"Die Tumoren verschwinden nicht, sie wachsen nur viel langsamer, was bei Hirntumor-Patienten eine Lebensverlängerung von etwa einem Jahr bedeuten kann", betont Tracy-Ann Read von der Abteilung für Anatomie und Zellbiologie an der norwegischen Universität Bergen. Bei aggressiven Hirntumoren wie dem Glioblastom ist das schon ein Erfolg. Doch noch funktioniert die Methode nur an Laborratten. Ihnen wurden winzige Kapseln in das Hirn gespritzt, in denen gentechnisch veränderte Nierenzellen von menschlichen Föten Endostatin produzierten. Dank der speziellen Plastikhülle waren die Kapseln für das Immunsystem nicht wahrnehmbar. Das Endostatin wiederum gelangte durch die ausreichend poröse Hülle nach außen und verhindert an den Tumororten, dass dort neue Adern wachsen und die Geschwulste mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgen. Allerdings mussten die Wissenschaftler feststellen, dass die Tumoren die Endostatin-Blockade mit einer ganzen Reihe von Tricks unterlaufen. Die genmanipulierten Zellen müssen daher einen ganzen Cocktail von Stoffen produzieren, um die Tumoren zu treffen.
Auch bei den konventionellen Therapieversuchen mit Angiogenesehemmern mussten die Wissenschaftler feststellen, dass eine schnelle Lösung nicht in Sicht ist. Mittlerweile werden rund 60 klinische Studien mit einer ganzen Reihe von Substanzen durchgeführt. "Bisher wissen wir bei all diesen Studien, dass ein langsamerer Tumorverlauf bei den Patienten zu beobachten ist, mehr können wir im Moment auch noch gar nicht erwarten", betont der Jenaer Onkologe Professor Klaus Höffken, Vizepräsident der Deutschen Krebsgesellschaft. Denn der Weg zur Wunderwaffe ist weiter als gedacht. Überdies erweist sich immer mehr, dass die Angiogenesehemmer nur als Ergänzung zu konventionellen Zellgiften geeignet sind. "Diese Substanzen greifen ja nicht die Tumorzelle an, sondern sie zerstören die Ernährungsstraße. Damit muss der Tumor ausgehungert werden, er wird sich also über Monate, vielleicht sogar über Jahre langsam zurückbilden", so Höffken. Völlig ungeklärt sind bislang überdies die Langzeitfolgen dieser Medikamente.
[Quellen: Martin Winkelheide, Grit Kienzlen]
Auch bei den konventionellen Therapieversuchen mit Angiogenesehemmern mussten die Wissenschaftler feststellen, dass eine schnelle Lösung nicht in Sicht ist. Mittlerweile werden rund 60 klinische Studien mit einer ganzen Reihe von Substanzen durchgeführt. "Bisher wissen wir bei all diesen Studien, dass ein langsamerer Tumorverlauf bei den Patienten zu beobachten ist, mehr können wir im Moment auch noch gar nicht erwarten", betont der Jenaer Onkologe Professor Klaus Höffken, Vizepräsident der Deutschen Krebsgesellschaft. Denn der Weg zur Wunderwaffe ist weiter als gedacht. Überdies erweist sich immer mehr, dass die Angiogenesehemmer nur als Ergänzung zu konventionellen Zellgiften geeignet sind. "Diese Substanzen greifen ja nicht die Tumorzelle an, sondern sie zerstören die Ernährungsstraße. Damit muss der Tumor ausgehungert werden, er wird sich also über Monate, vielleicht sogar über Jahre langsam zurückbilden", so Höffken. Völlig ungeklärt sind bislang überdies die Langzeitfolgen dieser Medikamente.
[Quellen: Martin Winkelheide, Grit Kienzlen]