Peggy Bazil ist ein gefragter Mann: Seit die Hiobsbotschaften aus Haiti eintrafen, steht das Telefon beim Vertreter der Organisation 'Haiti en avant' nicht mehr still.
Schmerz, Mitleid, und Frust verspüre er, erklärt er anrufenden Journalisten.
"Wir Haitianer hier rufen uns jetzt an, um uns gegenseitig Trost zu spenden."
Bis zu 200.000 Haitianer sollen einer Schätzung zufolge in Frankreich leben. Die meisten halten sich in Paris und Umgebung auf, viele davon ohne Papiere. Das verbindet, schmiedet zusammen – vor allem in Situationen wie jetzt. Gleich nach dem Beben der Stärke sieben konnte Peggy Bazil mit seinem Schwager in Port au Prince sprechen: Er lebt, der Familie ginge es soweit gut. So richtig kann sich Peggy Bazil jedoch nicht freuen. Gibt es doch unzählige Bekannte und Freunde, die Opfer zu beklagen haben oder sich noch in Ungewissheit wähnen. Denn Telefonverkehr auf und nach Haiti war zusammengebrochen. Auch der Gesandte der haitianischen Botschaft, Gaspard Fitzner, kann allenfalls mit tröstenden Worten helfen.
"Bei uns laufen die Telefone heiß, aber wir können die Anrufer leider nicht beruhigen. Auch die Diplomaten der Botschaft versuchten bisher vergebens, etwas über ihre Angehörigen zu erfahren."
Andere erfuhren etwas, allerdings wenig Erfreuliches, als sie am Flughafen Orly auf ihre Angehörigen warteten: Der Flieger war wegen des Erdbebens nicht auf Haiti gelandet, um Passagiere nach Paris zurückzubefördern.
"Gegen 16 Uhr hatte ich meinen Mann am Telefon, er war am Flughafen beim Einchecken und dann war die Leitung unterbrochen."
"Meine Schwester hat sich an der Hand verletzt, sie hat sich mit ihrem Mantel geschützt – mehr weiß ich nicht!"
Und womöglich wird es noch Tage dauern, bis verlässliche Informationen zu bekommen sind. Peggy Bazil von "Haiti en avant" bemüht sich unterdessen um eine Turnhalle, einen Versammlungsraum. Geteiltes Leid ist besser, gemeinsam trauert es sich besser, denkt er und will die Frustrationen und Sorgen kanalisieren.
"Danach werden wir sehen, was wir für die Leute hier noch tun können.
Noch haben wir aber nicht einmal einen großen Saal, aber wir arbeiten dran!"
Das Wichtigste freilich ist die Hilfe vor Ort auf Haiti. Frankreichs Regierung hat rund 200 Gendarmen und Katastrophenhelfer mit Spürhunden und Spezialgeräten sowie Hilfsgüter nach Port au Prince geschickt: Ein Teil von den Karibikinseln Martinique und Guadeloupe, andere Spezialeinheiten wurden von Marseille eingeflogen. Entwicklungsminister Alain Joyandet will am Samstag selbst die Region besuchen.
"Jetzt ist allerdings zuerst die Stunde der Rettungstrupps, der Nothilfe, später kommt dann die Stunde des Mitgefühls. Frankreich und Haiti stehen sich sehr nahe, wir leisten massiv Entwicklungshilfe, Haiti ist eines der ärmsten Länder der Welt und eines, in dem man Französisch spricht!"
Und das verbindet, auch wenn Haiti sich bereits 1804 nach dem Sklavenaufstand von Frankreich unabhängig gemacht hatte. 1400 Franzosen hielten sich nach offiziellen Angaben zum Zeitpunkt des Bebens in Haiti auf, darunter zahlreiche Entwicklungshelfer.
Die Sorge gilt natürlich auch ihnen. Was jetzt jedoch vor allem zählt ist rasche Hilfe für das Armenhaus der Nordhalbkugel.
"Er sei zufrieden – es passiere etwas, Sondersendungen machten auf Haiti aufmerksam, meint Peggy Bazil."
Seine Organisation "Haiti en avant": "Haiti voran" hofft, dass die Hilfe mehr als nur ein Strohfeuer wird. Denn nicht erst seit dem Erdbeben braucht das von extremer Misere und unzähligen Naturkatastrophen geplagte, politisch instabile Land umfangreiche Unterstützung.
Schmerz, Mitleid, und Frust verspüre er, erklärt er anrufenden Journalisten.
"Wir Haitianer hier rufen uns jetzt an, um uns gegenseitig Trost zu spenden."
Bis zu 200.000 Haitianer sollen einer Schätzung zufolge in Frankreich leben. Die meisten halten sich in Paris und Umgebung auf, viele davon ohne Papiere. Das verbindet, schmiedet zusammen – vor allem in Situationen wie jetzt. Gleich nach dem Beben der Stärke sieben konnte Peggy Bazil mit seinem Schwager in Port au Prince sprechen: Er lebt, der Familie ginge es soweit gut. So richtig kann sich Peggy Bazil jedoch nicht freuen. Gibt es doch unzählige Bekannte und Freunde, die Opfer zu beklagen haben oder sich noch in Ungewissheit wähnen. Denn Telefonverkehr auf und nach Haiti war zusammengebrochen. Auch der Gesandte der haitianischen Botschaft, Gaspard Fitzner, kann allenfalls mit tröstenden Worten helfen.
"Bei uns laufen die Telefone heiß, aber wir können die Anrufer leider nicht beruhigen. Auch die Diplomaten der Botschaft versuchten bisher vergebens, etwas über ihre Angehörigen zu erfahren."
Andere erfuhren etwas, allerdings wenig Erfreuliches, als sie am Flughafen Orly auf ihre Angehörigen warteten: Der Flieger war wegen des Erdbebens nicht auf Haiti gelandet, um Passagiere nach Paris zurückzubefördern.
"Gegen 16 Uhr hatte ich meinen Mann am Telefon, er war am Flughafen beim Einchecken und dann war die Leitung unterbrochen."
"Meine Schwester hat sich an der Hand verletzt, sie hat sich mit ihrem Mantel geschützt – mehr weiß ich nicht!"
Und womöglich wird es noch Tage dauern, bis verlässliche Informationen zu bekommen sind. Peggy Bazil von "Haiti en avant" bemüht sich unterdessen um eine Turnhalle, einen Versammlungsraum. Geteiltes Leid ist besser, gemeinsam trauert es sich besser, denkt er und will die Frustrationen und Sorgen kanalisieren.
"Danach werden wir sehen, was wir für die Leute hier noch tun können.
Noch haben wir aber nicht einmal einen großen Saal, aber wir arbeiten dran!"
Das Wichtigste freilich ist die Hilfe vor Ort auf Haiti. Frankreichs Regierung hat rund 200 Gendarmen und Katastrophenhelfer mit Spürhunden und Spezialgeräten sowie Hilfsgüter nach Port au Prince geschickt: Ein Teil von den Karibikinseln Martinique und Guadeloupe, andere Spezialeinheiten wurden von Marseille eingeflogen. Entwicklungsminister Alain Joyandet will am Samstag selbst die Region besuchen.
"Jetzt ist allerdings zuerst die Stunde der Rettungstrupps, der Nothilfe, später kommt dann die Stunde des Mitgefühls. Frankreich und Haiti stehen sich sehr nahe, wir leisten massiv Entwicklungshilfe, Haiti ist eines der ärmsten Länder der Welt und eines, in dem man Französisch spricht!"
Und das verbindet, auch wenn Haiti sich bereits 1804 nach dem Sklavenaufstand von Frankreich unabhängig gemacht hatte. 1400 Franzosen hielten sich nach offiziellen Angaben zum Zeitpunkt des Bebens in Haiti auf, darunter zahlreiche Entwicklungshelfer.
Die Sorge gilt natürlich auch ihnen. Was jetzt jedoch vor allem zählt ist rasche Hilfe für das Armenhaus der Nordhalbkugel.
"Er sei zufrieden – es passiere etwas, Sondersendungen machten auf Haiti aufmerksam, meint Peggy Bazil."
Seine Organisation "Haiti en avant": "Haiti voran" hofft, dass die Hilfe mehr als nur ein Strohfeuer wird. Denn nicht erst seit dem Erdbeben braucht das von extremer Misere und unzähligen Naturkatastrophen geplagte, politisch instabile Land umfangreiche Unterstützung.