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Trauer im deutschen Fußball
Ex-Bundesligatrainer Lewandowski tot

Sascha Lewandowski, der frühere Trainer von Bundesligist Bayer Leverkusen und Zweitligist Union Berlin, ist tot. Seine Leiche wurde laut Polizeiangaben bereits gestern in seiner Wohnung in Bochum gefunden. Die Todesursache ist noch unklar. Lewandowski war im März als Trainer von Union wegen eines Burnout-Syndroms zurückgetreten.

    Der frühere Bundesliga Sascha Lewandowski ist im Alter von 44 Jahren gestorben.
    Der frühere Bundesliga-Trainer Sascha Lewandowski. (dpa / picture alliance / Patrick Seger )
    Lewandowski wurde 44 Jahre alt. Die Bochumer Staatsanwaltschaft machte keine genaueren Angaben über die Todesursache. Es handele sich um ein laufendes Verfahren, sagte ein Sprecher.
    Lewandoskis Tod löste im Profifußball Trauer und Entsetzen aus. Frühere Weggefährten reagierten schockiert: Leverkusens Sportchef Rudi Völler, der Lewandowski einst zum Bundesliga-Trainer beförderte, erklärte, es sei kaum vorstellbar, dass dieser tot sei. "Er war ein toller Mensch, der all seine Kraft und Leidenschaft in seine Arbeit einbrachte."
    HSV-Stürmer Pierre-Michel Lasogga, der in der Leverkusener Jugend von Lewandowski gecoacht wurde, meinte, dieser sei einer der besten und talentiertesten Trainer gewesen, bei dem er je habe spielen dürfen. Trauer auch beim Vorstandschef von Bayern München, Karl-Heinz Rummenigge. Dieser erklärte, er sei geschockt.
    Der Präsident von Union Berlin, Dirk Zingler, teilte mit: "Wir sind tief bestürzt und unglaublich traurig. Unsere aufrichtige Anteilnahme und unser tiefes Mitgefühl gilt der Familie und den Angehörigen."
    Sascha Lewandowski hatte seine Trainerlaufbahn beim TSC Eintracht Dortmund gestartet und war dort bis zum Jahr 2000 Jugendcoach. Danach wechselte er über die SG Wattenscheid und den VfL Bochum zu Bayer Leverkusen. Dort betreute er zwischen 2007 und 2012 die U19. Im April 2012 wurde Lewandowski zusammen mit dem Finnen Sami Hyypiä Nachfolger des entlassenen Chefcoachs Robin Dutt. Die Arbeit im Doppel-Team behagte ihm nicht: Zur Spielzeit 2013/2014 kehrte er auf eigenen Wunsch in die Jugendarbeit von Bayer zurück.
    Im April 2014 kam es noch einmal zu einem Intermezzo auf dem Chefposten: Nach der Beurlaubung seines einstigen Partners Hyypiä trainierte Lewandowski noch einmal als Interimstrainer die Profis und führte das Team noch auf Platz vier der Liga.
    Im September 2015 wechselte Lewandowski zum Zweitligisten Union Berlin. Dort wurde er Mitte Februar dieses Jahres zunächst krank geschrieben; im März trat er auf Anraten seiner Ärzte zurück. Die Diagnose: Das "Akute Erschöpfungssyndrom" - auch "Burn-Out-Syndrom" genannt.
    (mg/stfr)