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Trauer um "Mister Ariane"

Einer der bedeutendsten deutschen Raketeningenieure war Horst Holsten. Er gehörte zu den Pionieren der europäischen Raumfahrt - und der Erfolg der Ariane-Rakete ist untrennbar mit seinem Namen verbunden.

Von Dirk Lorenzen | 26.07.2013
    Horst Holsten hat für das deutsch-französische Firmenkonsortium gearbeitet, das die Ariane baut und heute zum EADS-Konzern gehört. Seine Karriere begann er in den 50er-Jahren als Werkzeugmacher bei den Borgward-Automobilwerken in Bremen.

    Seit dem Start des ersten künstlichen Satelliten Sputnik begeisterte sich Horst Holsten für die Raumfahrt. Die Hoffnung des jungen Mannes, der seinen Vater im Krieg verloren hatte, war, dass Satelliten künftig Truppenaufmärsche frühzeitig entdecken und so Kriege verhindern würden.

    Diese Schwärmerei hat sich nicht erfüllt, wie er später mit Humor und etwas Bitterkeit immer wieder feststellte - aber durch sie kam Horst Holsten zur Raketentechnik. Er entwickelte Triebwerke und war in jungen Jahren am Projekt der Europa-Rakete beteiligt, das nach vier Fehlstarts eingestellt wurde.

    Die Lehren aus dem Bau der Europa-Rakete ließen sich beim Nachfolgeprojekt Ariane bestens nutzen. Horst Holsten wurde zu einem der führenden Ingenieure, war lange in Frankreich tätig und wirkte dabei oft als Mittler zwischen den französischen und deutschen Partnern.

    Am 21. April ist Horst Holsten völlig überraschend gestorben. "Mister Ariane", wie ihn viele einfach nannten, auch wenn er das selbst nicht so gern hörte, wurde 73 Jahre alt. "Seine" Ariane fliegt nun ohne ihn.

    Kurzer Nachruf auf Horst Holsten

    Die Ariane-Programm der ESA

    Erinnerungen von Horst Holsten an den Erstflug der Ariane

    Portrait des Ariane-Ingenieurs Horst Holsten