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Titan

1655 entdeckte der Holländer Christiaan Huygens den größten Saturnmond Titan. Nähere Eigenschaften lernten die Forscher erst Mitte des vergangenen Jahrhunderts kennen.

Sven Carlsson |
    Die Erkenntnisse über Titan veränderten unsere allgemeine Vorstellung von Monden im Sonnensystem. Astronomen hatten alle Monde wie unseren Erdtrabanten eingestuft: als tote Kugeln aus Stein und evtl. Eis. 1944 entdeckte der holländisch-amerikanische Astronom Gerard Kuiper dann: der Saturnmond Titan hat eine Atmosphäre.

    In den frühen 80er Jahren erreichten die Raumsonden Voyager 1 und 2 Saturn. Durch ihre Daten wissen wir, dass Titan einen Durchmesser von 5150 Kilometern hat. Er ist also kleiner als vermutet, aber immer noch größer als der Planet Merkur.

    Planetenwissenschaftler erhofften sich einen Blick auf Titans Oberfläche durch die Wolkenschicht. Doch zeigten die Voyager-Kameras nur eine geschlossene, orange-rote Wolkendecke. Die Oberflächentemperaturen des Titan liegen bei minus 180 Grad Celsius. Lange Zeit glaubten die Forscher, Titan könnte von Meeren aus flüssigem Methan bedeckt sein. Radarstudien zeigen jedoch, dass Titan eine feste Oberfläche hat. Es gibt nur wenige kleine Teiche mit Flüssigkeit.

    Der Saturnmond Titan ist eine der bemerkenswertesten Welten im Sonnensystem. Besonderes Interesse findet die farbige Wolkendecke. Vielleicht ist sie ähnlich aufgebaut wie die Erdatmosphäre, bevor es Leben auf unserem Planeten gab. Bald wissen wir mehr, wenn die Raumsonde Cassini den Saturn erreicht und eine Sonde in die Titanwolken abwirft.