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Titan, größter Mond des Saturn
Ein Supermond mit Leben und Libelle

Der Ringplanet Saturn zieht im Laufe der Nacht tief über den Südhimmel. Schon in einem guten Fernglas ist in diesen Nächten rechts von ihm ein Lichtpunkt zu erkennen: das ist Titan, ein echter Supermond.

Von Dirk Lorenzen |
So könnte Mitte der 2030er Jahre die Erforschung des Titan aussehen: Illustration des Titan-Helikopters Dragonfly
So könnte Mitte der 2030er Jahre die Erforschung des Titan aussehen: Illustration des Titan-Helikopters Dragonfly (NASA/JHU)
Dieser Begriff wird inflationär für einen Vollmond in Erdnähe gebraucht. Titan aber ist wirklich super: Er ist größer als der Planet Merkur und eine ganz eigene Welt. Titans Atmosphäre ist anderthalbmal so dicht wie unsere und besteht größtenteils aus Stickstoff – dort gibt es Wind, Wolken und Regen.

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Titan hat Berge und Flusstäler

Europas Raumsonde Huygens ist 2005 auf Titan gelandet. Auf den ersten Blick sieht es dort aus wie auf der Erde: Titan hat Berge, durch die sich Flusstäler ziehen. Doch die Berge sind nicht aus Stein, sondern aus Wassereis. Bei etwa minus 180 Grad Celsius ist das Wasser hart gefroren wie Granit.

Statt Lava quillt Eismatch aus Spalten

Dennoch gibt es Regen auf Titan: Methan, bei uns als Bestandteil des Erdgases bekannt, ist auch bei diesen Temperaturen noch flüssig und regnet hin und wieder aus dichten Wolken. Auf Titan gibt es sogar eine Art Vulkanismus. Allerdings quillt dort keine Lava aus den Spalten der Oberfläche, sondern Eismatsch aus Kohlenwasserstoffen. Womöglich hat sich auf Titan ganz einfaches Leben gebildet.

NASA-Mission "Dragonfly" will Mond erforschen

Die NASA will den faszinierenden Mond mit der Mission „Dragonfly“, auf Deutsch Libelle, genauer erforschen. Das ist ein Helikopter, der einige Jahre die Titanoberfläche erkunden und immer wieder neue Gegenden ansteuern wird. Die Mission soll in vier Jahren starten und 2034 am Saturnmond ankommen.