Dienstag, 16. April 2024

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Träume der US-Regierung
Mondlandung in fünf Jahren

US-Vizepräsident Mike Pence, der dem Nationalen Weltraumrat vorsteht, verlangt von der NASA, bis spätestens 2024 eine Amerikanerin und einen Amerikaner auf den Mond zu bringen.

Von Dirk Lorenzen | 06.05.2019
Große Pläne für den Mond: US-Vizepräsident Mike Pence
Große Pläne für den Mond: US-Vizepräsident Mike Pence (NASA/White House)
Bei einer Tagung des Weltraumrats drohte Mike Pence unverhohlen, dass Unternehmen, die dieses Ziel überfordere, künftig keine Aufträge der NASA mehr bekämen.
Diese Kritik bezog sich wohl vor allem auf Boeing, das die neue Großrakete SLS baut. Die sollte nach ursprünglicher Planung längst fertig sein – doch ihr Jungfernflug wird frühestens in zwei Jahren erfolgen.
Die NASA prüft bereits, ob sie den ersten Flug des amerikanisch-europäischen Orion-Raumschiffs mit einer anderen Rakete als der SLS durchführt.
John W. Young auf dem Mond.
Wann wieder US-Astronauten auf dem Mond landen, entscheidet vor allem die technologische Entwicklung – und nicht politischer Druck (NASA)
Politischer Druck ist bei technischen Projekten allerdings nicht unbedingt hilfreich. Sobald es um Menschen an Bord geht, sind die Sicherheitsanforderungen extrem hoch – und das kostet Geld und Zeit. Auch SpaceX hat für den Bau seiner Kapsel Crew Dragon viele Jahre länger gebraucht als geplant.
Mike Pence hat allerdings klar gestellt, dass ein Fehlschlag keine Option sei. Damit griff er das berühmte "Failure is not an option" auf, das das NASA-Team 1970 für die Rettung der verunglückten Mission Apollo 13 ausgerufen hatte.
Dass 2024 als Ziel vorgegeben wird, ist natürlich kein Zufall, sondern hat politische Gründe: Es wäre im Fall seiner Wiederwahl das letzte Amtsjahr von Donald Trump. Bei geglückter Landung wäre er zum Schluss auch noch Mondpräsident.