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Tod einer Medaillenhoffnung

Sie war die große Medaillenhoffnung für Sotchi 2014, nachdem sie sich mit Erfolg dafür eingesetzt hatte, dass ihre Disziplin ins Olympische Programm aufgenommen wird. Statt dessen wurde Sarah Burke das bislang prominenteste Opfer der Sportart, die erst seit ein paar Jahren existiert.

Von Jürgen Kalwa |
    Die Kanadierin erlag in einem Krankenhaus in Salt Lake City den schweren Verletzungen, die sich neun Tage vorher bei einem Sturz in der Superpipe von Park City zugezogen hatte.

    Die 29-jährige Freestyle-Skifahrerin, die viermal bei den amerikanischen Winter X-Games gewonnen hatte und fünf World Cups sowie einen Weltmeistertitel errang, kannte die Risiken. Sie war jedoch sicher, dass sie damit umgehen kann: "Du trägst einen Helm. Du trägst Schutzpolster. Du tust, was du tun musst”, sagte sie vor zwei Jahren im amerikanischen Fernsehen.

    Tatsächlich sind die Herausforderungen für die Freestyle-Skifahrer in der Halfpipe in den letzten Jahren ständig größer geworden. Einer der Gründe: die Wände der Pisten, die wie riesige Schneewannen aussehen, wuchsen in den sogenannten Superpipes auf eine Höhe von sieben Meter. Burke stürzte auf der gleichen Piste, auf der 2009 Kevin Pearce, einer der erfolgreichsten Snowboarder der letzten zehn Jahre schwer verunglückt war.

    Der Amerikaner war allerdings im Rahmen einer mehrjährigen Therapie in der Lage, Schritt für Schritt wieder sprechen und laufen zu lernen. Er fuhr Mitte Dezember in Colorado zum ersten Mal wieder auf einem Snowboard einen Skihang hinab. An Wettkämpfen wird er nicht mehr teilnehmen.