Montag, 29. April 2024

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The Headhunters

Ganz verschwunden waren die Headhunters nie. Doch nun kehrten sie erstmals an den Ort zurück, der ihnen einst ein Waterloo bescherte: In den 70ern wurde diese stilprägende Band des Funkjazz mit Wasserflaschen und Eiern beworfen, niedergebrüllt von einem Publikum, das weltweit für seine Buh-Freudigkeit bekannt und gefürchtet war - damals, als das Jazzfest Berlin noch Berliner Jazztage hieß.

12.06.2009
    Der Gründer und langjährige Bandleader Herbie Hancock hat die Headhunters längst verlassen, zwei Mitglieder der Originalbesetzung sind aber noch dabei: Perkussionist Bill Summers und Schlagzeuger Mike Clark. Geblieben ist auch das Repertoire, denn auf alte Hits wie "Sly", "Butterfly" und "Watermelon Man" zu verzichten, können sich die selbsternannten "Kopfjäger" kaum leisten. Theoretisch hätte es in Berlin sogar zu einer Wiedervereinung der alten Band kommen können: Der langjährige Headhunters-Saxophonist Bennie Maupin spielte am Vorabend im Quasimodo, Hancock zeitgleich mit den Headhunters im Haus der Berliner Festspiele. Aber auch ganz ohne die charismatischen Namen der Vergangenheit trieb die neue Ausgabe der Headhunters das Publikum zur Begeisterung - und statt Eierwürfen gab es nur laute "Yeah"-Rufe und Zugabeforderungen...


    Devin Phillips - Saxophon
    Jerry Z - Keyboards
    Richie Goods - Bass
    Mike Clark - Schlagzeug
    Bill Summers - Perkussion
    Jazzfest Berlin, 8. November 2008