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Humane Society International
Tierschützer prangern Zustände in europäischen Pelzzuchtfarmen an

Tierschützer haben die Zustände in mehr als 30 Pelzfarmen in Europa kritisiert und ein sofortiges Verbot der Zucht gefordert. Eine Sprecherin der Organisation "Humane Society International" (HSI) bezeichnete es als offensichtlich, dass das Leiden der Tiere Teil der Struktur der Branche sei.

    Zahlreiche in einer Käfigbatterie auf einer Pelzfarm zusammengepferchte Tiere schauen in der Aufnahme aus dem Jahr 2011 durch die Gitter.
    Tierschützer kritisieren Zustände auf europäischen Pelzfarmen (Archivbild). (picture alliance / blickwinkel / J. S. Peifer)
    Eine Petition mit mehr als 1,5 Millionen Unterschriften von EU-Bürgern wurde an die EU-Kommission übergeben, wie die Nachrichtenagentur AFP berichtet.
    Von der HSI veröffentlichte Aufnahmen aus 31 europäischen Pelzfarmen zeigen in Käfigen eingesperrte kranke und verletzte Nerze, Füchse und Marderhunde sowie zahlreiche Tierkadaver mit offenen Wunden. Die heimlich gefilmten Videos stammen nach Angaben der Organisation aus 20 Pelzfarmen in Litauen, fünf in Finnland, je zwei in Polen und Spanien und je einer in Dänemark und Lettland.

    Pelzindustrie weist Kritik zurück

    Die Pelzindustrie wies die Kritik der Aktivisten zurück. Ein vollständiges Verbot würde zum Verlust von tausenden Arbeitsplätzen führen, so der Internationale Pelzverband.

    Auch Parlament in Litauen stimmte für Verbot vom Pelzfarmen

    Die Pelzzucht ist in zahlreichen europäischen Ländern bereits verboten. Das litauische Parlament stimmte im September dafür. Bis 2027 müssen die verbliebenen Betriebe schließen. Konkret verboten wird die Zucht, Haltung und Tötung von Tieren mit dem alleinigen Ziel, Pelze zu gewinnen. Laut Bericht der Deutschen Presse-Agentur war Litauen das 20. EU-Land, das eine solche Regel beschlossen hat.
    Diese Nachricht wurde am 19.11.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.