Wir hören heute die Paradiesgeschichte, wo Mann und Frau einander erkennen.
Studentenpfarrer Joachim Negel liest die Messe Der Bibeltext wird zweisprachig präsentiert:
Both were naked, but they had no feeling of shame.
Diese Gemeinde ist international, Studenten aus Syrien, Frankreich, Polen und Palästina beten und singen gemeinsam mit ihren deutschen Kommilitonen.
Diese Gemeinde ist sichtlich politisch. "Wenn sie mich ermorden, werde ich im Volk wieder auferstehen." Neben dem Kreuz Worte des getöteten Bischofs von El Salvador, Oscar Romero. Bekenntnisse der Befreiungstheologie, die von dieser Amtskirche doch als Irrweg gebrandmarkt wurde. Eine Gemeinde mit eigenem Profil ist hier versammelt. Aber Rom - so weit es auch entfernt sein mag - bleibt stets präsent. Studentenpfarrer Negel, im ständigen Dialog mit den Fakultäten, kennt den Widerspruch, der ihm begegnet, nur zu gut:
Offensichtlich ist, dass wesentlich Positionen dieses Lehramtes nicht mehr vermittelbar sind, also Fragen von Ordination von Frauen zu Priestern, Fragen des gemeinsamen Abendmals zwischen den Konfessionen. Man hat den Eindruck, dass das Positionen von Dinosauriern sind, und die können noch so gut begründet sein, aber es ist schlechterdings nicht zu vermitteln.
Ein hartes Urteil, denn schließlich ist Joachim Negel als Studentenpfarrer selbst Teil dieser Amtskirche, zu der er mit all ihren Widersprüchen dann doch steht:
Das eigenartige an diesem Pontifikat ist ja, dass es in einer Weise weit und offen ist, wie es kaum ein Pontifikat je gewesen ist. Hätte man sich vor 30 Jahren vorstellen können, dass ein Papst ein Weltreligionstreffen in Assisi einberuft und mit allen Vertreten aller Religionen gemeinsam betet, dass er von den Juden als den älteren Brüdern spricht, dass ein Papst gerade auch was die Kritik an dem westlichen Kapitalismus betrifft in ähnlicher Weise scharf ist wie an dem von ihm selbst erlebten Marxismus in Polen. Das sind ja alles Dinge, die diesen Papst in eigenartiger Weise gegen den Strom schwimmend darstellen.
Aber die öffentliche Wahrnehmung auch an einer Universität funktioniert anders. Das ist eine der Erfahrungen der katholischen Studenten. Für die Mehrheit ihrer Kommilitonen wird dieser Papst an seinen starren Positionen gemessen. Kirsten Burg, Mitglied des KHG-Sprecherteams:
Ich hab die Erfahrung gemacht, dass man ganz oft konfrontiert wird mit den Vorurteilen, die man gegenüber der katholischen Kirche hat, mit all den hoch gepeitschten Lehrsätzen, die man immer wieder trifft. Man wird mit ganz viele Aggressionen in erster Minute angesprochen und fragend auch.
Bequem ist es sicherlich nicht, zur katholischen Kirche zu stehen. Die Mitglieder der KHG treffen dabei auf Gleichgültigkeit und Ablehnung, aber in jüngster Zeit auch wieder verstärkt auf ein Interesse an Glauben und Religion.
Vielleicht weil katholische Kirche, das ist jetzt mal ne steile These, die ich wage, das ist wenigstens etwas, woran man sich reibt und stößt, woran man sich nicht mehr reibt und stößt, das ist ja völlig uninteressant geworden. Es gibt sicherlich bei ganz vielen Studierenden auch bei Dozenten so etwas wie ne Sehnsucht, dass dieses Leben doch mehr sein möge als ein Zufall, mehr sein möge als das, was wir gerade so produzieren und das war`s dann.
Die KHG in Dortmund und ihre Amtskirche - eine Beziehung zwischen Widerspruch und Zustimmung, vielleicht ist es ja diese Spannung, die der Campus-Gemeinde eine besondere Vitalität verleiht.
Studentenpfarrer Joachim Negel liest die Messe Der Bibeltext wird zweisprachig präsentiert:
Both were naked, but they had no feeling of shame.
Diese Gemeinde ist international, Studenten aus Syrien, Frankreich, Polen und Palästina beten und singen gemeinsam mit ihren deutschen Kommilitonen.
Diese Gemeinde ist sichtlich politisch. "Wenn sie mich ermorden, werde ich im Volk wieder auferstehen." Neben dem Kreuz Worte des getöteten Bischofs von El Salvador, Oscar Romero. Bekenntnisse der Befreiungstheologie, die von dieser Amtskirche doch als Irrweg gebrandmarkt wurde. Eine Gemeinde mit eigenem Profil ist hier versammelt. Aber Rom - so weit es auch entfernt sein mag - bleibt stets präsent. Studentenpfarrer Negel, im ständigen Dialog mit den Fakultäten, kennt den Widerspruch, der ihm begegnet, nur zu gut:
Offensichtlich ist, dass wesentlich Positionen dieses Lehramtes nicht mehr vermittelbar sind, also Fragen von Ordination von Frauen zu Priestern, Fragen des gemeinsamen Abendmals zwischen den Konfessionen. Man hat den Eindruck, dass das Positionen von Dinosauriern sind, und die können noch so gut begründet sein, aber es ist schlechterdings nicht zu vermitteln.
Ein hartes Urteil, denn schließlich ist Joachim Negel als Studentenpfarrer selbst Teil dieser Amtskirche, zu der er mit all ihren Widersprüchen dann doch steht:
Das eigenartige an diesem Pontifikat ist ja, dass es in einer Weise weit und offen ist, wie es kaum ein Pontifikat je gewesen ist. Hätte man sich vor 30 Jahren vorstellen können, dass ein Papst ein Weltreligionstreffen in Assisi einberuft und mit allen Vertreten aller Religionen gemeinsam betet, dass er von den Juden als den älteren Brüdern spricht, dass ein Papst gerade auch was die Kritik an dem westlichen Kapitalismus betrifft in ähnlicher Weise scharf ist wie an dem von ihm selbst erlebten Marxismus in Polen. Das sind ja alles Dinge, die diesen Papst in eigenartiger Weise gegen den Strom schwimmend darstellen.
Aber die öffentliche Wahrnehmung auch an einer Universität funktioniert anders. Das ist eine der Erfahrungen der katholischen Studenten. Für die Mehrheit ihrer Kommilitonen wird dieser Papst an seinen starren Positionen gemessen. Kirsten Burg, Mitglied des KHG-Sprecherteams:
Ich hab die Erfahrung gemacht, dass man ganz oft konfrontiert wird mit den Vorurteilen, die man gegenüber der katholischen Kirche hat, mit all den hoch gepeitschten Lehrsätzen, die man immer wieder trifft. Man wird mit ganz viele Aggressionen in erster Minute angesprochen und fragend auch.
Bequem ist es sicherlich nicht, zur katholischen Kirche zu stehen. Die Mitglieder der KHG treffen dabei auf Gleichgültigkeit und Ablehnung, aber in jüngster Zeit auch wieder verstärkt auf ein Interesse an Glauben und Religion.
Vielleicht weil katholische Kirche, das ist jetzt mal ne steile These, die ich wage, das ist wenigstens etwas, woran man sich reibt und stößt, woran man sich nicht mehr reibt und stößt, das ist ja völlig uninteressant geworden. Es gibt sicherlich bei ganz vielen Studierenden auch bei Dozenten so etwas wie ne Sehnsucht, dass dieses Leben doch mehr sein möge als ein Zufall, mehr sein möge als das, was wir gerade so produzieren und das war`s dann.
Die KHG in Dortmund und ihre Amtskirche - eine Beziehung zwischen Widerspruch und Zustimmung, vielleicht ist es ja diese Spannung, die der Campus-Gemeinde eine besondere Vitalität verleiht.