Holzrücker bei der Arbeit: die Fichten im Brandbachtal kurz unterhalb des Rennsteiges müssen ausgelichtet werden. Ein Thüringer Kaltblut zieht die Stämme durch das schmale Tal. Dierk Conrady, Biologe und Chef des Projektes, sagt, dass hier zwei von drei Fichten gefällt werden. Denn der Wald ist überstockt, zu dicht stehen die Fichten.
Da kann man sehr gut sehen: der Bodenbereich ist zu trocken, weil das Bestandesdach selber zu wenig Niederschlag durchlässt. Die Fichte braucht aber als Flachwurzler ein bestimmtes Maß an Feuchtigkeit. Ist das nicht da, gibt es Probleme, das heißt: die Fichten sind wassergestresst, dann werden sie bevorzugt vom Borkenkäfer befallen.
Und sie sind anfällig für Windbruch. Das dichte Nadeldach ist auch schlecht für Tierarten, wie den Feuersalamander, der eigentlich hier heimisch ist. De facto aber geht er stark zurück. Dierk Conrady hat über Monate hinweg die Populationen beobachtet, immer wieder gezählt, Salamanderlarven ausgesetzt, nur ein Viertel hat unter diesen trockenen Bedingungen überlebt. Außerdem wurden bisher die Bäche immer von Gestrüpp freigehalten, so dass sie schneller flossen, wenig ruhige Ecken hatten - die Larven wurden schlichtweg abgetrieben.
Alle 14 Tage bin ich dabei und begleite die Larven bei der Entwicklung, und ich kann ihnen nachher schon Namen geben: Fritzchen und Walther und Anton - ich weiß zwar nicht, ob sie männlich oder weiblich sind, aber man bekommt ein sehr individuelles Verhältnis zur Larve dann.
Der Salamander zeigt, dass etwas im System nicht stimmt. Gemeinsam mit der Forstveraltung, und allen für den Wald und die Gewässer zuständigen Ämtern und Behörden einschließlich des Ministeriums, sorgt nun die Deutsche Bundesstiftung Umwelt dafür, dass der Salamander bessere Bedingungen bekommt. Denn: geht es ihm gut, geht es dem Wald gut. Uwe Bludschun vom zuständigen Forstamt in Gehren.
Was hier angestrebt wird: vor allem in diesen Waldfließwässerbereichen die Baumarten stärker zu strukturieren, also verstärkt auch Laubholz einzubringen, um 'ne entsprechende Vielfalt zu erzielen, die auch gerade einer langfristigen Stabilität dient.
Als das Holz knapp wurde, brauchte die Industrie schnell wachsende Bäume, erzählt der Forstbeamte. Die Fichten wurden selbst dort angesiedelt, wo sie nicht hingehören: auf Felshalden. In ihnen überwintert normalerweise der Salamander. Auch dieses Quartier wurde ihm also genommen.
Das muss eine ziemlich harte Arbeit gewesen sein. Dafür ist teilweise aus den Talgründen Erde in diese Halde eingetragen worden - mit Kiepen auf dem Rücken, das haben wohl viele Frauen gemacht, soweit ich weiß. Einfach, um die Pflanzbetten für die Fichte zu schaffen.
Diese Fichten auf den Felshalden im Brandbachtal sind als erstes vom Borkenkäfer befallen. Nun werden sie abgeholzt. Zurück zur Natur. Für dieses Modellprojekt im Thüringer Ilmkreis ziehen erstmals alle Beteiligten an einem Strang. Auch das ist neu, sagt Andreas Thiele von der Unteren Naturschutzbehörde Arnstadt.
Weil uns einfach auch die Zusammenarbeit mit der Forstverwaltung gefehlt hat. Und die ist eben mit dem Projekt entstanden, und wir sind auch sehr dankbar, dass das vor allem auch bei den Verantwortlichen im Ministerium, auch hier im Forstamt Gehren und Ilmenau diese Zielstellungen auch auf fruchtbaren Boden gefallen sind und hier sofort ohne bürokratische Hindernisse die Zusammenarbeit entstand.
Nun wird die Uhr behutsam zurückgedreht, der Wald gemischt angepflanzt, Baumstämme werden wieder in die Bäche gezogen, damit stille Ecken für die Salamander entstehen. Öffentlichkeitsarbeit gehört dazu, unter anderem die Schulkinder der Umgebung erfahren hier regelmäßig, wie vielfältig ihr Wald ist. Die Ergebnisse des Projektes sollen später in die Forst-, Wald- und Wasserwirtschaft übernommen werden.
Da kann man sehr gut sehen: der Bodenbereich ist zu trocken, weil das Bestandesdach selber zu wenig Niederschlag durchlässt. Die Fichte braucht aber als Flachwurzler ein bestimmtes Maß an Feuchtigkeit. Ist das nicht da, gibt es Probleme, das heißt: die Fichten sind wassergestresst, dann werden sie bevorzugt vom Borkenkäfer befallen.
Und sie sind anfällig für Windbruch. Das dichte Nadeldach ist auch schlecht für Tierarten, wie den Feuersalamander, der eigentlich hier heimisch ist. De facto aber geht er stark zurück. Dierk Conrady hat über Monate hinweg die Populationen beobachtet, immer wieder gezählt, Salamanderlarven ausgesetzt, nur ein Viertel hat unter diesen trockenen Bedingungen überlebt. Außerdem wurden bisher die Bäche immer von Gestrüpp freigehalten, so dass sie schneller flossen, wenig ruhige Ecken hatten - die Larven wurden schlichtweg abgetrieben.
Alle 14 Tage bin ich dabei und begleite die Larven bei der Entwicklung, und ich kann ihnen nachher schon Namen geben: Fritzchen und Walther und Anton - ich weiß zwar nicht, ob sie männlich oder weiblich sind, aber man bekommt ein sehr individuelles Verhältnis zur Larve dann.
Der Salamander zeigt, dass etwas im System nicht stimmt. Gemeinsam mit der Forstveraltung, und allen für den Wald und die Gewässer zuständigen Ämtern und Behörden einschließlich des Ministeriums, sorgt nun die Deutsche Bundesstiftung Umwelt dafür, dass der Salamander bessere Bedingungen bekommt. Denn: geht es ihm gut, geht es dem Wald gut. Uwe Bludschun vom zuständigen Forstamt in Gehren.
Was hier angestrebt wird: vor allem in diesen Waldfließwässerbereichen die Baumarten stärker zu strukturieren, also verstärkt auch Laubholz einzubringen, um 'ne entsprechende Vielfalt zu erzielen, die auch gerade einer langfristigen Stabilität dient.
Als das Holz knapp wurde, brauchte die Industrie schnell wachsende Bäume, erzählt der Forstbeamte. Die Fichten wurden selbst dort angesiedelt, wo sie nicht hingehören: auf Felshalden. In ihnen überwintert normalerweise der Salamander. Auch dieses Quartier wurde ihm also genommen.
Das muss eine ziemlich harte Arbeit gewesen sein. Dafür ist teilweise aus den Talgründen Erde in diese Halde eingetragen worden - mit Kiepen auf dem Rücken, das haben wohl viele Frauen gemacht, soweit ich weiß. Einfach, um die Pflanzbetten für die Fichte zu schaffen.
Diese Fichten auf den Felshalden im Brandbachtal sind als erstes vom Borkenkäfer befallen. Nun werden sie abgeholzt. Zurück zur Natur. Für dieses Modellprojekt im Thüringer Ilmkreis ziehen erstmals alle Beteiligten an einem Strang. Auch das ist neu, sagt Andreas Thiele von der Unteren Naturschutzbehörde Arnstadt.
Weil uns einfach auch die Zusammenarbeit mit der Forstverwaltung gefehlt hat. Und die ist eben mit dem Projekt entstanden, und wir sind auch sehr dankbar, dass das vor allem auch bei den Verantwortlichen im Ministerium, auch hier im Forstamt Gehren und Ilmenau diese Zielstellungen auch auf fruchtbaren Boden gefallen sind und hier sofort ohne bürokratische Hindernisse die Zusammenarbeit entstand.
Nun wird die Uhr behutsam zurückgedreht, der Wald gemischt angepflanzt, Baumstämme werden wieder in die Bäche gezogen, damit stille Ecken für die Salamander entstehen. Öffentlichkeitsarbeit gehört dazu, unter anderem die Schulkinder der Umgebung erfahren hier regelmäßig, wie vielfältig ihr Wald ist. Die Ergebnisse des Projektes sollen später in die Forst-, Wald- und Wasserwirtschaft übernommen werden.