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Tischtennis
"Eine Tatsache die uns Hoffnung macht"

Timo Boll und Dimitrij Ovtcharov sind die großen Hoffnungen der deutschen Tischtennis-Fans. Richard Prause, Sportdirektor des Deutschen Tischtennis-Bunds, über die Chancen der Deutschen Spieler bei der WM in Düsseldorf, ein Supertalent aus Japan und Hoffnungen für die Zukunft.

Matthias Friebe im Gespräch mit Richard Prause | 03.06.2017
    Richard Prause im Gespräch mit Timo Boll.
    Richard Prause im Gespräch mit Timo Boll. (dpa / Marijan Murat)
    Timo Boll ist als Weltranglisten-Achter einer von zwei deutschen Hoffnungen bei Weltmeisterschaft in Düsseldorf. Noch etwas mehr Chancen hat Dimitrij Ovtcharov. Er ist Nummer fünf der Welt, tut sich bei dieser WM aber bisher sehr schwer, stand gegen Hunor Szocs aus Rumänien gestern kurz vor dem Aus. Was Ovtcharov in seinem Achtelfinale morgen gegen Koki Niwa aus Japan, immerhin Nummer 11 der Welt besser machen muss, weiß Richard Prause, Sportdirektor des Deutschen Tischtennis-Bundes: "Ich glaube das er in einer sehr guten Form ist, wenn er die Spielübersicht behält und darum wird es ein bisschen gehen."
    Dass schon einige Favoriten ausgeschieden sind, sieht Prause positiv: "Das zeigt wie vielfältig Tischtennis ist, dass eben hier sehr, sehr viele Spieler auf einem sehr hohen Niveau spielen und ein Spaziergang ist eine Weltmeisterschaf niemals. Ich glaube insgesamt ist es so, dass alle ein bisschen näher zusammengekommen sind. Tatsächlich ist es so, dass was man immer wieder in den letzten Jahren beobachtet hat, hier signifikant ist. Es gibt einige Spieler, die herausragen, einige wenige. Alles was unterhalb der Top 10 oder sogar noch am unteren Ende der Top 10 ist, ist durchaus anfällig für enge Matches."
    Mit Blick auf das japanische Wunderkind Tomokazu Harimoto, der im Alter von 13 Jahren in Düsseldorf für Furore sorgt, meint Prause, dass auch die deutsche Nachwuchsförderung gefordert ist: "Wir müssen überlegen, ob wir früher und intensiver beginnen können zu trainieren. Harimoto hat sicherlich Schule parallel, aber die Schule richtet sich da ganz massiv nach Harimoto. Wir sind da in Deutschland auch mit dem Modell der dualen Karriere auf einem ganz guten Weg, aber das ist natürlich nochmal etwas anderes als die Möglichkeiten, die dann in Asien für Harimoto geschaffen werden."
    Mit dem Abschneiden der deutschen Frauen, mit den Gesprächen mit dem Innenministerium und dem DOSB über die Spitzensportreform und mit der Weltmeisterschaft insgesamt zeigt sich Richard Prause zufrieden: "Viele Leute haben sich gedacht "ich geh am Wochenende mal zum Tischtennis" und müssen jetzt feststellen die Veranstaltung ist ausverkauft. Das ist eine Tatsache die uns Hoffnung macht."