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Teuro zum Zweiten

Schon die Euro-Einführung hat die Kauflaune kräftig verdorben, denn in manchen Branchen ging die Umstellung auf die neue Währung aus Sicht der Kunden mit kräftigen Preiserhöhungen einher. Die Skepsis gegenüber Handel und Dienstleistern ist nicht verflogen, da hält das nächste preistreibende Ereignis Einzug: die Mehrwertsteuererhöhung.

Von Sandra Schulz | 10.12.2006
    "Guten Tag, ich hätte gerne ein Brötchen."

    Eine Bäckerei im gutbürgerlichen Berliner Südwesten. An der Tür klebt ein vergilbter Aufkleber mit der Aufschrift "Keine Chance dem Teuro - wir rechnen fair". Wer einen Blick auf die Preise wirft, wähnt sich im Alptraum eines jeden Verkaufspsychologen: Apfelkrapfen und Käsestrudel kosten 1,02 Euro, das Zwiebelbrötchen 41 Cent, das Roggenbrot, 1500 Gramm, kostet 3,37 Euro. Bei der Euroumstellung vor fünf Jahren hat der Geschäftsführer die Preise mit dem Taschenrechner nach dem offiziellen Umrechnungskurs 1,95583 umgerechnet, nicht auf- und nicht abgerundet. Seitdem haben sich die Preise kaum bewegt, daher die krummen Beträge, daher keine Schwellen- und keine Signalpreise mit einer 9 am Ende.

    Zum 1. Januar wird das anders. Dann werden die Preise in seinen Läden steigen, so Klaus Mälzer:

    "Ich schätze, um drei bis vier Prozent insgesamt. Da sind denn aber natürlich andere Kosten noch drin. Energiekosten, die enorm, aber wirklich enorm sich erhöht haben, die wir weitergeben müssen. Da kommen noch andere Kosten dazu, aber die Energiekosten sind einfach unglaublich. Was auch im Augenblick fürchterlich auf uns zurollt, sind die Rohstoffpreise, zum Beispiel für Mehl. Die sind um fast 25 Prozent gestiegen. Und das ist enorm."

    Damit wird Mälzer streng genommen zum Trittbrettfahrer der Mehrwertsteuererhöhung. Denn Lebensmittel sind von der Steuererhöhung nicht betroffen. Ebenso wie bei Zeitungen und Zeitschriften, Fahrkarten im öffentlichen Personennahverkehr und Blumen bleibt es für Brötchen und Kuchen auch am 1. Januar 2007 bei der ermäßigten Mehrwertsteuer von sieben Prozent. Aber anders als viele Hersteller und Händler spielt Mälzer mit offenen Karten. Mit einem Aushang informiert er seine Kunden über die Preiserhöhung, darüber, dass ihn die Steuererhöhung mittelbar - über Energie- und Rohstoffpreise – treffe, und darüber, dass es mit den alten Preisen einfach nicht mehr gehe. Sorge vor der Reaktion seiner Kunden hat er nicht:

    "Aufgrund meiner Informationen, die ich herausgeben werde, denke ich, wird es Verständnis geben. Ich denke, einige Kunden werden ein bisschen sauer reagieren. Aber das ist ja normal. Damit kann ich auch leben. Entscheidend ist, ob diese Kunden weiter bei uns kaufen oder nicht. Und davon gehe ich aus. Denn die Ware ist in Ordnung, und wenn jemand etwas haben will, das ihm schmeckt, dann holt er sich das auch."

    Diese Zuversicht fehlt vielen Herstellern und Händlern. Mit Rabattaktionen und Sonderangeboten werben sie schon seit Anfang des Jahres um das Vertrauen ihrer Kunden. Denn die Deutschen sind sehr preisbewusst, preisbewusster als ihre europäischen Nachbarn, wie die Gesellschaft für Konsumforschung bei einer europaweiten Studie herausgefunden hat.

    "Wir geben den Leuten eine Aussage vor, ob sie beim Einkaufen generell mehr wert auf den Preis oder die Qualität legen. Und die Leute müssen sich dann entscheiden, und da ist es eigentlich so, dass die Leute aktuell in Deutschland das Verhältnis 56 zu 44 für den Preis ist. Ich sage Ihnen mal ein Gegenbeispiel: In Spanien ist es 47 zu 53 - für die Qualität. Und in Italien ist es ähnlich","

    sagt Ronald Frank von der GfK. Eine Haltung, die den deutschen Verbrauchern von den Discountern und Billiganbietern systematisch antrainiert worden sei, so Frank:

    ""56 Prozent der deutschen Verbraucher achten beim Einkaufen grundsätzlich auf den Preis. Man muss sehen, dieser enorme Anteil vor allem der Discounter im Lebensmittelhandel. Das ist ein Anteil von 40 Prozent, der im Discounter gekauft werden, Lebensmittel, sowohl abgepackt als auch frische Dinge. Das ist ein Marktanteil, den gibt es in anderen Ländern nicht. Also in Italien haben Discounter nur eine marginale Bedeutung, in Spanien ebenfalls. In England gilt das gleiche."

    Die kommende Steuererhöhung gibt nun dieser Haltung neue Nahrung und verunsichert viele. Schon ihrem Prinzip nach ist die Mehrwertsteuer nicht auf Transparenz angelegt. Denn der Handel treibt die Steuer stellvertretend für den Staat ein, nimmt sie dem Verbraucher ab und gibt sie an den Staat weiter, sozusagen als Agent. Und wie bei Agenten üblich, merkt der Verbraucher davon nichts. Steuerrechtler sehen den Handel als Treuhänder des Staates. Technisch gesprochen ist die Mehrwertsteuer eine Umsatzsteuer, und zu dieser Steuerart stellte der Bundesfinanzhof schon 1972 klar, dass sie keinen tieferen Sinn habe, als dem Staat Geld zu bringen. Ambivalent ist darum die Haltung vieler Verbraucherschützer. Christian Thorun vom Bundesverband der Verbraucherzentralen:

    ""Dem Handel ist es nicht vorzuwerfen, dass die Mehrwertsteuererhöhung auf die Verbraucher abgewälzt wird, denn die Erhöhung ist eine politische Entscheidung, und der Handel hat die Pflicht, diese Mehrwertsteuererhöhung einzutreiben. Was dem Handel allerdings vorzuwerfen wäre, wäre, wenn verfrüht angehoben würden, die Preise über die Drei-Marke hinaus angehoben werden oder wenn die Produkte teurer werden, die dem ermäßigten Satz unterliegen oder auf die gar keine Mehrwertsteuer anfällt, wenn diese Produkte auch verteuert würden."

    Und das beobachten die Verbraucherzentralen schon seit Anfang des Jahres. Dass die Mehrwertsteuer steigen wird, steht schließlich schon seit Abschluss des Koalitionsvertrages fest. Damals fanden Union und SPD einen überraschenden Kompromiss: Zwischen Null und Zwei lag Drei. Fünf Methoden sind es, die Verbraucherschützer Thorun bei Handel und Herstellern seit Anfang des Jahres beobachtet hat.

    "Sie können unter anderem einen Produktrelaunch machen. Produktrelaunch bedeutet, dass ein Produkt plötzlich eine neue Funktion bekommt wie ein 'Tempo', dass nach dem Relaunch noch einen zusätzlichen Duft hat. Und dieser Relaunch rechtfertigt dann plötzlich eine Preiserhöhung."

    Die Qualitätsschraube

    "Eine weitere Möglichkeit ist, dass die Zutaten einfach verbilligt werden, so dass einfach billigere Zutaten benutzt werden und letztlich das gleiche Produkt hergestellt wird, nur minderer Qualität, so dass sich der Handel dadurch einen Vorteil verschafft."

    Die Mogelpackung

    "In der Mogelpackung ist der gleiche Preis, das gleiche Packungsformat, bloß ist letztlich weniger drin."

    Die Preisverwirrung

    "Plötzlich wird ein Produkt verbilligt angeboten, der Käufer ist sich nicht mehr sicher darüber, wie teuer das Produkt eigentlich ist, greift zu aber dann, peu à peu werden die Preise wieder angehoben auf ein höheres Niveau als wie es bisher war."

    Das Ablenkungsmanöver: Wir frieren die Preise ein.

    "Diese Aktion hat ja letztlich Aldi Nord und Aldi Süd initiiert. Der MDR hat eine Untersuchung dazu gemacht, von diesen 220 Produkten, von denen die Preise eingefroren wurden, war es auch tatsächlich so, dass bei 80 Prozent der Produkte die Preise nicht erhöht worden sind. Und bei den 20 Prozent der Produkte, die im Vorfeld erhöht worden sind: Dort konnten überproportionale Preisanpassungen festgestellt werden. Also, ich gebe Ihnen mal ein Beispiel: Bei dem Orangensaft, der ist im Bundesdurchschnitt zwischen sieben und acht Prozent gestiegen. Bei Aldi lag die Preissteigerung bei den Säften zwischen 7 und 25 Prozent."

    Schwarze Schafe zu nennen, fällt auch den Verbraucherschützern schwer. Denn welche Motive tatsächlich hinter den Preiserhöhungen stecken, ist im Einzelfall kaum zu ermitteln. Einen Zusammenhang mit der Mehrwertsteuererhöhung könne man häufig nur vermuten, so Thorun. Manchmal allerdings liegen diese Vermutungen für die Verbraucherschützer besonders nah. Beispiel Mogelpackungen: Birgit Rehlender beobachtet für die Stiftung Warentest die Preiserhöhungen durch die Hintertür schon seit Jahren. Dass nun ausgerechnet in der letzten Zeit immer mehr Packungen immer weniger Inhalt haben, kann aus ihrer Sicht kein Zufall sein. Slipeinlagen, Reinigungsmittel, Süßigkeiten, Kartoffelchips, Filtertüten - Rehlenders Liste ist lang.

    "Darunter ABC-Pflaster von Beiersdorff. der Verbraucher war es gewohnt, fünf Pflaster in der Packung zu haben. Jetzt bekommt er für den gleichen Preis nur noch vier solcher Wärmepflaster. Procter und Gamble gibt in seine Windelpackungen weniger, bei gleicher Aufmachung, der Verbraucher merkt es nicht, und er zahlt auch den gleichen Preis wie bisher, die Windel hat sich insgesamt verteuert. Wir beobachten so etwas aber auch im Lebensmittelbereich. Giotto von Ferrero: Früher waren in der Packung vier Mal zehn von diesen Nusspralinen. Jetzt sind es nur noch vier Mal neun."

    Eine Erklärung für die Preiserhöhung bleibt allerdings keines der Unternehmen schuldig. Nur das Wort Mehrwertsteuer kommt nicht vor. Beiersdorff beruft sich darauf, dass ein japanischer Zulieferer die Preise erhöht habe. Procter and Gamble und Ferrero verweisen auf die gestiegenen Energie- und Rohstoffpreise, was kaum zu widerlegen ist. Dass die Energiepreise gestiegen sind, ist bekannt. Auch Haselnüsse und Zellstoff sind im Laufe dieses Jahres teuerer geworden.

    So haben die Warnungen der Verbraucherschützer zum größten Teil anekdotischen Charakter. Christian Thorun:

    "Negativ aufgefallen ist die Drogeriebranche. Da gab es eine Aussage jetzt im Herbst eines Drogeriepräsidenten, der seinen Drogerien empfohlen hat, doch die Produkte schon im Vorfeld zu erhöhen, bei Produkten, die nicht so häufig gekauft werden. Also, letztlich verkauft man die Kunden für dumm: Die Produkte, die selten gekauft werden, sollten schon im Vorfeld erhöht werden."

    Was auch der Preismonitor des Statistischen Bundesamtes belegt. Danach sind die Preise für Drogerieartikel seit dem vergangenen Herbst kontinuierlich gestiegen, in den letzten Monaten jeweils um mehr als ein Prozent. Das Wort Steuer buchstabieren manche darum nur noch ohne "s" - also "teuer". Schon ist wieder von der großen Abzocke zu lesen.

    Matthias Heilmann hält von dieser Vokabel nicht viel. Der Vorstandschef von Scholz and Friends, einer der renommiertesten Werbeagenturen in Deutschland, warnt vor einer Kriminalisierung der Händler und der Werbestrategen:

    "Da gibt es dann ein paar Trickser, die das auszunutzen versuchen, das ist in der Wirtschaft immer so. Im Grunde haben jetzt auch der Handel und die Unternehmen die Chance, sich einzustellen, dass der Konsum nicht einbricht, was ja im übrigen im Interesse von uns allen ist, denn wenn wir Wachstum haben, ist das für alle Beteiligten gut, die Arbeitslosigkeit sinkt, die Staatsverschuldung geht zurück. Also insofern ist es im Interesse aller, dass der Handel da intelligent mit umgeht, und das tut er weitestgehend auch."

    Für die Werbeagenturen spiele das Thema darum auch kaum eine Rolle, so Heilmann. Für ihn sind es die Medien, die die Ängste der Verbraucher schüren, um ihrerseits ihre Geschäfte anzukurbeln.

    Dem deutschen Verbraucher kommt da einiges bekannt vor. Das Gefühl, alles werde teurer, ist vielen noch gut in Erinnerung, war diese Ahnung doch Dauerbegleiter im Frühjahr 2002 - nach der Euroumstellung. Dabei nahm das Statistische Bundesamt die neue Währung in Schutz und stellte klar: Die Teuerung ist moderat. Auch im Frühjahr 2002 pendelte sie zwischen einem und zwei Prozent. Schuld daran, dass der Euro aber doch viel schneller aus den Portmonees zu fließen schien als die gute alte Mark, war die gefühlte Inflation.

    An seinem Lehrstuhl der Universität Freiburg beschäftigt sich der Statistik-Professor Wolfgang Brachinger mit dieser Beobachtung. Erklärung eins: Wenn Produkte billiger werden, die man nicht täglich kauft, dann nimmt man die Preissenkung auch kaum wahr.

    "Wenn Sie einen PC nehmen, PCs sind laufend billiger geworden, aber wir kaufen eben nicht jeden Tag einen neuen PC, auch Autos. Wenn ich heute einen neuen fünfer BMW kaufen will, weil ich meinen alten wegschmeißen muss, weil er kaputt ist, dann ist der neue viel besser als der alte."

    Und damit unterm Strich preiswerter, so Brachinger. Das Problem: Niemand merkt es. Einen zweiten Punkt ergänzt Helmut Jungermann, Psychologie-Professor der Technischen Universität Berlin: Die Höhenflüge der gefühlten Inflation seien psychologisch auch damit zu erklären,

    "dass uns 100 verlorene Mark mehr schmerzen, als uns 100 gewonnene Mark freuen. Hier ist es eben so, wie auch sonst im Leben: Verluste schmerzen uns mehr als uns Gewinne freuen."

    Das teurere Bier in der Eckkneipe, der Aufschlag beim Frühstücksbrötchen prägten die Wahrnehmung also stärker, als der Preisverfall bei Computern, DVD-Playern und Druckern. Jungermann prognostiziert darum, dass nun die kollektive Erinnerung an die Euro-Umstellung noch einmal wach werde, wenn ab dem 1. Januar die Steuer erhöht wird:

    "Jetzt wird es ein allgemeines Gefühl geben, es würde alles teurer, in Erinnerung der Euro-Teuro-Umstellung, obwohl das vielleicht am ersten Januar gar nicht unbedingt der Fall ist. Aber alle - bin ich überzeugt - werden am 5. Januar meinen, alles sei teurer geworden, und zwar um drei Prozent, unabhängig davon, was mit den einzelnen Produkten oder ihren Preisen eigentlich passiert ist."

    Und tatsächlich, so ergänzt der Statistiker Brachinger, nach der Ankündigung der Mehrwertsteuererhöhung sei der von ihm errechnete Index für die gefühlte Inflation erstmals seit langem wieder angestiegen. Trotzdem zeigten sich in diesem Jahr die Verbraucher konsumfreudig, wie sich aus einer Studie der Gesellschaft für Konsumforschung ergibt. Diese zeige, so Ronald Frank,

    "dass jeder Fünfte sagt, er hätte Ausgaben vorgezogen wegen der Mehrwertsteuererhöhung, und weitere zehn Prozent sagen, dass sie jetzt noch Ausgaben vorziehen möchten."

    Keine Überraschung: Am ausgabenfreudigsten hätten sich Verbraucher in mittleren und gehobenen Einkommensverhältnissen gezeigt. Die größte Verunsicherung dürfte aber in den Haushalten herrschen, die jeden Euro zweimal umdrehen müssen. Ihnen empfiehlt Frank, sich gründlich zu informieren. Im Internet etwa gibt es präzise Preismonitore. Auch wer sich in der Mogelpackungsfalle wähnt, kann sich einfach Gewissheit verschaffen. Die Hamburger Verbraucherzentrale verschickt auf Anfrage eine Liste der geschrumpften Packungen. Nachzulesen ist die Übersicht auch im Internet. Auch sollten sich die Konsumenten nicht vorschnell in die Rolle des Schwächeren drängen lassen, meint Ronald Frank. Sei der Hebel des Verbrauchers auch nicht immer der längere, kurz sei er jedenfalls nicht:

    "Der Verbraucher hat, wenn er sich dessen bewusst ist, eigentlich eine sehr große Macht. Wenn eine größere Anzahl von Leuten ein Produkt nicht mehr kauft, eine Dienstleistung nicht mehr kauft, muss sich das Unternehmen bewegen. Nehmen Sie die Telekom. Der brechen in letzter Zeit monatlich soundsoviele Festnetzkunden weg. Also, ich denke schon, dass das was bewirkt."

    Auch Verbraucherschützer Thorun appelliert an die Konsumenten, Kaufentscheidungen mit dem Kopf zu treffen und nicht mit dem Bauch. Dass sich im alten Jahr zum alten Steuersatz noch viel sparen lässt, hält er vor allem wegen des Weihnachtsgeschäfts für unwahrscheinlich.

    "Wir halten die Panikmache für wenig produktiv, und wir raten den Verbrauchern, sich nicht irre machen zu lassen. Es ist sehr wichtig, dass man da einfach nüchtern rangeht und sich fragt, braucht man ein Produkt. Wenn man etwas braucht, sich nicht von den Werbeaussagen oder Rabattangeboten werben zu lassen, sondern: Vergleichen Sie die Preise. Klar, wenn sich herausstellen sollte, dass ein Produkt besonders günstig ist, dann ist das natürlich toll, aber verlassen Sie sich nicht auf die Aussagen des Händlers, sondern machen Sie den Preisvergleich."

    Zurück in der Bäckerei Mälzer. Mühsam arbeitet sich das Teigrührgerät durch das Mehl. Fassungsvermögen: 180 Kilogramm Mehl, Baujahr etwa 1925 . Auch Klaus Mälzer hat überlegt, ob er sie noch im alten Jahr gegen ein neues Modell austauschen solle. Schließlich hat er sich dagegen entschieden, denn unterm Strich ist es für ihn wirtschaftlicher, die Maschine erst dann zu ersetzen, wenn sie kaputt geht, als jetzt wenige%e zu sparen. Er nennt das sich auf das Wesentliche konzentrieren. So kreisen seine Gedanken um Fettgebäck, das außerhalb Berlins Berliner, in der Hauptstadt aber Pfannkuchen heißt. Trotz Mehrwertsteuererhöhung freut er sich auf den 1. Januar, denn sicher ist:

    "Dass ich dann Sylvester hinter mir habe. Das ist mein Alptraumtag, weil dann so viele Pfannkuchen über den Ladentisch gehen müssen, dass jede Hand gebraucht wird und alles ist nur am Wirbeln, und es ist der absolut schlimmste Tag im Jahr, den ich im Betrieb habe."