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Tödliches Ende einer Dienstfahrt

Johannes Kepler, geboren 1571 in Weil der Stadt, hat die Astronomie zur modernen Wissenschaft gemacht. Sein Buch "Astronomia Nova" hat im Jahr 1609 die Himmelskunde ebenso erneuert wie die erstmalige Nutzung des Fernrohrs.

Von Dirk Lorenzen | 15.11.2010
    Kepler stellte die drei Gesetze der Planetenbewegung auf. Damit hatte er den Planeten alles Göttliche entrissen und sie zu Objekten gemacht, die mathematischen Gesetzen gehorchen.

    Nach dem Studium in Tübingen nahm er eine Stelle in Graz an. Im Jahr 1600 folgte er einer Einladung des dänischen Astronomen Tycho Brahe und ging nach Prag. Für eineinhalb Jahre arbeiten Brahe und Kepler zusammen. Dann starb Brahe und Kepler konnte mithilfe von Brahes Beobachtungsdaten die Planetenbahnen entschlüsseln.

    Kepler wurde als Nachfolger Brahes Kaiserlicher Mathematiker am Hofe Rudolfs II. Der Titel klingt gut und auf dem Papier war der Lohn sehr ordentlich. Doch der Kaiser war chronisch knapp bei Kasse und zahlte nur sehr unregelmäßig.

    Nach dem Tod Rudolfs ging Kepler als Mathematiker nach Linz. Im Zuge des Dreißigjährigen Krieges verschlimmerte sich die wirtschaftliche Lage. Ab 1627 verdingte er sich als Sterndeuter für den Feldherrn Wallenstein.

    Nachdem dieser seinen Posten verloren hatte, machte sich Johannes Kepler auf den Weg nach Regensburg. Dort tagte der Reichstag und er wollte beim Kaiser seinen Lohn einfordern.

    Doch nach der langen Reise durch den kühlen Herbst kam er völlig entkräftet und schwer krank in Regensburg an. Am 15. November 1630, heute vor 380 Jahren, ist Johannes Kepler gestorben.

    Leben und Werk von Johannes Kepler

    Das Kepler-Gedächtnishaus in Regensburg