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Tod und Geburt in einem Sternsystem

Sterne unterliegen einem kontinuierlichen Zyklus von Tod und Wiedergeburt. Stirbt ein Stern, stößt er viel Gas und Staub ab - Materie, die zur Geburt von neuen Sternen oder Planeten beitragen kann. In einem Sternsystem könnte der Prozess von Tod und Geburt jedoch gleichzeitig ablaufen.

Von Damond Benningfield |
    Dies aus zwei Sternen bestehende Sternsystem ist Mira. Der eine Stern ist ein Roter Riesenstern - ein alter aufgeblähter Stern, der wie ein Herz pulsiert und sich dem Ende seines Lebens nähert. Der andere ist entweder ein Weißer Zwerg - der Kern eines ausgebrannten Sterns von der Größe der Erde - oder ein Roter Zwerg, ein Stern, der wesentlich kleiner und masseärmer ist als unsere Sonne.

    Der Rote Riesenstern Mira A durchläuft einen Zyklus in einem knappen Jahr. Bei jedem Puls stößt er viel Gas und Staub ab. Ein großer Teil dieser Materie entweicht ins All und bildet einen langen Schweif. Doch fällt etwa ein Prozent der von Mira A abgestoßenen Materie auf den Zwergstern Mira B.

    Neueste Beobachtungen lassen vermuten, dass diese Materie eine breite Scheibe um den Zwergstern gebildet hat - eine Scheibe wie jene, aus der Planeten geboren werden. Niemand hat dort bisher Planeten gefunden. Es ist jedoch möglich, dass sich um Mira B Planeten formen - oder bereits geformt haben.

    Die Materiescheibe um Mira B hat etwa die Masse des Jupiters. Da Mira A immer mehr Materie verliert, wird die Scheibe größer werden - vielleicht so groß, dass es genügend Materie für eine ganze Planetenfamilie gibt.

    Das Sternsystem Mira befindet sich im Sternbild Walfisch, der jetzt abends hoch über den Südhimmel zieht. Vielleicht finden Sie Mira - das Sternsystem, in dem Tod und Geburt gleichzeitig erfolgen.