
Das teilte die Stiftung Bayerische Gedenkstätten in München mit. Der 1932 im litauischen Kaunas geborene Daniel Chanoch war den Angaben zufolge erst neun Jahre alt, als er und seine Familie von den Nationalsozialisten aus ihrem Zuhause vertrieben und in das Ghetto Kaunas deportiert wurden. Nachdem dieses 1944 aufgelöst wurde, begann für den Jungen die Odyssee durch sechs Konzentrationslager, wobei er von seiner Familie getrennt wurde, wie es hieß. Auf sich alleine gestellt, überlebte er unter anderem die Konzentrationslager Dachau, Auschwitz-Birkenau und Mauthausen. Nach seiner Befreiung aus dem KZ-Außenlager Gunskirchen emigrierte er nach Israel, um dort ein neues Leben zu beginnen.
Die Nachricht zum Tod von Chanoch erfülle die Stiftung mit großer Betroffenheit, erklärte deren Direktor Karl Freller. Damit sei nun auch der jüngere Bruder "unseres Freundes Uri Chanoch" gestorben. Wie sein Bruder habe Daniel Chanoch als Kind die Hölle der Konzentrationslager überlebt und sich danach ein Leben lang in der Erinnerungsarbeit engagiert. "Er leistete einen unschätzbar großen Beitrag zur Erinnerungskultur. Seinen Angehörigen gilt unser tiefes Mitgefühl", sagte Freller. Die Stiftung Bayerische Gedenkstätten ist Trägerin der KZ-Gedenkstätten Dachau und Flossenbürg sowie weiterer Orte der Erinnerung an die Verbrechen des Nationalsozialismus im Freistaat.
Diese Nachricht wurde am 02.10.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.