Samstag, 20. April 2024

Archiv

Tierquälerei
Weltreiterverband schmeißt Vereingte Arabische Emirate raus

Der Weltreiterverband FEI hat die Vereinigten Arabischen Emirate ausgeschlossen. Damit hat die FEI die Konsequenzen gezogen aus den zahlreichen schwerwiegenden und brutalen Verstößen gegen den Tierschutz, durch den die Distanz-Reiter der Emirate immer wieder aufgefallen waren.

Von Andrea Schültke | 12.03.2015
    Distanzreiten - das sind Strecken von bis zu 160 Kilometern. Mehr als Acht Stunden sind Reiter und Pferde unterwegs – wenn sie überhaupt das Ziel erreichen und die Tiere nicht vorher erschöpft zusammenbrechen. Tote Pferde, Doping, Tierquälerei Manipulation. Seit Jahren sorgt der Sport für Negativschlagzeilen.
    Hauptverursacher: Reiter aus den Vereinigten arabischen Emiraten. Dort hat das Distanzreiten seinen Ursprung, ist der Pferdesport. Und die dortigen Reiter räumen bei internationalen Wettbewerben die meisten Medaillen ab. Oft gegen alle Regeln. Beispiel: Scheich Mohammed bin Raschid al Maktoum. Der Herrscher von Dubai war wegen einer unerlaubten Behandlung seines Pferdes bereits gesperrt. In zahlreiche Dopingverfahren im Distanzsport waren Pferde des Scheichs oder seiner Verwandten verwickelt.
    Und bei einer Razzia in seinem Distanzpferde- Gestüt, wurden zuletzt zahlreiche verbotene Medikamente sichergestellt. Seine Ehefrau Prinzessin Haya von Jordanien war bis Ende vergangenen Jahres Präsidentin des Weltreiterverbandes. Gegen Ende ihrer Amtszeit ließ sie zwar gegen ihren Mann ermitteln, aber erst jetzt hat ihr Nachfolger die Emirate aus dem Weltverband geworfen. Für unbestimmte Zeit keine internationalen Distanzturniere mehr in den Emiraten, ihre Reiter nicht mehr international am Start. Dieser Schritt war „unausweichlich", kommentierte Sönke Lauterbach, Generalsekretär der Deutschen Reiterlichen Vereinigung.
    Der Rauswurf gilt aber nur für die Distanzreiter. Die zuletzt so erfolgreichen Springreiter dürfen weitermachen - unter der Flagge des Weltverbandes. Dabei waren auch die Springreiter aus den Emiraten schon durch unerlaubte Medikation ihrer Pferde aufgefallen.