Ein Knopfdruck auf der Fernsteuerung, und langsam hebt der Modellhubschrauber ab. Dann nimmt Kilian Böll die Hände vom Schaltknüppel – und dennoch bleibt das Ding in der Luft.
"Das Tolle ist, dass es sich extrem leicht fliegen lässt."
Und zwar ganz im Gegensatz zu den meisten anderen Modellhubschraubern. Für die nämlich braucht es einiges an Übung, um sie überhaupt am Schweben zu halten. Der Grund:
"Sobald das Modell zur Seite wegkippt, muss ich dagegen steuern. Ansonsten stürzt das Modell ab. Und weil ich an dem Helikopter vier Steuerfunktionen ständig gleichzeitig korrigieren muss, ist der Anfänger sofort überfordert."
Um Abhilfe zu schaffen, konstruierte der 19-jährige aus Würzburg ein Minihelikopter der besonderen Art. Er besitzt eine Art Segel, das senkrecht nach oben absteht. Der Vorteil:
"Wenn das Modell kippt, beschleunigt es und der Fahrtwind drückt gegen das Segel und richtet das Modell wieder auf. Ich plane, das als Bausatz zu verkaufen. Ich denke, das ist ideal für Leute, die in den Heli-Flug einsteigen wollen und das selber nachbauen wollen."
Die Jugend-forscht-Jury jedenfalls zeigte sich überzeugt – und kürte Kilian Böll zum Bundessieger Technik. Die Sparte Biologie gewann die 18-jährige Charlotte Decker aus Münster. Vor ihr liegen, in durchsichtige Plastikbeutel verpackt, die Objekte ihrer Forscherbegierde – ganz gewöhnliche Äpfel.
"Zuerst habe ich untersucht, inwiefern ich mit dem Gas Ethen, was der Apfel beim Reifen produziert, das Fallen der Äpfel beeinflussen kann. Am Boskop-Baum habe ich das untersucht. Ich habe einen Plastikbeutel um den Apfel herum und darin Ethen eingespritzt. Und konnte beobachten, dass die Äpfel sehr schnell fallen."
Ethen ist ein Pflanzenhormon. Es reguliert, so untersuchte Charlotte Decker im Detail, wann genau der reife Apfel vom Stamm fällt. Und dann fühlte sie einer alten Küchenweisheit auf den Zahn.
"Es wird oft gesagt, dass die Äpfel anderes Obst schneller zum Reifen bringen. Ich hab das am Beispiel der Banane untersucht."
Wird die grüne Banane schneller reif, wenn sie in der Obstschale neben einem Apfel lagert? Nö, meint Charlotte Decker.
"Bei mir hat's keinen Unterschied gemacht, ob die Banane neben dem Apfel lag oder alleine lag."
Nicht ganz so praxisnah ist die Arbeit des diesjährigen Physik-Champions, Benjamin Walter aus Meißen. Befragt nach den möglichen Anwendungen seiner Arbeit, sagt er:
"Keine einzige. Aber das ist auch gut so."
Der 16-Jährige hat es also mit der reinen Grundlagenforschung. Um sein Projekt zu erläutern, nimmt er das Modell eines Kristallgitters in die Hand.
"Dieses Kristallgitter ist ein Modell für die Kristallstruktur von Germanium. Germanium ist ein Halbleiter, der sich ähnlich wie Silizium und Diamant anordnet. Und dieses Modell hier zeigt die Anordnung der Atome im Gitter."
Benjamin Walter hat das Germanium unter die Nano-Lupe genommen. Mit einem Rastertunnelmikroskop hat er beobachtet, wie sich ein bestimmtes Molekül auf dem Germanium niederlässt. Coronen, so heißt es, sieht aus wie ein winziger Teller.
"Das Coronen wird fest an das Germanium gebunden. Und die Frage ist, wie. Da konnten die Messungen zeigen, dass das aufrecht passieren muss. Man kann sich das vorstellen wie Teller auf einem Trockner. So sind die Coronen-Moleküle auf der Oberfläche angeordnet."
Und der Preis für die originellste Arbeit, gestiftet von Bundeskanzlerin Merkel? Er hat zu tun mit Molekülen, die im Alltag durchaus lästig sind.
"Schwefelwasserstoff, Methylmercaptan, Dimethysulfid und andere VSC. Das sind die Hauptkomponenten des Mundgeruchs."
Nicolas Scheidig und Gabriel Salg, beide 16 Jahre alt und beide aus Bayern, haben eine neue Methode entwickelt, wie man Mundgeruch-Moleküle entschärfen kann. Die Idee: einfach ein größeres Molekül nehmen, dass die kleinen Stinker buchstäblich einschließt. Cyclodextrin, so heißt das Käfigmolekül, wird aus Stärke hergestellt und ist als Lebensmittelzusatzstoff zugelassen.
"Die Geruchsmoleküle werden in die Cyclodextrin-Kavität eingekapselt. Das haben wir versucht zu beweisen mithilfe von Röntgenstrukturanalyse und durch kernresonanzspektroskopische Untersuchungen."
Sogar Knoblauch soll der neue Geruchskiller angeblich neutralisieren können.
"Mundwasser könnten wir uns als Anwendung vorstellen."
"Man könnte nicht nur, man kann."
Und so könnte, Entschuldigung, kann es gut sein, dass demnächst die Mundwasser-Industrie bei Nicolas Scheidig und Gabriel Salg auf der Matte steht.
"Das Tolle ist, dass es sich extrem leicht fliegen lässt."
Und zwar ganz im Gegensatz zu den meisten anderen Modellhubschraubern. Für die nämlich braucht es einiges an Übung, um sie überhaupt am Schweben zu halten. Der Grund:
"Sobald das Modell zur Seite wegkippt, muss ich dagegen steuern. Ansonsten stürzt das Modell ab. Und weil ich an dem Helikopter vier Steuerfunktionen ständig gleichzeitig korrigieren muss, ist der Anfänger sofort überfordert."
Um Abhilfe zu schaffen, konstruierte der 19-jährige aus Würzburg ein Minihelikopter der besonderen Art. Er besitzt eine Art Segel, das senkrecht nach oben absteht. Der Vorteil:
"Wenn das Modell kippt, beschleunigt es und der Fahrtwind drückt gegen das Segel und richtet das Modell wieder auf. Ich plane, das als Bausatz zu verkaufen. Ich denke, das ist ideal für Leute, die in den Heli-Flug einsteigen wollen und das selber nachbauen wollen."
Die Jugend-forscht-Jury jedenfalls zeigte sich überzeugt – und kürte Kilian Böll zum Bundessieger Technik. Die Sparte Biologie gewann die 18-jährige Charlotte Decker aus Münster. Vor ihr liegen, in durchsichtige Plastikbeutel verpackt, die Objekte ihrer Forscherbegierde – ganz gewöhnliche Äpfel.
"Zuerst habe ich untersucht, inwiefern ich mit dem Gas Ethen, was der Apfel beim Reifen produziert, das Fallen der Äpfel beeinflussen kann. Am Boskop-Baum habe ich das untersucht. Ich habe einen Plastikbeutel um den Apfel herum und darin Ethen eingespritzt. Und konnte beobachten, dass die Äpfel sehr schnell fallen."
Ethen ist ein Pflanzenhormon. Es reguliert, so untersuchte Charlotte Decker im Detail, wann genau der reife Apfel vom Stamm fällt. Und dann fühlte sie einer alten Küchenweisheit auf den Zahn.
"Es wird oft gesagt, dass die Äpfel anderes Obst schneller zum Reifen bringen. Ich hab das am Beispiel der Banane untersucht."
Wird die grüne Banane schneller reif, wenn sie in der Obstschale neben einem Apfel lagert? Nö, meint Charlotte Decker.
"Bei mir hat's keinen Unterschied gemacht, ob die Banane neben dem Apfel lag oder alleine lag."
Nicht ganz so praxisnah ist die Arbeit des diesjährigen Physik-Champions, Benjamin Walter aus Meißen. Befragt nach den möglichen Anwendungen seiner Arbeit, sagt er:
"Keine einzige. Aber das ist auch gut so."
Der 16-Jährige hat es also mit der reinen Grundlagenforschung. Um sein Projekt zu erläutern, nimmt er das Modell eines Kristallgitters in die Hand.
"Dieses Kristallgitter ist ein Modell für die Kristallstruktur von Germanium. Germanium ist ein Halbleiter, der sich ähnlich wie Silizium und Diamant anordnet. Und dieses Modell hier zeigt die Anordnung der Atome im Gitter."
Benjamin Walter hat das Germanium unter die Nano-Lupe genommen. Mit einem Rastertunnelmikroskop hat er beobachtet, wie sich ein bestimmtes Molekül auf dem Germanium niederlässt. Coronen, so heißt es, sieht aus wie ein winziger Teller.
"Das Coronen wird fest an das Germanium gebunden. Und die Frage ist, wie. Da konnten die Messungen zeigen, dass das aufrecht passieren muss. Man kann sich das vorstellen wie Teller auf einem Trockner. So sind die Coronen-Moleküle auf der Oberfläche angeordnet."
Und der Preis für die originellste Arbeit, gestiftet von Bundeskanzlerin Merkel? Er hat zu tun mit Molekülen, die im Alltag durchaus lästig sind.
"Schwefelwasserstoff, Methylmercaptan, Dimethysulfid und andere VSC. Das sind die Hauptkomponenten des Mundgeruchs."
Nicolas Scheidig und Gabriel Salg, beide 16 Jahre alt und beide aus Bayern, haben eine neue Methode entwickelt, wie man Mundgeruch-Moleküle entschärfen kann. Die Idee: einfach ein größeres Molekül nehmen, dass die kleinen Stinker buchstäblich einschließt. Cyclodextrin, so heißt das Käfigmolekül, wird aus Stärke hergestellt und ist als Lebensmittelzusatzstoff zugelassen.
"Die Geruchsmoleküle werden in die Cyclodextrin-Kavität eingekapselt. Das haben wir versucht zu beweisen mithilfe von Röntgenstrukturanalyse und durch kernresonanzspektroskopische Untersuchungen."
Sogar Knoblauch soll der neue Geruchskiller angeblich neutralisieren können.
"Mundwasser könnten wir uns als Anwendung vorstellen."
"Man könnte nicht nur, man kann."
Und so könnte, Entschuldigung, kann es gut sein, dass demnächst die Mundwasser-Industrie bei Nicolas Scheidig und Gabriel Salg auf der Matte steht.