
In Thailand hat König Bhumibol Adulyadej die Bevölkerung aufgerufen, gemeinsam für die Stabilität des Landes zu arbeiten. Anlässlich seines Geburtstags sagte der Monarch während einer offiziellen Zeremonie, an der auch die umstrittene Regierungschefin Yingluck Shinawatra teilnahm, "jeder Thai sollte sich dessen bewusst sein und seinen Beitrag zum Wohle des Landes leisten".
Die Feierlichkeiten wurden erstmals in Hua Hin abgehalten. Der König war nach fast vierjährigem Krankenhausaufenthalt im Sommer in seinen Palast in dem Badeort rund drei Stunden südwestlich von Bangkok gezogen. Viele Thailänder hielten Bilder des Monarchen in den Händen, andere trugen Plakate mit sich, auf denen sie ihm Gesundheit und ein noch langes Leben wünschten.
Einigende Kraft
Bhumibol, der im Jahr 1950 den Thron bestieg, ist das am längsten amtierende Staatsoberhaupt der Welt und gilt im politisch zerstrittenen Thailand als einigende Kraft. Von vielen Thailändern wird er wie ein Halbgott verehrt.
Zu der derzeitigen Krise hat sich der König noch nicht geäußert. Der 86-Jährige ist seit einigen Jahren durch Krankheit geschwächt und tritt kaum noch in der Öffentlichkeit in Erscheinung.
Putzen statt protestieren
Thailand steckt in einer tiefen Krise. Nach mehrtägigen gewaltsamen Zusammenstößen zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften kehrte am Mittwoch in der Hauptstadt Bangkok vorerst Ruhe ein. Demonstranten halfen dabei, die bei den tagelangen Kundgebungen entstandenen Müllberge zu beseitigen. Mit Besen und Schrubbern säuberten sie demonstrativ die Straßen rund um das Demokratie-Denkmal.
Trotz des momentanen "Waffenstillstands" würde hinter den Kulissen jedoch weiter nonstop verhandelt, sagte im Deutschlandfunk Marc Saxer. Der Leiter des Regionalbüros der Friedrich-Ebert-Stiftung in Bangkok warnte vor einem Eingreifen des Militärs, dieses "würde eventuell zu einem Bürgerkrieg führen".
Die Proteste hatten sich an einem von der Regierung befürworteten Amnestiegesetz entzündet, das dem Bruder von Ministerpräsidenten Shinawatra, dem früheren Regierungschef Thaksin Shinawatra, wohl eine Rückkehr aus dem Exil erlaubt hätte. Dieser war im Jahr 2006 vom Militär entmachtet und später wegen Korruption verurteilt worden. Die Opposition unter Führung von Suthep Thaugsuban fordert den Rücktritt der Regierung. Yingluck weist dies zurück.