In und um Pfiffelbach, einem Ort im Weimarer Land, hat es kräftig gelb geblüht. Raps bestimmt das Bild auf den Äckern der Agrargenossenschaft. Die Blüte ist überwiegend vorbei, noch ein paar Nachzügler spenden das attraktive Gelb.
"Vor 20 Jahren waren das irgendwo um die 100 Hektar, mittlerweile bauen wir 800 Hektar Raps jedes Jahr kontinuierlich an."
Dietmar Leydolph ist der Ackerbauchef in der Pfiffelbacher Agrargenossenschaft. In grüner Latzhose steht er am Feldrand und begutachtet die Rapsschoten. Sie brauchen noch Wasser, bevor sie geerntet werden:
"Hier in den Schoten sitzen die Körner. Die sind im Moment noch grün. Und die werden - wenn wir vier, sechs Wochen weiter sind - schwarz und reifen aus."
Bis zu 45 Prozent Ölgehalt sind in den Körnern angelagert. Aus ihnen wird Rapsöl für die Küche erzeugt, die Hälfte der Produktion geht in den Biodiesel:
"Der Auslöser war, dass man nachwachsende Rohstoffe auf Stilllegungsflächen produzieren konnte. Und da war das mit dem Non-food-Raps eine sehr angenehme Sache für uns."
Neben der Zuckerrübe und dem Getreide ist Raps nun eine lukrative Frucht. Aber: Die Pflanze zieht viele Nährstoffe aus dem Boden, so dass sie nicht mehrere Jahre hintereinander auf ein und demselben Feld angebaut werden kann:
"Wenn ich dieses Jahr Raps anbaue, kann ich nicht nächstes Jahr schon wieder Raps anbauen. Ich muss da drei bis vier Jahre Pause im Rapsanbau haben. Und dann ergibt sich - rein rechnerisch - dass ich alle vier, fünf Jahre komme, dass ich nicht mehr als 25 Prozent in der Fruchtfolge haben darf, weil sonst die Schädlinge und Krankheiten überhand nehmen."
18,5 Prozent der Thüringer Ackerflächen tragen Raps. Maximal können es also 25 Prozent werden, bestätigt Günter Breitbarth, Agrarexperte im Thüringer Landwirtschaftsministerium. Dann ist die Obergrenze erreicht. Auch bei noch höheren Ölpreisen auf dem Weltmarkt wäre Biodiesel also keine ausbaufähige Alternative:
"Wir haben eben - wie genannt - die natürliche Fruchtfolgegrenze, wir werden also niemals solche Monokulturen haben, dass wir 50 und mehr Prozent Raps in Thüringen hätten. Insofern ist das eigentlich eine Bereicherung der Fruchtfolgen, weil wir sonst nur noch Getreide haben. Da ist der Raps - in diesem vernünftigen Anbaukonzept - bis 25 Prozent der Fläche eine durchaus attraktive Kultur."
Raps wurzelt tief, erklärt der Agrarexperte in Pfiffelbach, er lockert tiefe Bodenschichten auf, holt von dort Nährstoffe hoch und bereitet damit den Boden gut für Getreide vor. Verwendbar sind allein die Körner der Schoten. Der Rest - das Rapsstroh - kommt hinterher als Dünger zurück aufs Feld.
Nun sagen Experten unter anderem des Umweltbundesamtes, dass die Ökobilanz des Rapses nicht so rosig aussieht. Die Emissionen des Biodiesels zuzüglich der eingesetzten Düngemittel und Pestizide hätten denselben Effekt wie Mineralöle. Eine Alternative sei die Verwertung zu Biomethan in einer Biogasanlage. Aber vielleicht ist dann Raps langfristig weniger interessant als zum Beispiel Weizen oder Mais:
"Also ich denke, das wird schon innerhalb der Bioenergiepflanzen sich auch eine Konkurrenz entwickeln. Die gibt es heute auch schon. Aber es gibt eben für das Getreide zur Ethanolerzeugung noch weniger ausgefeilte Technologien, noch weniger Produktionsanlagen, die wirklich auch dem Landwirt eine ähnliche Ertragslage bieten können, wie das beim Raps ist."
Dennoch: Für die Agrargenossenschaft Pfiffelbach wird gerade die Wende eingeläutet. Mit Biogas, dessen Rohstoff auf den eigenen Feldern wächst, könnte sie klappen. Eine entsprechende Anlage ist im Bau. Dietmar Leydolph würde dann den Sprung machen vom Landwirt zum Energiewirt.
"Vor 20 Jahren waren das irgendwo um die 100 Hektar, mittlerweile bauen wir 800 Hektar Raps jedes Jahr kontinuierlich an."
Dietmar Leydolph ist der Ackerbauchef in der Pfiffelbacher Agrargenossenschaft. In grüner Latzhose steht er am Feldrand und begutachtet die Rapsschoten. Sie brauchen noch Wasser, bevor sie geerntet werden:
"Hier in den Schoten sitzen die Körner. Die sind im Moment noch grün. Und die werden - wenn wir vier, sechs Wochen weiter sind - schwarz und reifen aus."
Bis zu 45 Prozent Ölgehalt sind in den Körnern angelagert. Aus ihnen wird Rapsöl für die Küche erzeugt, die Hälfte der Produktion geht in den Biodiesel:
"Der Auslöser war, dass man nachwachsende Rohstoffe auf Stilllegungsflächen produzieren konnte. Und da war das mit dem Non-food-Raps eine sehr angenehme Sache für uns."
Neben der Zuckerrübe und dem Getreide ist Raps nun eine lukrative Frucht. Aber: Die Pflanze zieht viele Nährstoffe aus dem Boden, so dass sie nicht mehrere Jahre hintereinander auf ein und demselben Feld angebaut werden kann:
"Wenn ich dieses Jahr Raps anbaue, kann ich nicht nächstes Jahr schon wieder Raps anbauen. Ich muss da drei bis vier Jahre Pause im Rapsanbau haben. Und dann ergibt sich - rein rechnerisch - dass ich alle vier, fünf Jahre komme, dass ich nicht mehr als 25 Prozent in der Fruchtfolge haben darf, weil sonst die Schädlinge und Krankheiten überhand nehmen."
18,5 Prozent der Thüringer Ackerflächen tragen Raps. Maximal können es also 25 Prozent werden, bestätigt Günter Breitbarth, Agrarexperte im Thüringer Landwirtschaftsministerium. Dann ist die Obergrenze erreicht. Auch bei noch höheren Ölpreisen auf dem Weltmarkt wäre Biodiesel also keine ausbaufähige Alternative:
"Wir haben eben - wie genannt - die natürliche Fruchtfolgegrenze, wir werden also niemals solche Monokulturen haben, dass wir 50 und mehr Prozent Raps in Thüringen hätten. Insofern ist das eigentlich eine Bereicherung der Fruchtfolgen, weil wir sonst nur noch Getreide haben. Da ist der Raps - in diesem vernünftigen Anbaukonzept - bis 25 Prozent der Fläche eine durchaus attraktive Kultur."
Raps wurzelt tief, erklärt der Agrarexperte in Pfiffelbach, er lockert tiefe Bodenschichten auf, holt von dort Nährstoffe hoch und bereitet damit den Boden gut für Getreide vor. Verwendbar sind allein die Körner der Schoten. Der Rest - das Rapsstroh - kommt hinterher als Dünger zurück aufs Feld.
Nun sagen Experten unter anderem des Umweltbundesamtes, dass die Ökobilanz des Rapses nicht so rosig aussieht. Die Emissionen des Biodiesels zuzüglich der eingesetzten Düngemittel und Pestizide hätten denselben Effekt wie Mineralöle. Eine Alternative sei die Verwertung zu Biomethan in einer Biogasanlage. Aber vielleicht ist dann Raps langfristig weniger interessant als zum Beispiel Weizen oder Mais:
"Also ich denke, das wird schon innerhalb der Bioenergiepflanzen sich auch eine Konkurrenz entwickeln. Die gibt es heute auch schon. Aber es gibt eben für das Getreide zur Ethanolerzeugung noch weniger ausgefeilte Technologien, noch weniger Produktionsanlagen, die wirklich auch dem Landwirt eine ähnliche Ertragslage bieten können, wie das beim Raps ist."
Dennoch: Für die Agrargenossenschaft Pfiffelbach wird gerade die Wende eingeläutet. Mit Biogas, dessen Rohstoff auf den eigenen Feldern wächst, könnte sie klappen. Eine entsprechende Anlage ist im Bau. Dietmar Leydolph würde dann den Sprung machen vom Landwirt zum Energiewirt.