Digitale Medien
Bildungsministerin Prien begrüßt Debatte über Smartphone-Verbot

Bildungsministerin Prien hat die verstärkte Diskussion über ein Smartphone-Verbot an Schulen begrüßt. Die CDU-Politikerin sagte im Deutschlandfunk, wenn es nicht gelinge, Kinder und Jugendliche vor massiven gesundheitlichen und psychischen Gefahren durch die Nutzung von Handys und Sozialen Medien zu schützen, habe man als Gesellschaft versagt.

    Das Bild zeigt die Bildungsministerin Karin Prien (CDU), die mit einer Tasche über der Schulter im Konrad-Adenauer-Haus ankommt.
    Die CDU-Politikerin Karin Prien ist im neuen Regierungskabinett für die Themen Bildung, Familie, Senioren und Frauen verantwortlich. (Bernd von Jutrczenka/dpa)
    Es gehe nun darum, Regelungen für Jugendliche bis zum Alter von 14 Jahren zu treffen. Dies liege zwar in der Hand der Bundesländer, erklärte Prien. Es gebe aber parteiübergreifend einen großen Konsens. Sie werde deshalb noch vor der Sommerpause eine Experten-Kommission unter Beteiligung der Länder einrichten, kündigte die Ministerin an. Diese solle dann eine Strategie für die Umsetzung eines Verbots erarbeiten.

    Lehrerverband: Altersbegrenzung "realitätsfern"

    Der Deutsche Lehrerverband hatte sich zuvor gegen eine Altersgrenze für die Nutzung sozialer Medien ausgesprochen. Verbandspräsident Düll sprach von einem "falschen Weg." Eine gesetzliche Altersbegrenzung für Social Media sei realitätsfern und auch nicht sinnvoll, sagte Düll der "Stuttgarter Zeitung".
    Statt mit kaum umsetzbaren Verboten zu hantieren, komme es darauf an, Kinder zu einem klugen Umgang mit dem Internet zu erziehen. Facebook, Instagram und TikTok seien Teil einer Realität, in der junge Menschen lernen müssten, sich zurechtzufinden. Düll wies zudem darauf hin, dass auch viele Eltern mit den Kindern via Social Media kommunizierten.
    Ende des vergangenen Jahres hatte Australien ein Social-Media-Verbot für Unter-16-Jährige verhängt. Seitdem hat die Debatte darüber auch in Deutschland an Fahrt aufgenommen. Zuletzt sprach sich unter anderem Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Günther für eine Altersbeschränkung aus. Auch auf EU-Ebene wird über schärfere Zugangsbeschränkungen für Jugendliche nachgedacht.
    Diese Nachricht wurde am 18.06.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.