...erklärt Norbert Beck, Geschäftsführer des Solartechnikherstellers Beck in Heidelberg. Vorgestellt wurden auch neuartige Farbpigmente. Diese werden auf die Solarmodule gestrichen. Das Ergebnis: Diese leuchten in allen erdenklichen Farben, passen sich an vorhandene Gebäudedächer sowie Fassaden an und machen Solarzellen nun auch bei denkmalgeschützten Bauobjekten gesellschaftsfähig. Doch hat dies seinen Preis.
Norbert Beck: "Jegliche Farbabänderung bedeutet auf jeden Fall, dass Sie einen geringeren Wirkungsgrad haben. Wenn das nicht stört, ist es kein Problem, also goldige oder rote oder grüne Solarzellen zu bekommen. Das ist schon was Spezielles, weil diese Schicht muss leitfähig sein. Die sorgt dafür, dass die Elektronen an der Oberseite abgeführt werden. Und die muss auch gleichzeitig noch Licht durchlässig sein, diese Schicht. Wir können ja nicht das Ganze Zellenoberfläche mit Leiterbahnen zumachen. Dann würde kein Licht mehr in die Zelle kommen. Und dann hätten wir gar keiner Energieausbeute mehr."
Ansonsten, meint Norbert Beck, ist die Solartechnik bei in den letzten acht Jahren um die Hälfte gefallenen Kosten pro Kilowatt nun völlig ausgereift. Technische Innovationen werden zwar noch erforscht, nicht so sehr jedoch für den Hausgebrauch.
Norbert Beck: "Ausgereift insoweit, dass Sie auf jeden Fall mal fünfundzwanzig Jahre Garantie haben. Auf was kriegen Sie heutzutage fünfundzwanzig Jahre Garantie? Natürlich wird im Labor alles Mögliche noch getestet. Auch bessere Wirkungsgrade. Aber wenn die besseren Wirkungsgrade zu teuer sind, die tut man zum Beispiel jetzt im Weltraum einsetzen. Ist auch ganz klar. Nur wenn ich dafür erheblich mehr bezahlen muss, nutzt das dem Kunden erst mal nichts. Trotzdem ist dieser Wettbewerb unheimlich wichtig. Wir werden zu dünneren Schichten kommen. Wir werden zu preisgünstigeren Modulen kommen. Und das ist sicher, dass das kommen wird. Nur muss sich dort auch klären, dass dieses Produkt sehr lange hält. Weil auf den Dächern wollen wir ja nicht alle fünf Jahre wieder hoch krabbeln und das wieder abmontieren. Das macht ja auch wieder Kosten."
Die Technik ist da, meint der Heidelberger Solarexperte auf der Umweltmesse Trend Solar. Die Anwender müssten sie nur noch häufiger nutzen – und vor allem noch viel kreativer. Der Strom aus der Sonne setze dem menschlichen Erfindungsgeist keine Grenzen.
Norbert Beck: "Wenn Sie jetzt was optisch Tolles haben wollen, dann müssen Sie das schon beim Neubau berücksichtigen, und dann kommt schon was Futuristisches dabei ‘raus: Sonnensegel mit Solarmodulen, es gibt Abschattungseinrichtungen jeglicher Art, ob die jetzt vor dem Fenster hängen, dann teiltransparent sind, also lichtdurchlassen. Es gibt auf Kirchen Kreuze, zum Beispiel, wo in den Ziegeln praktisch ein Kreuz ist, das Kreuz aber Strom erzeugt. "Ich hab’ gesehen, es zum Beispiel, dass es in der Kunst eingesetzt wird. Da hab’ ich eine Riesensonnenblume gesehen, die aus Solarmodulen bestand. Man kann’s an den Fassaden einsetzen. Und diese Plätze werden bis jetzt fast nicht genützt."