Immer mehr Unternehmen nutzen die Möglichkeiten des Internets, um sich so schnell wie möglich ein Bild von ihrem virtuellen Bewerber zu machen. Auf ihren Webseiten finden sich ausgeklügelte Online-Bewerbungsformulare, zum Beispiel bei RWE. Mike Bugge, Personalreferent im dortigen Group Center erläutert den konkreten Ablauf am Bildschirm:
Wir haben ein spezielles Online-Bewerbungsverfahren, das finden Sie im Internet unter www.rwe.com. Da haben wir eine Karriereseite und da haben Sie die Möglichkeit in einer Art Fragebogen Ihre Daten, ihr Wunschgebiet, wo Sie einen Job suchen, einzutragen und das wird dann in elektronischer Form an uns weitergeleitet.
Es ist ein Standardfragebogen mit den Eckdaten, Kontaktdaten, welche Qualifikationen bringen Sie mit, wo haben Sie studiert, welche Schulausbildung, Berufsausbildung und in welchem Bereich möchten Sie gerne eingesetzt werden. Es sei denn, Sie bewerben sich direkt auf eine ausgeschriebene Stelle, da ist es dann direkt verlinkt, wofür Sie sich interessieren.
20 bis 25 Prozent der Online-Bewerbungen erscheinen bei RWE per Internet-Fragebogen auf dem Monitor der Personalabteilung. Bei Lufthansa wird ausschließlich mit Online- Bewerbungsformularen gearbeitet, auch bei Siemens ist dies der Königsweg. Das ist typisch für große Firmen, die Bewerbermanagementsysteme entwickelt haben, mit denen sie die Daten strukturiert erfassen und weitererarbeiten können.
Das bedeutet aber nicht, dass frei formulierte E-Mail-Bewerbungen anderswo nicht auch gut ankommen können. Bei RWE machen sie mit 40 bis 50 Prozent sogar den größten Anteil aus. Allerdings bedauert Mike Bugge, dass es sich dabei meistens nur um ein Anschreiben mit Lebenslauf handelt:
Am liebsten haben wir natürlich die komplette Bewerbung, weil die uns von vorneherein die erschöpfende Möglichkeit gibt, uns ein Urteil zu bilden über den Bewerber. Im Online-Verfahren ist das noch nicht möglich, da arbeiten wir auch daran, dass da Möglichkeiten bereitgestellt werden, dass Anlagen angeheftet werden beispielsweise, aber komplette Unterlagen sind in der Regel schon erwünscht.
Das sieht Stefan Kimmel ähnlich. Er kümmert sich als Geschäftsführer bei ALDI-Süd in Butzbach speziell um den Managementnachwuchs:
Ich denke, das hat sich auch über die Zeit verändert, so dass immer mehr komplette Bewerbungen auch online verschickt werden. In früheren Zeiten war es der Fall, dass wir nur den Standardfragebogen ausgefüllt zurückgeschickt bekommen hatten. In letzter Zeit werden aber die Anteile immer höher, dass komplette Bewerbungsmappen online zusammengestellt werden.
Dabei gewinnen Personalchefs manchmal den Eindruck, dass Bewerber, gerade weil es so einfach mit einem Mausklick geht, an eine Vielzahl von Firmen eine Art Einheitsbewerbung verschicken - ohne sich ausdrücklich mit dem Unternehmen auseinandergesetzt oder sich für die ausgeschriebene Stelle qualifiziert zu haben. Das sorgt für eine abschreckende virtuelle Bewerbungsflut, die immer öfter beklagt wird. Althergebrachte Papierbewerbungen sind dagegen oft sorgfältiger formuliert und auf die konkreten Anforderungen der Firmen abgestimmt.
Bei der Deutschen Telekom sollen diese aber zunehmend die Ausnahme werden - genauso wie frei formulierte Bewerbungen per E-Mail. Martin Dröge vom Vorstandsbereich Personal sind sie zu wenig strukturiert, er bevorzugt deshalb den Bewerbungsbogen:
Sie finden in einem Attachement die Angaben zu Gehaltsvorstellungen oder zum Lebenslauf in den unterschiedlichsten Dateiformaten und an unterschiedlichen Stellen, und in der Form, wie wir unseren Bogen aufgebaut haben, stehen die immer an der für uns richtigen Stelle. Das macht gerade bei der Sichtung von Bewerbungen, beim Einschätzen wer ist geeignet, wer ist nicht geeignet schon einen Riesenvorteil für die Rekruiter aus.
Denn auch online zählt der erste Eindruck. Das bezieht sich nicht nur auf das Anschreiben, sondern auch auf die Anhänge. Mike Bugge, Personalreferent bei RWE:
Am liebsten sind uns PDF-Dateien, wo also alles in einem Dokument quasi hinterlegt ist. Wenn der Bewerber 30 Anlagen mitschickt, die alle einzeln geöffnet werden müssen, dann ist das teilweise sehr mühselig. Typische Fehler allerhöchstens, dass man es zu gut meint und wirklich jeden Nachweis mit reinpackt, ob es ein Erste-Hilfe-Lehrgang oder wer weiß was ist, was für uns im Zweifel nicht so interessant ist.
Auch wenn Richtlinien zur Online-Bewerbung längst noch nicht so verbreitet sind wie Ratgeber zur schriftlichen Präsentation, so gibt es doch schon Erkenntnisse, welche Formatierung bei den Unternehmen am besten ankommt. Axel Evers, Produktmanager bei der Online-Suchbörse Jobpilot, die demnächst mit dem Karriereportal "monster" fusioniert, zum Ergebnis ihrer Umfrage:
Dabei ist heraus gekommen, dass eigentlich das erwünschte Format für eine E-Mail-Bewerbung ist ein Anschreiben ganz normal im E-Mail-Feld selber und ein Anhang mit Lebenslauf und Lichtbild, das sollte in PDF- oder Word-Format sein. Das sind die beliebtesten Formate. Wobei man das PDF dem User noch mehr empfehlen kann, weil er damit am wenigsten falsch machen kann, Formatierungen und so weiter. Bei Word kann es da immer noch ein bisschen zu Problemen kommen.
Der Trend zu Online-Bewerbungen - ob mit standardisiertem Fragebogen oder frei formuliert scheint unaufhaltsam. Wer allerdings gerade im künstlerisch-kreativen Bereich Profil zeigen will, kommt an der individuell gestalteten, per Post verschickten Bewerbungsmappe jedoch nicht vorbei. Die ist, weil häufig aussagekräftiger, durchaus noch bei Personalverantwortlichen gefragt. Es sei denn, man hat eine so überzeugende Homepage kreiert und als Bewerbung verschickt, dass der Internet-Auftritt des Unternehmens dagegen verblasst.
Wir haben ein spezielles Online-Bewerbungsverfahren, das finden Sie im Internet unter www.rwe.com. Da haben wir eine Karriereseite und da haben Sie die Möglichkeit in einer Art Fragebogen Ihre Daten, ihr Wunschgebiet, wo Sie einen Job suchen, einzutragen und das wird dann in elektronischer Form an uns weitergeleitet.
Es ist ein Standardfragebogen mit den Eckdaten, Kontaktdaten, welche Qualifikationen bringen Sie mit, wo haben Sie studiert, welche Schulausbildung, Berufsausbildung und in welchem Bereich möchten Sie gerne eingesetzt werden. Es sei denn, Sie bewerben sich direkt auf eine ausgeschriebene Stelle, da ist es dann direkt verlinkt, wofür Sie sich interessieren.
20 bis 25 Prozent der Online-Bewerbungen erscheinen bei RWE per Internet-Fragebogen auf dem Monitor der Personalabteilung. Bei Lufthansa wird ausschließlich mit Online- Bewerbungsformularen gearbeitet, auch bei Siemens ist dies der Königsweg. Das ist typisch für große Firmen, die Bewerbermanagementsysteme entwickelt haben, mit denen sie die Daten strukturiert erfassen und weitererarbeiten können.
Das bedeutet aber nicht, dass frei formulierte E-Mail-Bewerbungen anderswo nicht auch gut ankommen können. Bei RWE machen sie mit 40 bis 50 Prozent sogar den größten Anteil aus. Allerdings bedauert Mike Bugge, dass es sich dabei meistens nur um ein Anschreiben mit Lebenslauf handelt:
Am liebsten haben wir natürlich die komplette Bewerbung, weil die uns von vorneherein die erschöpfende Möglichkeit gibt, uns ein Urteil zu bilden über den Bewerber. Im Online-Verfahren ist das noch nicht möglich, da arbeiten wir auch daran, dass da Möglichkeiten bereitgestellt werden, dass Anlagen angeheftet werden beispielsweise, aber komplette Unterlagen sind in der Regel schon erwünscht.
Das sieht Stefan Kimmel ähnlich. Er kümmert sich als Geschäftsführer bei ALDI-Süd in Butzbach speziell um den Managementnachwuchs:
Ich denke, das hat sich auch über die Zeit verändert, so dass immer mehr komplette Bewerbungen auch online verschickt werden. In früheren Zeiten war es der Fall, dass wir nur den Standardfragebogen ausgefüllt zurückgeschickt bekommen hatten. In letzter Zeit werden aber die Anteile immer höher, dass komplette Bewerbungsmappen online zusammengestellt werden.
Dabei gewinnen Personalchefs manchmal den Eindruck, dass Bewerber, gerade weil es so einfach mit einem Mausklick geht, an eine Vielzahl von Firmen eine Art Einheitsbewerbung verschicken - ohne sich ausdrücklich mit dem Unternehmen auseinandergesetzt oder sich für die ausgeschriebene Stelle qualifiziert zu haben. Das sorgt für eine abschreckende virtuelle Bewerbungsflut, die immer öfter beklagt wird. Althergebrachte Papierbewerbungen sind dagegen oft sorgfältiger formuliert und auf die konkreten Anforderungen der Firmen abgestimmt.
Bei der Deutschen Telekom sollen diese aber zunehmend die Ausnahme werden - genauso wie frei formulierte Bewerbungen per E-Mail. Martin Dröge vom Vorstandsbereich Personal sind sie zu wenig strukturiert, er bevorzugt deshalb den Bewerbungsbogen:
Sie finden in einem Attachement die Angaben zu Gehaltsvorstellungen oder zum Lebenslauf in den unterschiedlichsten Dateiformaten und an unterschiedlichen Stellen, und in der Form, wie wir unseren Bogen aufgebaut haben, stehen die immer an der für uns richtigen Stelle. Das macht gerade bei der Sichtung von Bewerbungen, beim Einschätzen wer ist geeignet, wer ist nicht geeignet schon einen Riesenvorteil für die Rekruiter aus.
Denn auch online zählt der erste Eindruck. Das bezieht sich nicht nur auf das Anschreiben, sondern auch auf die Anhänge. Mike Bugge, Personalreferent bei RWE:
Am liebsten sind uns PDF-Dateien, wo also alles in einem Dokument quasi hinterlegt ist. Wenn der Bewerber 30 Anlagen mitschickt, die alle einzeln geöffnet werden müssen, dann ist das teilweise sehr mühselig. Typische Fehler allerhöchstens, dass man es zu gut meint und wirklich jeden Nachweis mit reinpackt, ob es ein Erste-Hilfe-Lehrgang oder wer weiß was ist, was für uns im Zweifel nicht so interessant ist.
Auch wenn Richtlinien zur Online-Bewerbung längst noch nicht so verbreitet sind wie Ratgeber zur schriftlichen Präsentation, so gibt es doch schon Erkenntnisse, welche Formatierung bei den Unternehmen am besten ankommt. Axel Evers, Produktmanager bei der Online-Suchbörse Jobpilot, die demnächst mit dem Karriereportal "monster" fusioniert, zum Ergebnis ihrer Umfrage:
Dabei ist heraus gekommen, dass eigentlich das erwünschte Format für eine E-Mail-Bewerbung ist ein Anschreiben ganz normal im E-Mail-Feld selber und ein Anhang mit Lebenslauf und Lichtbild, das sollte in PDF- oder Word-Format sein. Das sind die beliebtesten Formate. Wobei man das PDF dem User noch mehr empfehlen kann, weil er damit am wenigsten falsch machen kann, Formatierungen und so weiter. Bei Word kann es da immer noch ein bisschen zu Problemen kommen.
Der Trend zu Online-Bewerbungen - ob mit standardisiertem Fragebogen oder frei formuliert scheint unaufhaltsam. Wer allerdings gerade im künstlerisch-kreativen Bereich Profil zeigen will, kommt an der individuell gestalteten, per Post verschickten Bewerbungsmappe jedoch nicht vorbei. Die ist, weil häufig aussagekräftiger, durchaus noch bei Personalverantwortlichen gefragt. Es sei denn, man hat eine so überzeugende Homepage kreiert und als Bewerbung verschickt, dass der Internet-Auftritt des Unternehmens dagegen verblasst.