
Der 53-Jährige, ein Sympathisant mit Nazi-Deutschland, hatte sich im Juni 2016 mit den Worten "Britain first", also "Britannien zuerst" auf Cox gestürzt. Er schoss mehrfach auf die 41-Jährige und stach anschließend auf sie ein. Cox war gerade zu einer Bürgerversammlung in ihrem Wahlbezirk in Birstall in Nordengland eingetroffen. Die Abgeordnete starb wenige Stunden später in einem Krankenhaus.
Cox war eine vehemente Verfechterin eines Verbleibs Großbritanniens in der Europäischen Union während einer heftigen, häufig von Wut geprägten Referendumskampagne, die sich stark auf das Thema Migration konzentrierte.
Richter: "Die wahre Patriotin ist Jo Cox"
Fünf Monate später hat das Londoner Strafgericht den Täter nun wegen Mordes verurteilt. Die Geschworenen einigten sich nach zweistündiger Beratung und sprachen den Täter schuldig - neben dem Mord an Cox auch dafür, einen 77-jährigen Passanten verletzt zu haben. Der Richter Alan Wilkie verurteilte den arbeitslosen Gärtner zu einer lebenslangen Haftstrafe ohne Möglichkeit zur Begnadigung.
Am ersten Prozesstag hatte der nun Verurteilte sich mit den Worten "Tod den Verrätern, Freiheit für Britannien" vorgestellt. Richter Wilkie sagte, der Angeklagte habe mit dem Mord gewalttätigen weißen Rassismus in Verbindung mit Nazismus voranbringen wollen. Er gebe aber nur vor, ein Patriot zu sein - die wahre Patriotin sei Cox.
Jo Cox hinterließ zwei Kinder. Ihr Witwer Brendan sagte nach dem Schuldspruch, seine Familie wolle keine Vergeltung. Er könne nur Mitleid empfinden mit einem Mann, der seinem hasserfüllten Leben nur durch einen feigen Mord habe Sinn geben können.
(vic/nin)





