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Tiefer Blick ins All

Es mag überraschend klingen, dass man in der Nacht weiter sehen kann als am Tag. Das fernste Objekt am Tag ist Millionen von Kilometern von uns entfernt – das fernste Objekt in der Nacht dagegen Millionen von Lichtjahren.

Von Damond Benningfield |
    Ein Lichtjahr ist die Entfernung, die Licht in einem Jahr zurücklegt. Weil die Lichtgeschwindigkeit sehr hoch ist, ist diese Entfernung enorm. Während der etwa zweiminütigen Dauer eines Sternzeitbeitrags legt das Licht knapp 36 Millionen Kilometer zurück – also fast den hundertfachen Weg Erde – Mond.

    Die meisten hellen Sterne, die wir am Nachthimmel bewundern, sind Dutzende oder gar Hunderte von Lichtjahren von uns entfernt. In einer klaren, dunklen Nacht kann das menschliche Auge sogar Objekte erkennen, deren Licht Millionen von Jahren zu uns unterwegs ist – ohne dass wir ein Fernglas oder Teleskop verwenden. Das am weitesten entfernte Objekt, das die meisten Menschen noch mit bloßem Auge sehen können, ist die Andromedagalaxie. 2,4 Millionen Lichtjahre trennen uns von ihr.

    Himmelsfreunde mit extrem guter Sehkraft sehen noch weiter. Ohne optische Hilfe finden sie noch die Galaxie M 83. Es ist eine Spiralgalaxie in der Wasserschlange, die unserer Milchstraße sehr ähnelt. Sie ist gut sechsmal weiter von uns entfernt als die Andromedagalaxie – also rund 15 Millionen Lichtjahre.
    Heute Abend schlängelt sich die Wasserschlange über den Südwesthimmel. M83 befindet sich in der Nähe des Schwanzendes – also ziemlich tief im Süden.