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Tod und Auferstehung am Himmel

Die Venus ist der Schmuck des frühen Abendhimmels im Westen. Heute bietet sie einen besonders schönen Anblick, weil die Mondsichel ihr recht nahe kommt. Um 21 Uhr sind die beiden nur durch gut drei Winkelgrad voneinander getrennt.

Von Damond Benningfield |
    Es ist nicht verwunderlich, dass dieser helle Planet, der zwischen dem Abend- und Morgenhimmel hin und her wandert, in vielen Kulturen eine besondere Bedeutung bekam.

    Beispielsweise galt er bei den Mayas und Azteken als wichtigster Gott. Er trug mehrere Namen. Der bekannteste dürfte wohl Quetzalcoatl sein. Nach den Überlieferungen dieser Völker brachte er seinem Volk die Zivilisation und Kultur.

    Die Geschichte von Quetzalcoatl berichtet von Geburt und Tod. Es ist deshalb nicht verwunderlich, dass man die Gottheit mit dem Abend- und Morgenstern in Verbindung brachte. Nachdem der Planet wochenlang den Abendhimmel geschmückt hatte, verschwand er. Es war, als sei er gestorben und in die Unterwelt gegangen. Etwa acht Tage später taucht er "neugeboren" wieder am Morgenhimmel auf.

    Das ganze Frühjahr über begleitet uns die Venus als heller Abendstern. Heute erfreut sie uns durch die nahe Begegnung mit der Mondsichel.