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Totenkult aus der vorrömischen Eisenzeit

    Jenaer Wissenschaftler werten derzeit Funde aus einem der größten deutschen Grabungsprojekt aus, einem Gräberfeld der Urgermanen im mecklenburgischen Mühlen Eichsen. Zwölf Urnen mit sterblichen Überresten aus der frühen Eisenzeit stammen von einer Begräbnisstätte mit bis zu 7 000 Einzelgräbern auf vier Hektar Boden, die schon Anfang des vorigen Jahrhunderts entdeckt wurde. Da die Funde vom Straßenbau bedroht sind, wird in Mühlen Eichsen, etwa 20 Kilometer nordwestlich von Schwerin, seit vier Jahren wieder gegraben. Auch Studenten der Ur- und Frühgeschichte der Friedrich-Schiller-Universität hatten sich im Herbst letzten Jahres an den Ausgrabungen beteiligt. Im Rahmen ihrer Studien öffnen sie die sichergestellten Urnen und erforschen die Inhalte - Knochenreste, Bronzearmbänder, Gürtelringe. Die Urnengräber stammen aus der Zeit zwischen 600 v. Chr. Und 100 n. Chr. Rund 2 500 Gräber wurden bislang freigelegt. Professor Peter Ettel von der Friedrich-Schiller-Universität in Jena: "So etwas finden wir aus vorchristlicher Zeit in dieser Dimension nur selten in Nordeuropa."

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    Kontaktadresse: Institut für Ur- und Frühgeschichte Professor Peter Ettel Löbdergraben 24a 07743 Jena Tel.: (03641) 9 44890 E-Mail: P.Ettel@rz.uni-jena.de