Bad Oeynhausen
Totschlag nach Abifeier: Neun Jahre Haft für Angeklagten

Knapp ein Jahr nach dem gewaltsamen Tod eines 20-Jährigen im nordrhein-westfälischen Bad Oeynhausen ist der Angeklagte zu neun Jahren Jugendstrafe verurteilt worden.

    Blumen, Kerzen und Stofftiere lehnen an einem Baum. Im Hintergrund unscharf weitere Bäume, ein großer Platz und das Oeynhausener Kaiserpalais.
    Blumen und Kerzen am Tatort (Archivbild). (Str / dpa )
    Das Landgericht Bielefeld sprach den inzwischen 19-Jährigen unter anderem wegen versuchten Totschlag und Körperverletzung schuldig. Die Tat geschah geschah im Juni 2024 am Rande einer Abiturfeier in einem Park in Bad Oeynhausen. Zwischen dem syrischen Angeklagten und dem Opfer soll es zu einem Streit gekommen sein. Die Anklage warf dem Täter vor, den 20-Jährigen zu Boden gebracht und getreten sowie geschlagen zu haben. Das Opfer erlitt schwere Hirnschäden und starb zwei Tage später im Krankenhaus.
    Die Staatsanwaltschaft hatte wegen Raubes mit Todesfolge und wegen versuchten Mordes neun Jahre Jugendstrafe verlangt. Die Verteidigung hingegen beantragte, von einer Verurteilung wegen eines Tötungsdelikts abzusehen und lediglich eine Verwarnung auszusprechen.
    Der Angeklagte nahm seine Verurteilung äußerlich ruhig und unbewegt hin. Eine Revision gegen das Urteil ist grundsätzlich möglich. Der Syrer wohnt seit Oktober 2023 in Bad Oeynhausen, er war 2016 nach Deutschland gekommen. Die Gewalttat hatte politisch hohe Wellen geschlagen und Debatten über Zuwanderung und Abschiebung von ausländischen Straftätern weiter befeuert.
    Diese Nachricht wurde am 10.05.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.