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Thomas C. Breuer
"Letzter Aufruf!"

Am 30. November 1977 stand Thomas C. Breuer zum ersten Mal mit einem Kabarettauftritt auf der Bühne. Nach über 40 Jahren hört er nun auf. Schon etwas länger - und auch nicht ganz.

Von Axel Naumer | 06.02.2019
    Ein Porträt des Kabarettisten Thomas C. Breuer vor roter Wand
    Thomas C. Breuer: "Letzter Aufruf!" (Patrik Kummer)
    Sein Buch dazu nennt er deshalb sinnigerweise "Letzter Aufruf, Abschiedstournee Volume 1". Den allerletzten Deutschland-Auftritt hat er nun tatsächlich absolviert, in Trier, wo seine Karriere als Kabarettist begann. Der Liedermacher und heutige Autor Thommie Bayer hatte ihn davor auf seine Konzert-Tour mitgenommen. Breuer machte ein paar Zwischentexte, traute sich dann an ein eigenes Programm. Wort-Akrobat nennt man ihn seither.
    Lange war er auch ein Nordamerika-Fahrer, besuchte zum Beispiel innerhalb kürzester Zeit 50 Bundestaaten auf der Jagd nach VW-Käfern, schrieb später auch Reisegeschichten über die Schweiz, Rhineland Falls, das Bahnfahring. Sein Kabarett Sauvignon widmete sich der Kulinarik – auch in Zusammenarbeit mit Sternekoch Vincent Klink.
    Thomas C. Breuer war im Duo mit Jochen Malmsheimer unterwegs, im Radio – seiner anderen künstlerischen Heimat – war er monatsaktuell mit Henning Venske, Bernd Gieseking und Urban Priol zu hören, lieferte früh Beiträge für SWF 3, später für den WDR, bis heute moderiert er beim Schweizer Radio. Dort hat er ein neues Publikum gefunden, Hörer und Zuschauer, die genau auf seine Worte und Beobachtungen reagieren. Insofern geht seine lange abwechslungsreiche Karriere nicht ganz zu Ende, aber einen deutlichen Einschnitt hat er vollzogen.
    Axel Naumer porträtiert den weitgereisten, musikalischen, fernsehverweigernden, gelegentlich unterschätzten Schriftsteller und Kabarettisten.