Was bedeutet AIP für die jungen Mediziner. Ein Umfrage:
AIP heißt: 24 oder 36 Stunden am Stück arbeiten und einfach chronischer Zeitmangel, chronisch müde, chronisch unterbezahlt. Dass man mit den Patienten was machen kann, ihnen helfen kann, sie unterstützen kann, das ist was, was mir Spaß macht. Aber ich kann das nicht von morgens acht bis abends acht, ich kann das nicht Wochenenden, Weihnachten, Ostern, Pfingsten. Ich kenne wahnsinnig viele Kollegen, die sagen: ich kann nicht mehr ich schaffe es nicht mehr, ich will nicht mehr, obwohl viele sehr engagiert in den Job hineingegangen sind.
Das Leiden hat ein Ende. Der ''Arzt im Praktikum'' soll nun abgeschafft werden. Der Jubel ist groß. Und doch gibt es da einen Haken an der Sache - klagen Medizin-Studenten wie Carsten Brückner:
Der Haken bei der Abschaffung des AIP ist folgender: Stichtag der Abschaffung des AIP wäre der 1.10.2004. Jeder, der nach dem 1.10. ein Staatsexamen macht, sein drittes, müsste den AIP nicht mehr machen, jeder der vorher sein Staatsexamen gemacht hat, müsste den AIP machen.
Praktisch heißt das: Der Medizinstudent, der vor dem Stichtag im nächsten Jahr fertig wird, kommt noch voll in den ''Genuss'' des AIP-Stresses - für ein Monatsbrutto von rund 1200 Euro.
Sprich: Wer also am 30.9. sein Staatsexamen abgelegt hätte, müsste 18 Monate chronisch unterbezahlt voll schuften, wer am 1.10. sein Staatsexamen macht, der hat dann theoretisch Assistenzgehalt, was besser ist, als das schlampige Gehalt vom AIP.
Ein Assistenzarzt kriegt monatlich ungefähr 1500 Euro mehr auf die Hand als ein ''AIPler''. Grund für Carsten Frege vom Hartmann-Bund, den Studierenden nun das Bummeln nahe zu legen.
Wir fordern die Medizinstudenten ganz klar dazu auf: Diejenigen, die dann im nächsten Jahr betroffen sein werden, sollten sich sehr überlegen, ob sie nicht das Examen möglicherweise hinauszögern, ihre Doktorarbeit zum Beispiel fertig stellen und dann auch dieser AIP-Phase, dieser unsäglichen AIP-Phase zu entgehen.
Lieber Taxi-Fahren und vor dem Stichtag fliehen - lautet das Credo des Ärzte-Verbandes mit seinen 60.000 Mitgliedern.
Wir sehen nicht, warum der Stichtag im nächsten Jahr sein muss. Der Stichtag könnte im Grunde heute sein, noch besser, er wäre gestern oder er wäre vor 15 Jahren gewesen. Am besten gestern oder heute.
Das Bundesgesundheitsministerium, der Urheber der Stichtagsregelung, schüttelt über den Bummel-Aufruf den Kopf. Auch Barbara Dufner vom Bundesbildungsministerium verteidigt das umstrittene Datum.
Es geht darum, hauptsächlich Rechtssicherheit zu schaffen, und man kann nicht einfach Knall auf Fall sagen: So ab morgen ist das jetzt anders. Da braucht man eine gewisse Vorlaufzeit.
Der Hartmann-Bund will in zwei Wochen erneut Druck machen: bei der geplanten Anhörung der Mediziner-Verbände im Bundesgesundheitsministerium. Bleibt es allerdings bei dem Stichtag, warnen Studierende wie der Ostberliner Carsten Brückner, wird dann wirklich gebummelt.
Was dann passiert, ist einfach eine Versorgungslücke, die eintritt. Ich meine, gerade jetzt, gerade hier im Osten, da fehlen ohnehin schon viele Ärzte, viele Stellen sind nicht besetzt. Ich meine, was soll passieren, wer soll die Patienten versorgen?
AIP heißt: 24 oder 36 Stunden am Stück arbeiten und einfach chronischer Zeitmangel, chronisch müde, chronisch unterbezahlt. Dass man mit den Patienten was machen kann, ihnen helfen kann, sie unterstützen kann, das ist was, was mir Spaß macht. Aber ich kann das nicht von morgens acht bis abends acht, ich kann das nicht Wochenenden, Weihnachten, Ostern, Pfingsten. Ich kenne wahnsinnig viele Kollegen, die sagen: ich kann nicht mehr ich schaffe es nicht mehr, ich will nicht mehr, obwohl viele sehr engagiert in den Job hineingegangen sind.
Das Leiden hat ein Ende. Der ''Arzt im Praktikum'' soll nun abgeschafft werden. Der Jubel ist groß. Und doch gibt es da einen Haken an der Sache - klagen Medizin-Studenten wie Carsten Brückner:
Der Haken bei der Abschaffung des AIP ist folgender: Stichtag der Abschaffung des AIP wäre der 1.10.2004. Jeder, der nach dem 1.10. ein Staatsexamen macht, sein drittes, müsste den AIP nicht mehr machen, jeder der vorher sein Staatsexamen gemacht hat, müsste den AIP machen.
Praktisch heißt das: Der Medizinstudent, der vor dem Stichtag im nächsten Jahr fertig wird, kommt noch voll in den ''Genuss'' des AIP-Stresses - für ein Monatsbrutto von rund 1200 Euro.
Sprich: Wer also am 30.9. sein Staatsexamen abgelegt hätte, müsste 18 Monate chronisch unterbezahlt voll schuften, wer am 1.10. sein Staatsexamen macht, der hat dann theoretisch Assistenzgehalt, was besser ist, als das schlampige Gehalt vom AIP.
Ein Assistenzarzt kriegt monatlich ungefähr 1500 Euro mehr auf die Hand als ein ''AIPler''. Grund für Carsten Frege vom Hartmann-Bund, den Studierenden nun das Bummeln nahe zu legen.
Wir fordern die Medizinstudenten ganz klar dazu auf: Diejenigen, die dann im nächsten Jahr betroffen sein werden, sollten sich sehr überlegen, ob sie nicht das Examen möglicherweise hinauszögern, ihre Doktorarbeit zum Beispiel fertig stellen und dann auch dieser AIP-Phase, dieser unsäglichen AIP-Phase zu entgehen.
Lieber Taxi-Fahren und vor dem Stichtag fliehen - lautet das Credo des Ärzte-Verbandes mit seinen 60.000 Mitgliedern.
Wir sehen nicht, warum der Stichtag im nächsten Jahr sein muss. Der Stichtag könnte im Grunde heute sein, noch besser, er wäre gestern oder er wäre vor 15 Jahren gewesen. Am besten gestern oder heute.
Das Bundesgesundheitsministerium, der Urheber der Stichtagsregelung, schüttelt über den Bummel-Aufruf den Kopf. Auch Barbara Dufner vom Bundesbildungsministerium verteidigt das umstrittene Datum.
Es geht darum, hauptsächlich Rechtssicherheit zu schaffen, und man kann nicht einfach Knall auf Fall sagen: So ab morgen ist das jetzt anders. Da braucht man eine gewisse Vorlaufzeit.
Der Hartmann-Bund will in zwei Wochen erneut Druck machen: bei der geplanten Anhörung der Mediziner-Verbände im Bundesgesundheitsministerium. Bleibt es allerdings bei dem Stichtag, warnen Studierende wie der Ostberliner Carsten Brückner, wird dann wirklich gebummelt.
Was dann passiert, ist einfach eine Versorgungslücke, die eintritt. Ich meine, gerade jetzt, gerade hier im Osten, da fehlen ohnehin schon viele Ärzte, viele Stellen sind nicht besetzt. Ich meine, was soll passieren, wer soll die Patienten versorgen?