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Teure Alternative mit Zukunft

Energietechnik. - Brennstoffzellen gehören zu den Energieerzeugern, denen eine große Zukunft vorhergesagt wird - das allerdings bereits seit Jahren. Auf vielen Gebieten wird am Brennstoffzelleneinsatz geforscht, von der Gebäudeheizung über den Fahrzeugantrieb bis zur Energieversorgung von mobilen elektrischen Geräten. Auf dem Weltkongress für erneuerbare Energien in Köln wurden auch einige Brennstoffzellenprojekte vorgestellt.

05.07.2002
    Brennstoffzellen benutzen die Energie, die bei der Fusion von Wasserstoff und Sauerstoff zu Wasser freigesetzt wird. Grundsätzlich funktioniert das Verfahren, das ist schon seit Jahren bekannt. Schließlich bezogen die Raumfahrer des US-amerikanischen Apollo-Programms ihren Strom und auch ihr Trinkwasser aus Brennstoffzellen. Bei den Mondfahrern spielte es keine Rolle, was dieser Weg der Energieerzeugung kostet. Doch genau da hakt es bei der Markteinführung auf der Erde. "Brennstoffzellen haben einen Technologiestand erreicht, in dem sie in Demonstrationseinheiten eingesetzt werden, woran es derzeit mangelt, ist, dass die Brennstoffzellen alle noch viel zu teuer sind", erklärt Professor Detlef Stolte, Direktor am Institut für Werkstoffe und Verfahren der Energietechnik des Forschungszentrums Jülich.

    Wegen der hohen Kosten werden die Brennstoffzellen daher zunächst dort eingeführt, wo es keine Alternativen gibt. Das wäre etwa die Versorgung eines Mobilcomputers mit Strom für einen ganzen Arbeitstag, mit einem leichten, leisen, abgasfreien Aggregat. Selbst Lithium-Ionen-Akkus können das nicht, und deren Nachladen dauert. Eine Miniaturbrennstoffzelle dagegen wäre mit einem Zisch Wasserstoff aus der Druckpatrone sofort wieder in Hochform. Auch bei einer politisch gewollten Verringerung des Kohlendioxidausstoßes könnten die Brennstoffzellen ihre Rolle spielen. Stolte: "In der kombinierten Energieerzeugung für Wärme und Strom für Hausanlagen etwa, insbesondere im Kilowattbereich bei Einzelhäusern." Allerdings könnte auch die dezentrale Versorgung von Siedlungen durch Brennstoffzellen übernommen werden.

    [Quelle: Mathias Schulenburg]