Wenn man das Tastee Diner in Bethesda betritt, dann ist es, als würde man eine Zeitreise antreten. Seit Jahrzehnten hat sich hier kaum etwas verändert. Ein langer, schmaler Raum im Stil eines Eisenbahn-Speisewagens. Sitznischen an der Fensterseite, an jedem Tisch eine kleine Jukebox. Ein langer Tresen trennt den Gastraum von dem offenen Küchebereich. Auf der Grillplatte brutzeln Bratkartoffeln, Rinderhackfleisch und Omelettes. Und in zwei Friteusen nehmen Pommes Frites langsam eine goldgelbe Farbe an.
"Das ist hier ein typisch amerikanisches Diner. Wir haben sieben Tage in der Woche geöffnet, vierundzwanzig Stunden am Tag. Wir bieten Frühstück, Mittagessen und Abendessen an. Einfache amerikanische Gerichte, ganz schlicht."
Gene Wilkes, der Besitzer des Restaurants, ist ein alter Hase im Geschäft. Und trotzdem hat das neue Jahr auch neue Herausforderungen für ihn mitgebracht: Seit dem 1. Januar müssen die Restaurants im Montgomery County im Bundesstaat Maryland weitgehend auf Gerichte verzichten, die gesundheitsschädliche Transfettsäuren enthalten. Und die sind in nahezu jedem Öl und Fett zu finden, das in den Handel kommt.
"Für alles, was man in einem Restaurant zubereitet, braucht man Öl oder Bratfett. Sogar auf der Grillplatte, damit das Essen nicht darauf kleben bleibt. Und in der Friteuse benutzen wir natürlich Frittieröl."
Transfettsäuren entstehen, wenn pflanzliche Öle gehärtet werden - um sie haltbar zu machen oder streichfähig, wie bei der Margarine. Das Problem ist: der Körper kann mit diesen Verbindungen, die in der Natur normalerweise nicht vorkommen, nicht umgehen. Transfettsäuren treiben den Cholesterinspiegel im Blut in die Höhe, und zwar den LDL-Wert, also den Gehalt an "schlechtem" Cholesterin. Damit erhöht sich das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Deshalb nun das Verbot, sagt John Munley von der Gesundheitsbehörde des Montgomery County.
"Unsere Idee war: Indem wir den Verbrauchern die Möglichkeit zu einem gesunden Lebensstil geben, drängen wir Übergewicht und Herz-Kreislauf-Krankheiten zurück. Wir hoffen, dass dadurch die Kosten für das Gesundheitssystem sinken."
Bisher gibt es ähnliche Projekte nur in den Großstädten New York und Philadelphia. Das Montgomery County übernimmt hier also Pionierarbeit. Das Verbot der schädlichen Transfettsäuren gilt nicht nur für Restaurants, sondern auch für Krankenhäuser, Altenheime und sogar Kirchen. Bis zum Jahr 2009 gibt es allerdings noch ein paar Ausnahmen: Frittierfett für Doughnuts darf vorerst weiterhin Transfettsäuren enthalten, und auch für Backwerk gilt das Verbot noch nicht. Trotzdem: Für John Munley ein wichtiger Schritt für die Gesundheitsbehörde.
"Lange Zeit haben wir uns hier mit Krankheiten beschäftigt, die kurzfristig auftreten. Wir haben ein Auge auf Salmonellen, auf Colibakterien, wir kümmern uns um Lebensmittelsicherheit. Aber jetzt können wir unsere Aufgaben ausweiten auf langfristige Gesundheitsprobleme."
Für Gene Wilkes vom Tastee Diner hat das Verbot der Transfettsäuren bedeutet, dass er sich neue Lieferanten suchen musste. Eine Herausforderung, aber kein unüberwindbares Hindernis.
"Markt angepasst, und genauso machen wir es diesmal auch. Also, sehr beliebt ist hier zum Beispiel Corned Beef Hash, ein Pfannengericht mit Kartoffeln und Dosenfleisch. Wir benutzen dafür jetzt Corned Beef ohne Zusätze. Dafür mussten wir erst einen Anbieter finden. Wir zerkleinern das Corned Beef, geben die Kartoffeln dazu und ein paar Gewürze. Das schmeckt jetzt tatsächlich besser als vorher. Da ist kein Transfett drin, nur natürliches, gesättigtes Fett."
Was auf Dauer allerdings auch nicht besonders gesund ist. Da hilft nur eins: mehr Obst und Gemüse.
Links:
Montgomery County Government
"Das ist hier ein typisch amerikanisches Diner. Wir haben sieben Tage in der Woche geöffnet, vierundzwanzig Stunden am Tag. Wir bieten Frühstück, Mittagessen und Abendessen an. Einfache amerikanische Gerichte, ganz schlicht."
Gene Wilkes, der Besitzer des Restaurants, ist ein alter Hase im Geschäft. Und trotzdem hat das neue Jahr auch neue Herausforderungen für ihn mitgebracht: Seit dem 1. Januar müssen die Restaurants im Montgomery County im Bundesstaat Maryland weitgehend auf Gerichte verzichten, die gesundheitsschädliche Transfettsäuren enthalten. Und die sind in nahezu jedem Öl und Fett zu finden, das in den Handel kommt.
"Für alles, was man in einem Restaurant zubereitet, braucht man Öl oder Bratfett. Sogar auf der Grillplatte, damit das Essen nicht darauf kleben bleibt. Und in der Friteuse benutzen wir natürlich Frittieröl."
Transfettsäuren entstehen, wenn pflanzliche Öle gehärtet werden - um sie haltbar zu machen oder streichfähig, wie bei der Margarine. Das Problem ist: der Körper kann mit diesen Verbindungen, die in der Natur normalerweise nicht vorkommen, nicht umgehen. Transfettsäuren treiben den Cholesterinspiegel im Blut in die Höhe, und zwar den LDL-Wert, also den Gehalt an "schlechtem" Cholesterin. Damit erhöht sich das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Deshalb nun das Verbot, sagt John Munley von der Gesundheitsbehörde des Montgomery County.
"Unsere Idee war: Indem wir den Verbrauchern die Möglichkeit zu einem gesunden Lebensstil geben, drängen wir Übergewicht und Herz-Kreislauf-Krankheiten zurück. Wir hoffen, dass dadurch die Kosten für das Gesundheitssystem sinken."
Bisher gibt es ähnliche Projekte nur in den Großstädten New York und Philadelphia. Das Montgomery County übernimmt hier also Pionierarbeit. Das Verbot der schädlichen Transfettsäuren gilt nicht nur für Restaurants, sondern auch für Krankenhäuser, Altenheime und sogar Kirchen. Bis zum Jahr 2009 gibt es allerdings noch ein paar Ausnahmen: Frittierfett für Doughnuts darf vorerst weiterhin Transfettsäuren enthalten, und auch für Backwerk gilt das Verbot noch nicht. Trotzdem: Für John Munley ein wichtiger Schritt für die Gesundheitsbehörde.
"Lange Zeit haben wir uns hier mit Krankheiten beschäftigt, die kurzfristig auftreten. Wir haben ein Auge auf Salmonellen, auf Colibakterien, wir kümmern uns um Lebensmittelsicherheit. Aber jetzt können wir unsere Aufgaben ausweiten auf langfristige Gesundheitsprobleme."
Für Gene Wilkes vom Tastee Diner hat das Verbot der Transfettsäuren bedeutet, dass er sich neue Lieferanten suchen musste. Eine Herausforderung, aber kein unüberwindbares Hindernis.
"Markt angepasst, und genauso machen wir es diesmal auch. Also, sehr beliebt ist hier zum Beispiel Corned Beef Hash, ein Pfannengericht mit Kartoffeln und Dosenfleisch. Wir benutzen dafür jetzt Corned Beef ohne Zusätze. Dafür mussten wir erst einen Anbieter finden. Wir zerkleinern das Corned Beef, geben die Kartoffeln dazu und ein paar Gewürze. Das schmeckt jetzt tatsächlich besser als vorher. Da ist kein Transfett drin, nur natürliches, gesättigtes Fett."
Was auf Dauer allerdings auch nicht besonders gesund ist. Da hilft nur eins: mehr Obst und Gemüse.
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