Rolf Strohecker steht an seiner Wohnungstür:
"Jetzt mache ich auf. Ich habe gemerkt, dass die Balkontür noch offen ist. Also ich muss jetzt wieder meine Wohnungstür schließen und erstmal die Balkontür auch schließen, dann kann ich meine Wohnung verlassen."
Rolf Strohecker lebt seit zehn Jahren in einem Seniorenstift in Darmstadt. Vor ein paar Wochen kamen Techniker in seine Wohnung und installierten Mini-Computer, Lampen und verschiedene Sensoren. Sie befinden sich an der Decke, an der Kaffeemaschine, an der Balkon- und der Kühlschranktür. Will der 88-Jährige seine Wohnung verlassen, während die Kaffeemaschine läuft, blinken an der Haustür Warnlampen, ein Signal ertönt. Rolf Strohecker und vier andere Bewohner des Seniorenstifts testen für einige Monate verschiedene AAL-Technologien. AAL steht für Ambient-Assisted-Living und meint intelligente Wohnumgebungen. Die Technik soll den Rentnern dabei helfen, möglichst lange ein selbstständiges Leben zu führen.
"Eine sehr schwierige Situation ist, wenn man nachts auf die Toilette muss. Und es ist alles noch dunkel. Und das ist jetzt leichter, weil in dem Moment, wo ich aufstehe, die Lampen angehen, es sind insgesamt vier. Und da fühle ich mich absolut sicher."
Um das zu erreichen, montierten Forscher des Fraunhofer-Instituts für Graphische Datenverarbeitung sechs Sensoren am Lattenrost. Sie erzeugen ein elektromagnetisches Feld. Verlässt Rolf Strohecker sein Bett, verändert sich das Feld, die Sensoren geben ein Signal. Weitere Sensoren messen die Lichtverhältnisse. Ist es dunkel, gehen auf dem Weg zum Bad nach und nach die Lichter an. Sie schalten sich erst aus, wenn Herr Strohecker wieder im Bett liegt. Das Besondere an der Wohnung sind aber nicht die Sensoren. Die Wissenschaftler entwickelten eine Softwareumgebung, in die neue Anwendungen jederzeit beliebig integriert werden können.
"Unsere Komponenten, die kommunizieren auf Basis einer semantischen Plattform. Damit ist gemeint, dass man einfach Funktionalität hinzufügen kann, ohne dass ich eine Software dafür benötige oder schreiben muss, wer mit wem zu kommunizieren hat."
Das erfolge automatisch, erklärt Reiner Wichert, Projektkoordinator am Fraunhofer-Institut. Schließt der Bewohner eine neue Lampe ans Stromnetz an, teilt sie den anderen Komponenten mit: "Ich mache Licht." Misst dann ein Sensor, dass es im Zimmer zu dunkel ist, kann die Softwareumgebung der Lampe automatisch den Befehl geben: "Geh an." Möchte der Bewohner nachts aber nicht ins Bad, sondern zur Küche gehen, muss er dem System beibringen, dass er dort Licht braucht.
"Ich drück auf einen Knopf und mache diese Reaktion vor, wie die Umgebung reagieren soll und sage irgendwann 'Stopp' und dann kann diese Regel direkt ins System eingespeist werden. Und ab dann reagiert die Umgebung genauso."
Noch muss der Bewohner aktiv den Lichtschalter drücken, damit das System die Regel lernt. Dann geht auch immer das Küchenlicht an - selbst wenn der Bewohner doch ins Bad möchte. Die Forscher arbeiten aber an einem selbstlernenden System, das die Gewohnheiten des Menschen analysiert: Sensoren registrieren sein Verhalten. Wichert:
"Wie hat man in einer bestimmten Situation reagiert und was ist dann wahrscheinlich, dass der Benutzer das haben möchte. Und das kann man dann auch direkt als Regel in das System eingeben, also nicht wir, sondern das macht die Umgebung automatisch und damit ist diese Umgebung programmiert auf das","
erklärt Wichert. Funktioniert die Softwareumgebung tatsächlich wie geplant, sei das eine enorme Leistung, sagt Annette Spellerberg, Professorin an der TU Kaiserslautern. Sie untersucht seit Jahren den Einsatz von Ambient-Assisted-Living. Ihre Erfahrung mit intelligenten Wohnumgebungen ist, dass neu hinzugefügte Komponenten häufig zu Problemen an anderer Stelle führen. Die große Herausforderung sei, solche Systeme dauerhaft stabil zu halten. Bei Rolf Strohecker in Darmstadt soll die Technik erst einmal nur für zwei Monate in der Wohnung bleiben. So lange läuft die Testphase. Er kann sich aber gut vorstellen, länger zwischen Sensoren und Warnlampen wohnen zu bleiben.
""Ich hab mich schon dran gewöhnt. Ich muss sagen, das könnte so bleiben."
"Jetzt mache ich auf. Ich habe gemerkt, dass die Balkontür noch offen ist. Also ich muss jetzt wieder meine Wohnungstür schließen und erstmal die Balkontür auch schließen, dann kann ich meine Wohnung verlassen."
Rolf Strohecker lebt seit zehn Jahren in einem Seniorenstift in Darmstadt. Vor ein paar Wochen kamen Techniker in seine Wohnung und installierten Mini-Computer, Lampen und verschiedene Sensoren. Sie befinden sich an der Decke, an der Kaffeemaschine, an der Balkon- und der Kühlschranktür. Will der 88-Jährige seine Wohnung verlassen, während die Kaffeemaschine läuft, blinken an der Haustür Warnlampen, ein Signal ertönt. Rolf Strohecker und vier andere Bewohner des Seniorenstifts testen für einige Monate verschiedene AAL-Technologien. AAL steht für Ambient-Assisted-Living und meint intelligente Wohnumgebungen. Die Technik soll den Rentnern dabei helfen, möglichst lange ein selbstständiges Leben zu führen.
"Eine sehr schwierige Situation ist, wenn man nachts auf die Toilette muss. Und es ist alles noch dunkel. Und das ist jetzt leichter, weil in dem Moment, wo ich aufstehe, die Lampen angehen, es sind insgesamt vier. Und da fühle ich mich absolut sicher."
Um das zu erreichen, montierten Forscher des Fraunhofer-Instituts für Graphische Datenverarbeitung sechs Sensoren am Lattenrost. Sie erzeugen ein elektromagnetisches Feld. Verlässt Rolf Strohecker sein Bett, verändert sich das Feld, die Sensoren geben ein Signal. Weitere Sensoren messen die Lichtverhältnisse. Ist es dunkel, gehen auf dem Weg zum Bad nach und nach die Lichter an. Sie schalten sich erst aus, wenn Herr Strohecker wieder im Bett liegt. Das Besondere an der Wohnung sind aber nicht die Sensoren. Die Wissenschaftler entwickelten eine Softwareumgebung, in die neue Anwendungen jederzeit beliebig integriert werden können.
"Unsere Komponenten, die kommunizieren auf Basis einer semantischen Plattform. Damit ist gemeint, dass man einfach Funktionalität hinzufügen kann, ohne dass ich eine Software dafür benötige oder schreiben muss, wer mit wem zu kommunizieren hat."
Das erfolge automatisch, erklärt Reiner Wichert, Projektkoordinator am Fraunhofer-Institut. Schließt der Bewohner eine neue Lampe ans Stromnetz an, teilt sie den anderen Komponenten mit: "Ich mache Licht." Misst dann ein Sensor, dass es im Zimmer zu dunkel ist, kann die Softwareumgebung der Lampe automatisch den Befehl geben: "Geh an." Möchte der Bewohner nachts aber nicht ins Bad, sondern zur Küche gehen, muss er dem System beibringen, dass er dort Licht braucht.
"Ich drück auf einen Knopf und mache diese Reaktion vor, wie die Umgebung reagieren soll und sage irgendwann 'Stopp' und dann kann diese Regel direkt ins System eingespeist werden. Und ab dann reagiert die Umgebung genauso."
Noch muss der Bewohner aktiv den Lichtschalter drücken, damit das System die Regel lernt. Dann geht auch immer das Küchenlicht an - selbst wenn der Bewohner doch ins Bad möchte. Die Forscher arbeiten aber an einem selbstlernenden System, das die Gewohnheiten des Menschen analysiert: Sensoren registrieren sein Verhalten. Wichert:
"Wie hat man in einer bestimmten Situation reagiert und was ist dann wahrscheinlich, dass der Benutzer das haben möchte. Und das kann man dann auch direkt als Regel in das System eingeben, also nicht wir, sondern das macht die Umgebung automatisch und damit ist diese Umgebung programmiert auf das","
erklärt Wichert. Funktioniert die Softwareumgebung tatsächlich wie geplant, sei das eine enorme Leistung, sagt Annette Spellerberg, Professorin an der TU Kaiserslautern. Sie untersucht seit Jahren den Einsatz von Ambient-Assisted-Living. Ihre Erfahrung mit intelligenten Wohnumgebungen ist, dass neu hinzugefügte Komponenten häufig zu Problemen an anderer Stelle führen. Die große Herausforderung sei, solche Systeme dauerhaft stabil zu halten. Bei Rolf Strohecker in Darmstadt soll die Technik erst einmal nur für zwei Monate in der Wohnung bleiben. So lange läuft die Testphase. Er kann sich aber gut vorstellen, länger zwischen Sensoren und Warnlampen wohnen zu bleiben.
""Ich hab mich schon dran gewöhnt. Ich muss sagen, das könnte so bleiben."