Die Morgen am Koprinka-Stausee nahe der zentral-bulgarischen Stadt Kazanlyk haben etwas sphärisches. Nebel schwebt über dem Wasser. Im Norden tauchen im weichen Licht der Morgensonne die weißen Firne des Balkans auf, im Süden die geschwungenen Grate des Sredna Gora-Gebirges.
"Der Besucher steht am Ufer und sieht nichts – nur Wasser. In der Ferne aber schimmert eine merkwürdige dünne Linie auf der Wasseroberfläche. Also steigt er in ein Boot. Und sobald er losfährt beginnt für ihn etwas Außergewöhnliches – eine Reise in die Vergangenheit."
Bojan Tilev hat viele Stunden am Ufer des Stausees verbracht, von dem man weiß, dass er eine der größten archäologischen Sensationen Europas birgt.
"Dort unten liegt die einzig vollkommen erhaltene und vollständig dokumentierte thrakische Stadt Europas - Sevtopolis. Sevtopolis ist nicht irgendeine thrakische Stadt, sondern die Hauptstadt des ehemaligen Königreiches des thrakischen Stammes der Odrysen, die Stadt Königs Seft des Dritten."
Die thrakische Periode ist der am wenigsten erforschte Teil der europäischen Geschichte. Gleichzeitig lassen die in den letzten Jahren gemachten Funde darauf schließen, dass die Wurzeln der europäischen Zivilisation nicht nur im antiken Griechenland, sondern auch in der hochentwickelten Kultur der Thraker zu suchen sind. Bojan Tilev, einer der angesehensten Architekten Bulgariens, hat nun ein spektakuläres Projekt entworfen. Mit ihm soll das 20 Meter unter dem Wasserspiegel des Koprinka-Stausees liegende Sevtopolis für Forschung und Öffentlichkeit gleichermaßen zugänglich gemacht werden.
"... der Besucher nähert sich dieser merkwürdigen Linie und befindet sich plötzlich vor einer Mauer, die anderthalb Meter aus dem Wasser ragt. Er klettert hinauf uns bemerkt plötzlich, das er auf dem Rand eines riesigen Brunnens steht, in dem kein Wasser ist. Sein Blick fällt acht Stockwerke in die Tiefe. Dort unten, auf dem Grund des Brunnens sieht er die Dächer von Sevtopolis schimmern."
Vier Jahrhunderte vor Christus erbaut und damit gut zweihundert Jahre älter als das in der Asche des Vesuvs versunkene Pompej verfügte Sevtopolis bereits über einen modernen Städtebau mit zweistöckigen Häusern, großen Höfen, sich rechtwinklig kreuzenden Straßen, stabilen Festungsmauern und einem gigantischen Palast. Malkunst, Goldschmiedehandwerk und Bronzegießerei waren hoch entwickelt.
"Der Besucher kann von dem im Durchmesser 420 Meter großen Brunnenrand hinabsteigen und in den Straßen von Sevtopolis spazieren oder sich den Palast von Seft III. anschauen. Er könnte aber auch wieder hinaufsteigen, denn die Innenseiten des Brunnens sind gestaltet wie die hängenden Gärten der Semiramis."
Noch existiert die geplante, kreisrunde zweite Staumauer im Koprinka-See nur auf dem Reißbrett und in Computeranimationen. 150 Millionen Euro soll es kosten. Aber nicht der Preis und nicht die technische Realisierung sind das größte Problem. Vielmehr geht es um die Überwindung bürokratischer Hürden und die Schaffung eines Bewusstseins, was die Realisierung dieses Projektes für die Region, Bulgarien und letztlich auch Europa bedeute, erklärt Kasanlyks Bürgermeister, Stefan Damianov:
"Wenn Sevtopolis wieder zugänglich ist, werden Forscher aus aller Welt hierher kommen. Damit verbunden ist natürlich unsere Hoffnung, dass die alte Geschichte dieser Region endlich Eingang findet in die Geschichtsschreibung Europas. Denn es ist für alle Menschen interessant, die Reste einer Zivilisation zu sehen, die die erste in Europa war. Denn als der thrakische Staat existierte, gab es nur zwei bekannte Kulturnationen – die Ägypter, die Pharaonen und die Thraker."
"Der Besucher steht am Ufer und sieht nichts – nur Wasser. In der Ferne aber schimmert eine merkwürdige dünne Linie auf der Wasseroberfläche. Also steigt er in ein Boot. Und sobald er losfährt beginnt für ihn etwas Außergewöhnliches – eine Reise in die Vergangenheit."
Bojan Tilev hat viele Stunden am Ufer des Stausees verbracht, von dem man weiß, dass er eine der größten archäologischen Sensationen Europas birgt.
"Dort unten liegt die einzig vollkommen erhaltene und vollständig dokumentierte thrakische Stadt Europas - Sevtopolis. Sevtopolis ist nicht irgendeine thrakische Stadt, sondern die Hauptstadt des ehemaligen Königreiches des thrakischen Stammes der Odrysen, die Stadt Königs Seft des Dritten."
Die thrakische Periode ist der am wenigsten erforschte Teil der europäischen Geschichte. Gleichzeitig lassen die in den letzten Jahren gemachten Funde darauf schließen, dass die Wurzeln der europäischen Zivilisation nicht nur im antiken Griechenland, sondern auch in der hochentwickelten Kultur der Thraker zu suchen sind. Bojan Tilev, einer der angesehensten Architekten Bulgariens, hat nun ein spektakuläres Projekt entworfen. Mit ihm soll das 20 Meter unter dem Wasserspiegel des Koprinka-Stausees liegende Sevtopolis für Forschung und Öffentlichkeit gleichermaßen zugänglich gemacht werden.
"... der Besucher nähert sich dieser merkwürdigen Linie und befindet sich plötzlich vor einer Mauer, die anderthalb Meter aus dem Wasser ragt. Er klettert hinauf uns bemerkt plötzlich, das er auf dem Rand eines riesigen Brunnens steht, in dem kein Wasser ist. Sein Blick fällt acht Stockwerke in die Tiefe. Dort unten, auf dem Grund des Brunnens sieht er die Dächer von Sevtopolis schimmern."
Vier Jahrhunderte vor Christus erbaut und damit gut zweihundert Jahre älter als das in der Asche des Vesuvs versunkene Pompej verfügte Sevtopolis bereits über einen modernen Städtebau mit zweistöckigen Häusern, großen Höfen, sich rechtwinklig kreuzenden Straßen, stabilen Festungsmauern und einem gigantischen Palast. Malkunst, Goldschmiedehandwerk und Bronzegießerei waren hoch entwickelt.
"Der Besucher kann von dem im Durchmesser 420 Meter großen Brunnenrand hinabsteigen und in den Straßen von Sevtopolis spazieren oder sich den Palast von Seft III. anschauen. Er könnte aber auch wieder hinaufsteigen, denn die Innenseiten des Brunnens sind gestaltet wie die hängenden Gärten der Semiramis."
Noch existiert die geplante, kreisrunde zweite Staumauer im Koprinka-See nur auf dem Reißbrett und in Computeranimationen. 150 Millionen Euro soll es kosten. Aber nicht der Preis und nicht die technische Realisierung sind das größte Problem. Vielmehr geht es um die Überwindung bürokratischer Hürden und die Schaffung eines Bewusstseins, was die Realisierung dieses Projektes für die Region, Bulgarien und letztlich auch Europa bedeute, erklärt Kasanlyks Bürgermeister, Stefan Damianov:
"Wenn Sevtopolis wieder zugänglich ist, werden Forscher aus aller Welt hierher kommen. Damit verbunden ist natürlich unsere Hoffnung, dass die alte Geschichte dieser Region endlich Eingang findet in die Geschichtsschreibung Europas. Denn es ist für alle Menschen interessant, die Reste einer Zivilisation zu sehen, die die erste in Europa war. Denn als der thrakische Staat existierte, gab es nur zwei bekannte Kulturnationen – die Ägypter, die Pharaonen und die Thraker."