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TONALi auf neuen Wegen
"Wir sind es leid, uns immer nur mit Geigern, Cellisten und Pianisten zu befassen"

Weg vom alten Konzertwettbewerb, hin zu neuen Formaten: die Hamburger Kultur- und Bildungsinitiative TONALi ist auf Kurswechsel. Mitbegründer Amadeus Templeton sagte im Dlf, man wolle mehr Vielfalt und Diversität statt einer reinen Leistungsschau. Gesucht würden nun echte Pioniere des Klassiklebens von Morgen.

Amadeus Templeton im Gespräch mit Raoul Mörchen |
TONALi Gründer: Amadeus Templeton & Boris Matchin
TONALi Gründer: Amadeus Templeton & Boris Matchin (TONALi/ Georg Tedeschi)
Bislang war TONALi vor allem für seinen großen Wettbewerb bekannt, von dem sich das Team dieses Jahr bewusst abgewandt und moderneren, kollaborativeren Formaten zugewandt hat. "Wir sind es leid, uns immer nur mit Geigern, Cellisten und Pianisten zu befassen", sagt Tonali-Mitbegründer Amadeus Templeton als Begründung für diesen Schritt. "Wir wollten mehr Diversität und Vielfalt in der Instrumentalgattung". Das Rahmenprogramm werde deshalb zum neuen Hauptgegenstand der Arbeit.

Weniger Leistungsschau, mehr Visionen

Jetzt habe man "mehr Offenheit für alle hochbegabten Menschen, die wirkliche Impulse in sich tragen". Das interessiert die Macher mehr als "eine Leistungsschau wie ein Wettbewerb sie darstellt". Vielmehr suche man nun "Pioniere des Klassiklebens von Morgen, die in der Lage sind, etwas zu verändern". Dabei zähle nicht nur der Leistungsgedanke, sondern auch die Gabe, sich verantwortungsvoll mit der Gesellschaft auseinanderzusetzen.
Mitmach-App PARTi - Ich bau mir mein Konzert
Kreativ oder ganz praktisch: Mit der App PARTi können Interessierte Konzerte aktiv mitgestalten. Das Hamburger Kultur- und Bildungsprojekt Tonali verspricht sich davon einen neuen Zugang zu jungem Publikum. Zahlreiche Opernhäuser und Festivals haben bereits Interesse an der App angemeldet.
"Wir wollen weg von allem Frontalen, hin zu einem diskursiven und partizipativen Moment, wo es darum geht, tatsächlich in die künstlerische Mitverantwortung zu kommen - von beiden Seiten aus."

Mehr individuellen Charakter herausarbeiten

Man sehe die dreijährige Akadamieausbildung nicht als eine Institution, die Abschlüsse vergibt, sondern vielmehr als Anschlussförderer. "Wir bilden Leute aus, die einerseits auf der Bühne stehen, andererseits bilden wir Menschen im Saal aus, SchülermanagerInnen, die sich sehr auf die Bühne beziehen. Die alle Kompetenzen erlangen, um Bühne zu gestalten."
Ziel sei vor allem, mehr individuellen Charakter in den uniformierten Kulturbetrieb zu bringen, so Templeton