Dienstag, 21. Mai 2024

Radsport
Tour-de-France-Sieger Vingegaard nach Gruppensturz schwerer verletzt als angenommen - Diskussion um Sicherheit

Der Tour-de-France-Sieger Jonas Vingegaard hat sich bei dem Gruppensturz bei der Baskenland-Rundfahrt schwerer verletzt als bisher angenommen. Er habe sich neben mehreren Brüchen auch eine Lungenquetschung zugezogen, teilte sein Team "Visma - Lease a Bike" mit.

05.04.2024
    Das Foto zeigt den dänischen Radrennfahrer Jonas Vingegaard bei der 16. Etappe der Vuelta. Er trägt ein gelbes Trikot.
    Der Sieger der Tour de France 2023, Jonas Vingegaard, musste nach einem Sturz während der Baskenland-Rundfahrt auf einer Trage abtransportiert werden. (IMAGO / Photo News / IMAGO / Luis Angel Gomez / Sprintcyclingagency©2023)
    Der Gruppensturz hatte sich in einer Abfahrt bei der Baskenland-Rundfahrt ereignet. Das Rennen gilt als wichtigste Vorbereitung für die Tour de France. Mehrere Fahrer waren bei hohem Tempo in einer Rechtskurve von der Fahrbahn abgekommen und in einen Betongraben gefahren.

    Mehrere Fahrer teils schwer verletzt

    Vingegaard musste mit einer Trage abtransportiert werden. Sein Team teilte später mit, der 27-Jährige habe sich bei dem Sturz einen Schlüsselbeinbruch und mehrere Rippenbrüche zugezogen. Außerdem habe er eine Lungenquetschung und einen Pneumothrax erlitten. Bei dieser Verletzung dringt Luft in den Spalt zwischen Lunge und Brustwand, weshalb sich die Lunge nicht mehr ganz ausdehnen kann. Es kann zu einer lebensbedrohlichen Situation kommen. Vingegaards Zustand sei stabil, hieß es. Er bleibe jedoch bis auf Weiteres im Krankenhaus.
    Neben Vingegaard hatten sich auch sein Kontrahent Remco Evenepoel und der Australier Jay Vine verletzt. Evenepoel zog sich Brüche am rechten Schlüsselbein und Schulterblatt zu. Bei Vine wurden ein Halswirbelbruch und zwei Brüche der Brustwirbelsäule diagnostiziert. Er habe keine neurologischen Schäden davongetragen, hieß es später vom "UAE-Team Emirates".

    Diskussion um Sicherheit bei Radrennen

    Die Ursache des Massensturzes ist noch unklar. Aber sie verschärft die Sicherheitsdebatte, die bereits nach dem Sturz des belgischen Radprofis Wout von Aert während eines Rennens in Flandern ausgebrochen war. Van Aert war auf einem Kopfsteinpflaster-Abschnitt zu Fall gekommen und hatte sich mehrere Knochenbrüche zugezogen. Anschließend war eine Entschärfung des Abschnitts gefordert werden, der am Sonntag auch zum Klassiker-Rennen Paris-Roubaix gehört.

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    Diese Nachricht wurde am 05.04.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.