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Traumschöne Sprache, harte Realitäten

Die Schriftstellerin Sibylle Lewitscharoff hat den Georg-Büchner-Preis erhalten. Er gilt als wichtigster deutscher Literaturpreis. Im Deutschlandfunk hören Sie ihre Dankesrede von der Verleihung in der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt.

27.10.2013
    Bei der Bekanntgabe der Auszeichnung im Juni lobte die Jury die Autorin so: "In ihren Romanen hat Sibylle Lewitscharoff mit unerschöpflicher Beobachtungsenergie, erzählerischer Fantasie und sprachlicher Erfindungskraft die Grenzen dessen, was wir für unsere alltägliche Wirklichkeit halten, neu erkundet und infrage gestellt", hieß es zur Begründung.

    Sibylle Lewitscharoff wurde in Stuttgart geboren und studierte Religionswissenschaften in Berlin. 1994 veröffentlichte sie ihr erstes Buch "36 Gerechte". Für ihre Erzählung "Pong" wurde sie 1998 bekannt und bekam dafür den Bachmann-Preis. In dem 2013 erschienen "Pong redivivus" erzählt sie die Geschichte ihres Helden mit dem ungewöhnlichen Namen Pong fort. Zu ihren letzten Veröffentlichungen zählt der Campus-Roman "Blumenberg". Darin geht es um einen Professor, seine Studenten - und einen metaphysischen Löwen. Lewitscharoff sicherte damit ihren Rang als eine der stärksten Stilistinnen der deutschen Gegenwartsliteratur. Mit dem Georg-Büchner-Preis wird sie für ihr Gesamtwerk ausgezeichnet - und steht jetzt in einer Reihe mit namhaften Preisträgern wie Günter Grass, Martin Walser und Christa Wolf.