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Toter Stern setzt Rekord

Alle paar Wochen entdecken Astronomen etwas Neues für die Rekordbücher: den fernsten Quasar, den massereichsten Stern, das am weitesten entfernt Objekt im Sonnensystem. Erst kürzlich fanden sie einen Neutronenstern, der sich 1100 mal pro Sekunde um seine Achse dreht.

Von Damond Benningfield |
    Doch sind solche Rekorde nicht einfach Punkte auf einer Liste. Im Falle des Neutronensterns hilft er den Forschern zu verstehen, wie solche Objekte geboren werden, wie sie auf das umgebende Universum wirken und wie sie sich zusammensetzen.

    Ein Neutronenstern ist die extrem dichte Leiche eines einst sehr massereichen Sterns. Der Sternkern fiel zu einem Ball zusammen, der nur noch einen Durchmesser von rund 10 Kilometern hat, dabei jedoch massereicher als unsere Sonne ist. Ein Klumpen von der Größe eines Stücks Würfelzucker wiegt mehr als 100 Millionen Tonnen.

    Der schnelle Neutronenstern heißt XTE J1739-285. Man entdeckte ihn vor acht Jahren und hat ihn mit Weltraumteleskopen im Auge behalten. Vor einigen Jahren beobachtete man helles Aufflammen, als Gas, das der Neutronenstern von einem Begleiter abgezogen hatte, explodierte.

    Sorgfältige Analysen dieser Ausbrüche lassen darauf schließen, dass sich der Neutronenstern gut 1100 mal in der Sekunde dreht - also mit derselben Frequenz wie dieses Summen. Er macht 400 Umdrehungen pro Sekunde mehr als der frühere Rekordhalter. Vielleicht findet man auch noch was anderes heraus: wie schnell muss sich ein Neutronenstern drehen, bevor er auseinander bricht. Das würde verraten, wie diese Sternleichen sich zusammensetzen.