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Textilfabriken in Myanmar
Gewaltsame Proteste gegen Arbeitsbedingungen

Es ist eng, die Arbeit dauert oft bis spät am Abend, und Pausen gibt es kaum: Die Bedingungen in Textilfabriken in Myanmar sind hart. In einem chinesisch geführten Betrieb in der Hauptstadt Rangun sind die Proteste dagegen jetzt eskaliert.

Von Lena Bodewein | 08.03.2017
    Arbeiter in einer Textilfabrik in Rangun (Archivbild)
    Arbeiter in einer Textilfabrik in Rangun (Archivbild) (picture alliance /dpa /C3449_Rieth)
    Seit Wochen verlangen die Textilarbeiter in Rangun bessere Arbeitsbedingungen – jetzt ist der Streit in eine gewalttätigere Phase übergegangen: Die Fertigungsstrecke einer Fabrik wurde zerstört; das chinesische Unternehmen produziert Kleidung für den schwedischen Textilgiganten Hennes und Mauritz.
    Wegen zu geringer Löhne, zu langen Arbeitszeiten und fehlender Gesundheitsversorgung protestieren die Arbeiter schon seit Ende Januar im Industriegebiet der burmesischen Großstadt Rangun, kurz darauf wurden Manager der betroffenen chinesischen Fabrik angegriffen. Seitdem steht die Produktion still.
    Hennes und Mauritz hat sich in einem Schreiben von jeder Form der Gewalt distanziert; sie beobachteten die Situation genau.
    Das Unternehmen wurde wie auch andere Anbieter von günstiger Mode schon öfter wegen der Arbeitsbedingungen der Fabriken in Myanmar kritisiert, unter anderem weil Minderjährige beschäftigt würden.
    In Myanmars Textilfabriken herrschen oft harte Bedingungen, Enge, versperrte Notausgänge, keine Pausen, Arbeit bis zum späten Abend, und das alles für rund 50 Euro im Monat.