
Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz nach einem Treffen im Präsidentenpalast in Ankara forderte der türkische Staatschef Erdogan ein stärkeres deutsches Engagement für die notleidenden Palästinenser. Er warf Israel erneut einen Völkermord vor. Dagegen meinte Merz, Israel habe von seinem Recht auf Selbstverteidigung Gebrauch gemacht.
Mit Blick auf einen möglichen Beitritt der Türkei zur Europäischen Union sagte Merz, es seien zuletzt Entscheidungen getroffen worden, die den Ansprüchen der EU mit Blick auf Rechtsstaat und Demokratie nicht genügten. Hintergrund ist die Inhaftierung mehrerer Oppositionspolitiker. Erdogan erklärte hingegen, die Justiz in seinem Land tue das, was notwendig sei. Am Beitrittswunsch zur Europäischen Union halte man fest.
Trotz Differenzen betonten beide Regierungschefs, dass man in wirtschaftlichen und sicherheitspolitischen Fragen noch enger zusammenarbeiten wolle.
Diese Nachricht wurde am 30.10.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.
