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Tourismusforscher Gössling: Extremwetter beeinflusst Wahl der Urlaubsziele vorerst nicht

Der Tourismus- und Mobilitätsforscher Stefan Gössling rechnet vorerst nicht damit, dass Extremwettereignisse wie die Hitzeperioden im Süden Europas das Reiseverhalten der Deutschen beeinflussen werden. Gössling sagte im Deutschlandfunk, es gebe viele Stammgäste, die gerne in bestimmte Regionen reisten. Sie würden erst bei wiederholten negativen Erlebnissen im ihrem Urlaubsort über ein andere Destination nachdenken.

    Touristen laufen am Strand auf Mallorca.
    Die spanische Baleareninsel Mallorca ist ein beliebtes Urlaubsziel der Deutschen. (AFP)
    Der Forscher von der Universität Lund in Schweden führte aus, derzeit sei es ohnehin schwierig, eine Prognose für den Tourismus abzugeben. Aktuell beobachte man noch eine "Nachholphase" nach der Corona-Pandemie.
    Gössling betonte, es gebe kaum eine Region, die nicht vom Klimawandel betroffen sei. Quasi überall müsse man mit Extremsituationen rechnen. "Insofern glaube ich, dass es schwer sein wird, sich anzupassen, um bestimmte Wetterereignisse zu vermeiden."
    Der Tourismusforscher bezweifelt, dass die skandinavischen Länder wie Dänemark, Schweden oder Norwegen langfristig eine Alternative sein könnten. Dort sei es sehr teuer, Urlaub zu machen. Zudem könne man das kulturelle Angebot nicht mit dem in Reisezielen des Mittelmeerraums wie Spanien oder Italien vergleichen. "Dass sich eine große Welle nach Norden bewegt, sehe ich in den nächsten Jahren nicht."
    Diese Nachricht wurde am 01.08.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.