Auch in Zeiten des Internets ist ein Telefon noch immer ein Telefon: Man nimmt den Hörer, tippt die Nummer ein, am anderen Ende tutet es. In dem Moment, in dem die Nummer gewählt wird, weiß das Telefonsystem dahinter, ob es ein Ortsgespräch, ein Ferngespräch oder eine internationale Verbindung ist. Das nennt man Signalisierung. Will man für Internet-Anwendungen Telefonie benutzen, erfolgt diese Signalisierung bislang über Verzeichnisse einzelner Internet-Provider. Die arbeiten dazu mit Enum, einem Verfahren, das Telefonnummern in Internet-Adressen übersetzt. Portieren nennt sich diese Übersetzung im Internet:
"Derzeit ist es so, dass jeder Provider seine eigene Portierungsdatenbank hat und jeder Marktteilnehmer bei sich die Daten sammelt",
erklärt Harald Summa, Geschäftsführer des Datenaustauschknotens De-Cix.
Dieses Verfahren ist umständlich. Wenn sich Nummern in einem Verzeichnis ändern, muss jeder Anbieter dies allen Netzwerkpartnern mitteilen, in die er Telefoniepakete schickt. Das soll künftig eine zentrale Datenbank am De-Cix in Frankfurt vereinfachen. Dieser Datenaustauschknoten steht in Frankfurt, über 350 einheimische und internationale Internet-Anbieter in Deutschland sind angeschlossen. Eine Datenmenge von zwei Terabit strömt dort mittlerweile pro Sekunde vorbei, Tendenz steigend. Hochgerechnet auf einen Tag ist das im Moment ein Volumen von einer halben Million DVDs. Sprachpakete, die durch den Knoten in der Mainmetropole flitzen, sollen künftig mit Zusatzinformationen versehen werden und so schneller und in besserer Qualität beim Endkunden landen.
"Der letztendliche Transport unterscheidet sich in keiner Weise. Die Pakete sind etwas anders verpackt, aber es nimmt den gleichen Weg wie ein Bild oder ein Video-Stream. Nur die Signalisierung ist anders, das macht man mit der sogenannten Enum-Technik. Da wird die Telefonnummer übersetzt in eine IP-Adresse. Das ist der Kern des neuen Diensts, dass man ein Telefonbuch dort vor Ort hat in dem derjenige, der das Telefonat auslöst, dann die Zieladresse erhält in der das Telefonat enden soll,"
erklärt Summa. Dazu hat sein Unternehmen eine Technologiepartnerschaft mit X-Connect vereinbart. X-Connect hat solche Services entwickelt und bietet sie bislang in Korea, Südafrika und den Niederlanden an. Über eine Datenbank am Frankfurter Austauschknoten wird künftig die direkte Zustellung von Internet-Sprachdaten zwischen unterschiedlichen Anbietern erlaubt.
"Über die Nummer, die gewählt wird, oder die Identität, die angewählt wird, muss ich sofort wissen, wohin der Anruf geht. Wir müssen den Betreiber identifizieren, die richtige IP-Adresse. Wenn ich diese perfekte Information nicht habe und der Anruf über unterschiedliche Routen geht, ist das ineffizient und nicht transparent und man verliert Qualität",
ergänzt Elli Katz, Präsident von Xconnect. Die Infrastruktur auf dem PC des Anwenders bleibt davon unberührt. Die Benutzer müssen an ihren Rechnern oder Telefonanlagen nichts verändern. Die Provider, die den Dienst nutzen wollen, brauchen eine Verbindung zu diesem zentralen Telefonbuch, um zu wissen ,wie die Daten geroutet werden müssen. Decix-Geschäftsführer Summa ist mit dem Dienst vor allem bei Kabelnetzbetreibern auf Interesse gestoßen.
"Das sind relativ große Netze, die physikalisch sehr viele Teilnehmer beinhalten, wir sehen Potentiale für City-Carrier, die auch daran interessiert sind, untereinander schnellere Wege einzuschlagen. Und wir müssen schauen wie andere Anbieter auf dem Markt auf dieses Angebot reagieren."
Spätestens im Sommer soll die Vorbereitung abgeschlossen sein und der Dienst ans Netz gehen. Welche Kabelnetzbetreiber mitmachen, verrät Summa aber noch nicht. Auch ob auch die Deutsche Telekom dabei ist, ist noch offen. Das ist eher unwahrscheinlich, denn bislang ist sie nicht direkt an den De-Cix angeschlossen. Sie war aber an den Gesprächen zur Vorbereitung des Sprach-Hubs beteiligt, betont Summa:
"Das war ein transparenter Prozess, der allen Marktteilnehmer offen war. Wenn die Telekom Interesse hat sich anzuschließen, ist sie herzlich willkommen."
"Derzeit ist es so, dass jeder Provider seine eigene Portierungsdatenbank hat und jeder Marktteilnehmer bei sich die Daten sammelt",
erklärt Harald Summa, Geschäftsführer des Datenaustauschknotens De-Cix.
Dieses Verfahren ist umständlich. Wenn sich Nummern in einem Verzeichnis ändern, muss jeder Anbieter dies allen Netzwerkpartnern mitteilen, in die er Telefoniepakete schickt. Das soll künftig eine zentrale Datenbank am De-Cix in Frankfurt vereinfachen. Dieser Datenaustauschknoten steht in Frankfurt, über 350 einheimische und internationale Internet-Anbieter in Deutschland sind angeschlossen. Eine Datenmenge von zwei Terabit strömt dort mittlerweile pro Sekunde vorbei, Tendenz steigend. Hochgerechnet auf einen Tag ist das im Moment ein Volumen von einer halben Million DVDs. Sprachpakete, die durch den Knoten in der Mainmetropole flitzen, sollen künftig mit Zusatzinformationen versehen werden und so schneller und in besserer Qualität beim Endkunden landen.
"Der letztendliche Transport unterscheidet sich in keiner Weise. Die Pakete sind etwas anders verpackt, aber es nimmt den gleichen Weg wie ein Bild oder ein Video-Stream. Nur die Signalisierung ist anders, das macht man mit der sogenannten Enum-Technik. Da wird die Telefonnummer übersetzt in eine IP-Adresse. Das ist der Kern des neuen Diensts, dass man ein Telefonbuch dort vor Ort hat in dem derjenige, der das Telefonat auslöst, dann die Zieladresse erhält in der das Telefonat enden soll,"
erklärt Summa. Dazu hat sein Unternehmen eine Technologiepartnerschaft mit X-Connect vereinbart. X-Connect hat solche Services entwickelt und bietet sie bislang in Korea, Südafrika und den Niederlanden an. Über eine Datenbank am Frankfurter Austauschknoten wird künftig die direkte Zustellung von Internet-Sprachdaten zwischen unterschiedlichen Anbietern erlaubt.
"Über die Nummer, die gewählt wird, oder die Identität, die angewählt wird, muss ich sofort wissen, wohin der Anruf geht. Wir müssen den Betreiber identifizieren, die richtige IP-Adresse. Wenn ich diese perfekte Information nicht habe und der Anruf über unterschiedliche Routen geht, ist das ineffizient und nicht transparent und man verliert Qualität",
ergänzt Elli Katz, Präsident von Xconnect. Die Infrastruktur auf dem PC des Anwenders bleibt davon unberührt. Die Benutzer müssen an ihren Rechnern oder Telefonanlagen nichts verändern. Die Provider, die den Dienst nutzen wollen, brauchen eine Verbindung zu diesem zentralen Telefonbuch, um zu wissen ,wie die Daten geroutet werden müssen. Decix-Geschäftsführer Summa ist mit dem Dienst vor allem bei Kabelnetzbetreibern auf Interesse gestoßen.
"Das sind relativ große Netze, die physikalisch sehr viele Teilnehmer beinhalten, wir sehen Potentiale für City-Carrier, die auch daran interessiert sind, untereinander schnellere Wege einzuschlagen. Und wir müssen schauen wie andere Anbieter auf dem Markt auf dieses Angebot reagieren."
Spätestens im Sommer soll die Vorbereitung abgeschlossen sein und der Dienst ans Netz gehen. Welche Kabelnetzbetreiber mitmachen, verrät Summa aber noch nicht. Auch ob auch die Deutsche Telekom dabei ist, ist noch offen. Das ist eher unwahrscheinlich, denn bislang ist sie nicht direkt an den De-Cix angeschlossen. Sie war aber an den Gesprächen zur Vorbereitung des Sprach-Hubs beteiligt, betont Summa:
"Das war ein transparenter Prozess, der allen Marktteilnehmer offen war. Wenn die Telekom Interesse hat sich anzuschließen, ist sie herzlich willkommen."