Ein romantisches altes Gemäuer, bewachsen mit wildem Wein, ein rotes Dach, ein grüner Schulhof, drinnen riecht es nach 100 Jahre alten Holzbänken. In einer Vitrine hängen Bilder von Frühstücksideen. "Lecker" steht drauf und "gesund". In einer anderen Vitrine hängen Fotos von Schülern, die sich zu Streitschlichtern haben ausbilden lassen.
Große Pause. Die Vorhalle füllt sich, eine Schülerfirma verkauft Häppchen, dann gehen die Schüler nach draußen. Sie sehen das Mikrofon und sind gleich neugierig.
"Wozu braucht man dieses Teil, was ist das? Darf ich mal aufmachen?"
"Mein Name Borat, ich kommen aus Kasachstan ..."
Jeder hat etwas zu sagen und schnell wird klar: Die Fellows, die hierher kommen, sollten durchsetzungsstark sein. Dafür werden sie aber auch mit offenen Armen empfangen.
"Ich finde es gut, dass sie es machen, und dass sie sich trauen. Es ist immer so schwer, wenn man Lehrer ist. Man ist immer so aufgeregt. Weil die ganzen Schüler sie angucken, sie sind neu und deswegen."
Der größte Pluspunkt, den die "Teach First"-Lehrer mitbringen: ihr junges Alter. Denn das Gros des Kepler-Kollegiums ist über 50, es gibt nur eine Lehrerin, die unter 30 ist.
"Die werden unsere Probleme besser verstehen können als die Älteren. Die sind dann ja eher von unserer Zeit als die anderen Lehrer, und dann werden die auch eher wissen, wie wir so ticken."
"Die würden bestimmt auch paar Augen zudrücken, da sie noch keine Erfahrung haben. Am Anfang würden sie vielleicht noch nach den Schulregeln gehen, aber danach ..."
"Wenn die uns beim Rauchen erwischen. Wenn wir rausgehen außerhalb der Schule."
Sie wollen sich verstanden fühlen von ihren Lehrern. Da wäre es doch das Beste, die kämen wie ihre Schüler aus Neukölln.
"Die Lehrer müssen da ausgebildet werden, wo sie auch lehren sollen. Sie müssen mit der Situation klarkommen, und die müssen es auch erstmal ausprobieren, wie ist es überhaupt. Wenn die nie da waren und einfach so raufkommen, dann wird es auch nie klappen, weil die sonst nicht wissen, wie es hier abläuft."
Sie sind nicht blöd, diese Schüler, sie sind vielleicht etwas undiszipliniert, so sagt es später der Direktor der Kepler-Schule, Wolfgang Lüdtke. Und dass Disziplin und Struktur Qualitäten sind, die die jungen Fellows sicher mitbrächten, sonst hätten sie nicht so gute Examens-Noten. Dass sie kein pädagogisches Studium hinter sich haben, stört ihn nicht:
"Das müssen ganz viele Menschen seit mehreren Jahren ohnehin schon leisten. Seitdem wir die Personalkostenbudgetierung in die Schulen gekriegt haben, um Krankenvertretungen zu gewährleisten, gibt es die Möglichkeit, auf Menschen nicht-pädagogischer Ausrichtung zurück zu greifen, und das funktioniert ganz gut. Und wer mit großem Engagement da rein geht, der kann das sicherlich überspielen."
Das experimentierfreudige Kollegium habe sehr gute Erfahrungen mit Menschen gemacht, die von außen kämen. Seien es Zeitzeigen, Künstler oder Werkstattleiter.
"Die uns also im Unterricht erzählen sollen, wie es in der Wirklichkeit aussieht, außerhalb des Schonraums Schule. Wir haben aber auch oft Ehemalige, die zu uns kommen und sich inzwischen weiterentwickelt haben - vom Meister bis hin zum Arzt oder Staatsanwalt -, die gesagt hatten, welche verwinkelten Lebenswege sie hatten und dann trotzdem sehr erfolgreich waren. Und ich glaube, solche Beispiele fehlen unseren Schülern."
Die Fellows also auch als Vorbilder. Aber, bevor sie an die Kepler-Schule kommen, sollten sie noch ein bisschen üben, finden die Schüler. Und geben schon mal Tipps für den Umgang mit sich:
"Erstmal schön locker bleiben."
"Müssen zeigen, dass man mit denen auch Spaß haben kann. Also nicht so diese knallharten Lehrer: Fliegst gleich raus! Sondern ein paar Mal ermahnen, halt wenn's zuviel wird, die Grenzen setzen. Nicht direkt am Anfang."
"Sie sollten einfach laut sprechen, und sie auch respektieren. Nicht, dass sie sie von oben herab ansehen. Sie sollten auch zeigen, dass sie Interesse haben. Nicht, dass sie hier gezwungen werden, hier Unterricht zu machen. Einfach nur Freude bei der Arbeit zu haben."
Große Pause. Die Vorhalle füllt sich, eine Schülerfirma verkauft Häppchen, dann gehen die Schüler nach draußen. Sie sehen das Mikrofon und sind gleich neugierig.
"Wozu braucht man dieses Teil, was ist das? Darf ich mal aufmachen?"
"Mein Name Borat, ich kommen aus Kasachstan ..."
Jeder hat etwas zu sagen und schnell wird klar: Die Fellows, die hierher kommen, sollten durchsetzungsstark sein. Dafür werden sie aber auch mit offenen Armen empfangen.
"Ich finde es gut, dass sie es machen, und dass sie sich trauen. Es ist immer so schwer, wenn man Lehrer ist. Man ist immer so aufgeregt. Weil die ganzen Schüler sie angucken, sie sind neu und deswegen."
Der größte Pluspunkt, den die "Teach First"-Lehrer mitbringen: ihr junges Alter. Denn das Gros des Kepler-Kollegiums ist über 50, es gibt nur eine Lehrerin, die unter 30 ist.
"Die werden unsere Probleme besser verstehen können als die Älteren. Die sind dann ja eher von unserer Zeit als die anderen Lehrer, und dann werden die auch eher wissen, wie wir so ticken."
"Die würden bestimmt auch paar Augen zudrücken, da sie noch keine Erfahrung haben. Am Anfang würden sie vielleicht noch nach den Schulregeln gehen, aber danach ..."
"Wenn die uns beim Rauchen erwischen. Wenn wir rausgehen außerhalb der Schule."
Sie wollen sich verstanden fühlen von ihren Lehrern. Da wäre es doch das Beste, die kämen wie ihre Schüler aus Neukölln.
"Die Lehrer müssen da ausgebildet werden, wo sie auch lehren sollen. Sie müssen mit der Situation klarkommen, und die müssen es auch erstmal ausprobieren, wie ist es überhaupt. Wenn die nie da waren und einfach so raufkommen, dann wird es auch nie klappen, weil die sonst nicht wissen, wie es hier abläuft."
Sie sind nicht blöd, diese Schüler, sie sind vielleicht etwas undiszipliniert, so sagt es später der Direktor der Kepler-Schule, Wolfgang Lüdtke. Und dass Disziplin und Struktur Qualitäten sind, die die jungen Fellows sicher mitbrächten, sonst hätten sie nicht so gute Examens-Noten. Dass sie kein pädagogisches Studium hinter sich haben, stört ihn nicht:
"Das müssen ganz viele Menschen seit mehreren Jahren ohnehin schon leisten. Seitdem wir die Personalkostenbudgetierung in die Schulen gekriegt haben, um Krankenvertretungen zu gewährleisten, gibt es die Möglichkeit, auf Menschen nicht-pädagogischer Ausrichtung zurück zu greifen, und das funktioniert ganz gut. Und wer mit großem Engagement da rein geht, der kann das sicherlich überspielen."
Das experimentierfreudige Kollegium habe sehr gute Erfahrungen mit Menschen gemacht, die von außen kämen. Seien es Zeitzeigen, Künstler oder Werkstattleiter.
"Die uns also im Unterricht erzählen sollen, wie es in der Wirklichkeit aussieht, außerhalb des Schonraums Schule. Wir haben aber auch oft Ehemalige, die zu uns kommen und sich inzwischen weiterentwickelt haben - vom Meister bis hin zum Arzt oder Staatsanwalt -, die gesagt hatten, welche verwinkelten Lebenswege sie hatten und dann trotzdem sehr erfolgreich waren. Und ich glaube, solche Beispiele fehlen unseren Schülern."
Die Fellows also auch als Vorbilder. Aber, bevor sie an die Kepler-Schule kommen, sollten sie noch ein bisschen üben, finden die Schüler. Und geben schon mal Tipps für den Umgang mit sich:
"Erstmal schön locker bleiben."
"Müssen zeigen, dass man mit denen auch Spaß haben kann. Also nicht so diese knallharten Lehrer: Fliegst gleich raus! Sondern ein paar Mal ermahnen, halt wenn's zuviel wird, die Grenzen setzen. Nicht direkt am Anfang."
"Sie sollten einfach laut sprechen, und sie auch respektieren. Nicht, dass sie sie von oben herab ansehen. Sie sollten auch zeigen, dass sie Interesse haben. Nicht, dass sie hier gezwungen werden, hier Unterricht zu machen. Einfach nur Freude bei der Arbeit zu haben."