Eigentlich wollten die Energiewerke Nord mit dem Abriss fast fertig sein. Doch das Rheinsberger Atomkraftwerksgelände ist immer noch Sperrgebiet. Der graue Betonblock mit seinen Nebengebäuden steht im Wald am Ufer des Stechlinsees. Vor eineinhalb Jahren wurde der hoch radioaktive ausgebaute Kernreaktor abtransportiert. Doch wer dachte, damit sei alles geschafft, irrt.
Besonders schwierig ist der Abriss des Lagers für radioaktive Abfälle. Zu DDR-Zeiten war es als Atommüllendlager mitten auf dem Kraftwerksgelände geplant. In nur acht Meter Tiefe wurden hier feste und flüssige hoch radioaktive Rückstände in Betonkammern und Abfallbehältern gelagert – berichtet Werksleiter Michael Schönherr von den Energiewerken Nord.
"Der Knackpunkt an dieser Geschichte war, dass das relativ wahllos passierte, das heißt, da fehlte es häufig an der Dokumentation, wir haben relatives Neuland begangen und mussten die radioaktiven Abfälle sortieren, neu deklarieren und den entsprechenden Entsorgungswegen Verpackungen zuordnen."
3- bis 4000 Tonnen hoch radioaktiver Abfall müssen insgesamt entsorgt werden. Das geht ins Zwischenlager Lubmin bei Greifswald.
Im Rheinsberger Kraftwerksblock muss außerdem noch die sogenannte heiße Zelle zerlegt werden. Sie war der Versuchsraum für radioaktive Brennelemente. Der Naturschutzbund Brandenburg beklagt den langsamen Abbau. Die Arbeiten auf dem Gelände sollen jetzt erst 2013 fertig sein. Vier Jahre später als geplant – beklagt Tom Kirschey, Vorsitzender des NABU Brandenburg.
"Problematisch ist aus unserer Sicht aber, dass die Politik des Betreibers immer nur scheibchenweise Informationen darüber gibt, welche Probleme tatsächlich vor Ort auftreten. Das ist eine Entwicklung, die wir schon seit Längerem beobachten."
Werksleiter Michael Schönherr gibt zu, dass er sich 1991 nach der Stilllegung den Abriss leichter vorgestellt hat. Große Probleme bereiten die radioaktiven Belastungen auf dem Kraftwerksgelände.
"Es ist auch nicht zu verbergen, dass wir Undichtigkeiten in den Behältern, in den Gebäuden hatten, sodass wir Bodenkontaminationen, sogar Kontaminationen im Grundwasser in geringer Menge vorliegen haben. Sie sind passiert."
Der Naturschutzbund vermutet, dass das Land Brandenburg deshalb von seinem ursprünglichen Ziel abgerückt ist, das Gelände als "Grüne Wiese" in das umliegende Naturschutzgebiet Stechlin zu integrieren. Wie es das Kabinett im Jahr 2002 beschlossen hatte – so NABU-Landesvorsitzender Tom Kirschey.
"Dass sich die aktuelle Landesregierung von diesem Ziel verabschiedet und sich auch alle möglichen Nachnutzungen vorstellen kann, das zeigt für uns ganz eindeutig, dass das Land nicht die Rolle des aktiven Gestalters einnimmt."
Das Land Brandenburg weist diesen Vorwurf allerdings zurück. Das Umweltministerium will sich alle Optionen für die Region und den angrenzenden Naturpark Stechlin offen halten. Naturparkleiter Mario Schrumpf.
"Es muss eine Nutzung sein, die mit dem umliegenden Naturschutzgebiet konform geht. Wir haben ja mit dem Stechlinsee den wertvollsten Klarwassersee in ganz Norddeutschland hier. Und eine Nachnutzung des KKW-Standortes darf den natürlich nicht gefährden."
Die weitere Nutzung des Geländes ist nach wie vor offen. In einer Studie wurde ein Forschungszentrum für KKW-Rückbautechnologie vorgeschlagen. Das Land könnte sich auf dem Gelände auch ein Zentrum für Klimafolgenforschung vorstellen. Fest steht, dass ein kompletter Abriss des Werkes bis auf die "Grüne Wiese" weitere Millionen Steuergelder verschlingen würde. Bisher sind für die Demontage des Kernkraftwerks Rheinsberg rund 420 Millionen Euro veranschlagt.
Besonders schwierig ist der Abriss des Lagers für radioaktive Abfälle. Zu DDR-Zeiten war es als Atommüllendlager mitten auf dem Kraftwerksgelände geplant. In nur acht Meter Tiefe wurden hier feste und flüssige hoch radioaktive Rückstände in Betonkammern und Abfallbehältern gelagert – berichtet Werksleiter Michael Schönherr von den Energiewerken Nord.
"Der Knackpunkt an dieser Geschichte war, dass das relativ wahllos passierte, das heißt, da fehlte es häufig an der Dokumentation, wir haben relatives Neuland begangen und mussten die radioaktiven Abfälle sortieren, neu deklarieren und den entsprechenden Entsorgungswegen Verpackungen zuordnen."
3- bis 4000 Tonnen hoch radioaktiver Abfall müssen insgesamt entsorgt werden. Das geht ins Zwischenlager Lubmin bei Greifswald.
Im Rheinsberger Kraftwerksblock muss außerdem noch die sogenannte heiße Zelle zerlegt werden. Sie war der Versuchsraum für radioaktive Brennelemente. Der Naturschutzbund Brandenburg beklagt den langsamen Abbau. Die Arbeiten auf dem Gelände sollen jetzt erst 2013 fertig sein. Vier Jahre später als geplant – beklagt Tom Kirschey, Vorsitzender des NABU Brandenburg.
"Problematisch ist aus unserer Sicht aber, dass die Politik des Betreibers immer nur scheibchenweise Informationen darüber gibt, welche Probleme tatsächlich vor Ort auftreten. Das ist eine Entwicklung, die wir schon seit Längerem beobachten."
Werksleiter Michael Schönherr gibt zu, dass er sich 1991 nach der Stilllegung den Abriss leichter vorgestellt hat. Große Probleme bereiten die radioaktiven Belastungen auf dem Kraftwerksgelände.
"Es ist auch nicht zu verbergen, dass wir Undichtigkeiten in den Behältern, in den Gebäuden hatten, sodass wir Bodenkontaminationen, sogar Kontaminationen im Grundwasser in geringer Menge vorliegen haben. Sie sind passiert."
Der Naturschutzbund vermutet, dass das Land Brandenburg deshalb von seinem ursprünglichen Ziel abgerückt ist, das Gelände als "Grüne Wiese" in das umliegende Naturschutzgebiet Stechlin zu integrieren. Wie es das Kabinett im Jahr 2002 beschlossen hatte – so NABU-Landesvorsitzender Tom Kirschey.
"Dass sich die aktuelle Landesregierung von diesem Ziel verabschiedet und sich auch alle möglichen Nachnutzungen vorstellen kann, das zeigt für uns ganz eindeutig, dass das Land nicht die Rolle des aktiven Gestalters einnimmt."
Das Land Brandenburg weist diesen Vorwurf allerdings zurück. Das Umweltministerium will sich alle Optionen für die Region und den angrenzenden Naturpark Stechlin offen halten. Naturparkleiter Mario Schrumpf.
"Es muss eine Nutzung sein, die mit dem umliegenden Naturschutzgebiet konform geht. Wir haben ja mit dem Stechlinsee den wertvollsten Klarwassersee in ganz Norddeutschland hier. Und eine Nachnutzung des KKW-Standortes darf den natürlich nicht gefährden."
Die weitere Nutzung des Geländes ist nach wie vor offen. In einer Studie wurde ein Forschungszentrum für KKW-Rückbautechnologie vorgeschlagen. Das Land könnte sich auf dem Gelände auch ein Zentrum für Klimafolgenforschung vorstellen. Fest steht, dass ein kompletter Abriss des Werkes bis auf die "Grüne Wiese" weitere Millionen Steuergelder verschlingen würde. Bisher sind für die Demontage des Kernkraftwerks Rheinsberg rund 420 Millionen Euro veranschlagt.