Ob Berlin, Hamburg oder München – traditionsreiche Schauspielschulen gibt es in Deutschland viele. In Baden-Württemberg wird jetzt der Versuch gemacht, die Ausbildung für Theater, Film und Neue Medien zu vernetzen. In direkter Nachbarschaft zur renommierten Ludwigsburger Filmakademie arbeitet jetzt die Akademie für Darstellende Kunst. Dort sollen Fachleute für Schauspiel und Regie in den neuen Medien, also vor allem dem Internet ausgebildet werden. Offen für neue Medien zu sein und einen kreativen Umgang mit ihnen zu finden, das sind für Akademiedirektor und Theaterkanal-Chef Wolfgang Bergmann zentrale Aspekte:
"Unser Credo ist dabei, dass man eben das gute, alte Handwerk der Schauspielerei mit den guten Mitteln und Traditionen erlernt und vermittelt. Dass man aber eben daneben auch versucht, miteinander, mit den jungen Studierenden neue Wege zu erforschen und zu gehen. Da interessiert uns ganz stark das Internet. Wie kann eigentlich darstellende Kunst im Internet auch funktionieren, vordringen, ein bisschen auch erobern vielleicht."
Eine Kreativwerkstatt also, in der praktische Übungen, Teamarbeit und das Ausprobieren neuer künstlerischer Möglichkeiten im Vordergrund stehen sollen. Neu ist nicht nur die Annäherung an das Internet, sondern auch der integrierte Unterricht. Studierende aller Studiengänge arbeiten an gemeinsamen Projekten und machen so Erfahrungen in ihrem Metier, aber auch in der Zusammenarbeit mit anderen Berufen.
Angeboten werden die Studiengänge Schauspiel, Regie, Bühnen-, Kostümbild sowie die Zusatzqualifikation Film im Bereich Dramaturgie: Aus 290 Bewerbern wurden für das Gründungssemester 17 Studentinnen und Studenten ausgewählt. Benjamin Klon aus Düsseldorf ist einer von ihnen:
"Mich hat das Neue gereizt. Mich haben die Dozenten gereizt, allen voran Luk Perceval. Mich hat die Nähe zur Filmakademie gereizt, da ich selbst sehr interessiert bin am Film und auch beim Film gearbeitet habe."
Die Dozenten sind Fachleute aus der Praxis: Der Leiter des Studiengangs Bühnen- und Kostümbild ist der bekannte österreichische Bühnenbildner Professor Martin Zehetgruber. Der Chefdramaturg des Staatstheaters Stuttgart, Dr. Jörg Bochow, kümmert sich um die Dramaturgenausbildung und der international bekannte Regisseur Luk Perceval leitet die Studiengänge Schauspiel und Regie:
"Also es ist eine enorme, schöne Chance zusammen mit den Studenten eigentlich einen Lehrplan zu entwickeln. Weil, wenn man jetzt nachdenkt über Theater mit Sicht auf Überkreuzung mit Film, Fernsehen, Internet sogar, dass man sich sowieso überlegen muss, wie könnte die Zukunft aussehen. Und nicht unbedingt sich beschäftigen muss mit, wie bedient man die existierenden Strukturen, weil dafür gibt es eigentlich schon genügend Schauspielschulen. Und das ist eine sehr aufregende, neugierig machende Aufgabe."
Es herrscht Aufbruchstimmung in Ludwigsburg - nicht nur für Luk Perceval, auch bei den frischgebackenen Studenten:
"Ich hab hier sehr gehofft, dass es hier klappt. Weil ich da auch total Bock drauf hab, nicht in so ein festgefahrenes Traditionsschema mich reinpressen zu lassen, sondern einfach sagen kann alles ist möglich und gleichzeitig nichts ist denkbar. Also man weiß nicht, wo man steht, man fängt einfach mal an."
Und für diesen Neuanfang wurde ebenso neu erbaut eine einzigartige Experimentierbühne. Zu ihren Vorzügen der Künstlerisch-pädagogische Betriebsleiter Kai Festersen:
"Das ist das einzige Theater, wo sich die Bühne in drei Richtungen hin öffnen lässt, das heißt man hat rechts, links und hinten jeweils ein eisernes Tor, die per Druckluft geöffnet werden können. Was man den Vorteil hat, dass man auf der Bühne spielen kann und die Leute draußen hinsetzen – also problemlos Freilufttheater spielen. Man kann das Theater demaskieren, in dem man am Ende halt alle drei Wände aufmacht. Man kann den Turm aber auch von außen bespielen. Es gibt Rundumläufe. Das gleiche soll innen gehen, das heißt die Zuschauer können innen im Turm auf zwei Etagen verteilt sitzen und nach unten gucken quasi wie in eine Arenabühne. Also es ist glaub ich der multifunktionalste Raum, den ich bisher gesehen habe."
"Unser Credo ist dabei, dass man eben das gute, alte Handwerk der Schauspielerei mit den guten Mitteln und Traditionen erlernt und vermittelt. Dass man aber eben daneben auch versucht, miteinander, mit den jungen Studierenden neue Wege zu erforschen und zu gehen. Da interessiert uns ganz stark das Internet. Wie kann eigentlich darstellende Kunst im Internet auch funktionieren, vordringen, ein bisschen auch erobern vielleicht."
Eine Kreativwerkstatt also, in der praktische Übungen, Teamarbeit und das Ausprobieren neuer künstlerischer Möglichkeiten im Vordergrund stehen sollen. Neu ist nicht nur die Annäherung an das Internet, sondern auch der integrierte Unterricht. Studierende aller Studiengänge arbeiten an gemeinsamen Projekten und machen so Erfahrungen in ihrem Metier, aber auch in der Zusammenarbeit mit anderen Berufen.
Angeboten werden die Studiengänge Schauspiel, Regie, Bühnen-, Kostümbild sowie die Zusatzqualifikation Film im Bereich Dramaturgie: Aus 290 Bewerbern wurden für das Gründungssemester 17 Studentinnen und Studenten ausgewählt. Benjamin Klon aus Düsseldorf ist einer von ihnen:
"Mich hat das Neue gereizt. Mich haben die Dozenten gereizt, allen voran Luk Perceval. Mich hat die Nähe zur Filmakademie gereizt, da ich selbst sehr interessiert bin am Film und auch beim Film gearbeitet habe."
Die Dozenten sind Fachleute aus der Praxis: Der Leiter des Studiengangs Bühnen- und Kostümbild ist der bekannte österreichische Bühnenbildner Professor Martin Zehetgruber. Der Chefdramaturg des Staatstheaters Stuttgart, Dr. Jörg Bochow, kümmert sich um die Dramaturgenausbildung und der international bekannte Regisseur Luk Perceval leitet die Studiengänge Schauspiel und Regie:
"Also es ist eine enorme, schöne Chance zusammen mit den Studenten eigentlich einen Lehrplan zu entwickeln. Weil, wenn man jetzt nachdenkt über Theater mit Sicht auf Überkreuzung mit Film, Fernsehen, Internet sogar, dass man sich sowieso überlegen muss, wie könnte die Zukunft aussehen. Und nicht unbedingt sich beschäftigen muss mit, wie bedient man die existierenden Strukturen, weil dafür gibt es eigentlich schon genügend Schauspielschulen. Und das ist eine sehr aufregende, neugierig machende Aufgabe."
Es herrscht Aufbruchstimmung in Ludwigsburg - nicht nur für Luk Perceval, auch bei den frischgebackenen Studenten:
"Ich hab hier sehr gehofft, dass es hier klappt. Weil ich da auch total Bock drauf hab, nicht in so ein festgefahrenes Traditionsschema mich reinpressen zu lassen, sondern einfach sagen kann alles ist möglich und gleichzeitig nichts ist denkbar. Also man weiß nicht, wo man steht, man fängt einfach mal an."
Und für diesen Neuanfang wurde ebenso neu erbaut eine einzigartige Experimentierbühne. Zu ihren Vorzügen der Künstlerisch-pädagogische Betriebsleiter Kai Festersen:
"Das ist das einzige Theater, wo sich die Bühne in drei Richtungen hin öffnen lässt, das heißt man hat rechts, links und hinten jeweils ein eisernes Tor, die per Druckluft geöffnet werden können. Was man den Vorteil hat, dass man auf der Bühne spielen kann und die Leute draußen hinsetzen – also problemlos Freilufttheater spielen. Man kann das Theater demaskieren, in dem man am Ende halt alle drei Wände aufmacht. Man kann den Turm aber auch von außen bespielen. Es gibt Rundumläufe. Das gleiche soll innen gehen, das heißt die Zuschauer können innen im Turm auf zwei Etagen verteilt sitzen und nach unten gucken quasi wie in eine Arenabühne. Also es ist glaub ich der multifunktionalste Raum, den ich bisher gesehen habe."