Donnerstag, 02. Mai 2024

Archiv

"Time"-Magazin
Angela Merkel ist "Person des Jahres"

Das US-Magazin "Time" hat Bundeskanzlerin Angela Merkel zur "Person des Jahres" gekürt. Sie sei de facto Anführerin der Europäischen Union und habe einen mutigen, extrem empathischen Führungsstil, hieß es zur Begründung.

09.12.2015
    Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) während einer Pressekonferenz im Bundeskanzleramt.
    Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) während einer Pressekonferenz im Bundeskanzleramt. (picture alliance / dpa / Bernd von Jutrczenka)
    Auf dem Titel des "Time"-Magazin ist ein Ölgemälde von Angela Merkel zu sehen. "Kanzlerin der freien Welt" steht unter dem Namen. Das Magazin hob ihren Werdegang als Tochter eines Pastors in der DDR zur "de facto Anführerin eines Kontinents" hervor und verwies auf Merkels Umgang mit der Flüchtlingskrise und ihr Vorgehen im europäischen Schuldenstreit.
    Merkel stehe fest gegen Tyrannei und biete eine unerschütterliche moralische Führung in einer Welt an, wo all dies knapp sei, sagte "Time"-Herausgeberin Nancy Gibbs. Merkel erhalte die Auszeichnung, weil sie von ihrem Land mehr verlange als die meisten Politiker wagen würden. Regierungssprecher Steffen Seibert sagte, er sei sich sicher, dass Merkel die Auswahl "als Ansporn in ihrer Arbeit" empfinde.
    Auch IS-Führer und Donald Trump nominiert
    Das "Time"-Magazin kürt seit 1927 einmal pro Jahr vornehmlich Einzelpersonen, aber auch Gruppen oder Ideen in den Mittelpunkt, die in den vergangenen zwölf Monaten besonders aufgefallen sind. "Personen des Jahres" waren unter anderem die früheren Bundeskanzler Konrad Adenauer und Willy Brandt - und auch Adolf Hitler.
    Auf den Rängen nach Merkel folgen in diesem Jahr unter anderem der Anführer der radikalen Miliz Islamischer Staat, Abu Bakr al-Bagdadi, und der Milliardär Donald Trump, der sich um die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner bewirbt. Im vergangenen Jahr hatten die im Ebola-Einsatz befindlichen Helfer wie Ärzte und Krankenschwester den Titel erhalten, davor Papst Franziskus.
    (hba/tzi)