Bislang war TONALi vor allem für seinen großen Wettbewerb bekannt, von dem sich das Team dieses Jahr bewusst abgewandt und moderneren, kollaborativeren Formaten zugewandt hat. "Wir sind es leid, uns immer nur mit Geigern, Cellisten und Pianisten zu befassen", sagt Tonali-Mitbegründer Amadeus Templeton als Begründung für diesen Schritt. "Wir wollten mehr Diversität und Vielfalt in der Instrumentalgattung". Das Rahmenprogramm werde deshalb zum neuen Hauptgegenstand der Arbeit.
Weniger Leistungsschau, mehr Visionen
Jetzt habe man "mehr Offenheit für alle hochbegabten Menschen, die wirkliche Impulse in sich tragen". Das interessiert die Macher mehr als "eine Leistungsschau wie ein Wettbewerb sie darstellt". Vielmehr suche man nun "Pioniere des Klassiklebens von Morgen, die in der Lage sind, etwas zu verändern". Dabei zähle nicht nur der Leistungsgedanke, sondern auch die Gabe, sich verantwortungsvoll mit der Gesellschaft auseinanderzusetzen.
"Wir wollen weg von allem Frontalen, hin zu einem diskursiven und partizipativen Moment, wo es darum geht, tatsächlich in die künstlerische Mitverantwortung zu kommen - von beiden Seiten aus."
Mehr individuellen Charakter herausarbeiten
Man sehe die dreijährige Akadamieausbildung nicht als eine Institution, die Abschlüsse vergibt, sondern vielmehr als Anschlussförderer. "Wir bilden Leute aus, die einerseits auf der Bühne stehen, andererseits bilden wir Menschen im Saal aus, SchülermanagerInnen, die sich sehr auf die Bühne beziehen. Die alle Kompetenzen erlangen, um Bühne zu gestalten."
Ziel sei vor allem, mehr individuellen Charakter in den uniformierten Kulturbetrieb zu bringen, so Templeton