Jetzt ist es wissenschaftlich beglaubigt, ganz offiziell, von einer Fachbehörde, dem Robert-Koch-Institut in Berlin: Der Westen kann vom Osten lernen. Und zwar in Sachen gesunder Ernährung:
Es ist so, dass zurzeit im Osten mehr Brot und auch mehr Obst gegessen wird als in Westdeutschland. Sie essen außerdem auch mehr Fisch. Drei Produktgruppen, die wir als sehr vorteilhaft auch sehen für die Gesundheit.
Andererseits fällt auf:
Sie essen auch mehr Wurstwaren.
Und:
Wir sehen auch, nur bei den Männern, dass sie mehr Bier und Limonade trinken als die westdeutschen Männer.
Das wiederum gilt nicht gerade als gesundheitsförderlich. Doch alles in allem:
Wenn wir das Gesamtbild betrachten, sehen wir nicht unbedingt, dass im Osten ungesünder gegessen wird als im Westen.
Gerd Mensink ist zwar Niederländer. Doch er weiß wie kein Zweiter, was in Deutschland auf den Tisch kommt. Im Osten wie im Westen. Seit Jahren erkundet Mensink die Ernährungsgewohnheiten der Deutschen. Jetzt veröffentlicht der Forscher aus dem Robert-Koch-Institut seine jüngste Zwischenbilanz in einem europäischen Fachjournal.
Die Daten sind zwar schon etwas älter, aus dem Jahr 1998. Doch der Ernährungswissenschaftler bittet um Nachsicht: Ein solches Projekt mit über 4000 Teilnehmern sei kein Pappenstiel:
Das dauert, weil es ein sehr komplexes Vorhaben ist. Wir sind dann wirklich mit drei Teams in ganz Deutschland unterwegs. Und wir ziehen dann durch das ganze Land, das ist eben ein Riesenaufwand.
Wie auch die Auswertung der Daten hinterher. Doch jetzt ist sie erledigt und Mensink sagt:
Man kennt jetzt die markantesten Unterschiede.
Denn das zeigen die Daten: Auch acht Jahre nach der Wiedervereinigung hatte sich die Ernährung in den alten und neuen Bundesländern noch immer nicht angeglichen. Man kann zwar nicht gerade behaupten, die Kost trenne West und Ost. Doch vereinheitlicht war die Küche auch noch nicht. Wahrscheinlich ist sie es nicht einmal heute.
Ostdeutsche mögen weiterhin mehr Brot, Obst und Fisch konsumieren als Westdeutsche. Doch dafür schneiden sie bei anderen Lebensmitteln, die als gesund gelten, schlechter ab:
Was sie weniger essen, das sind Cerealien, Getreideprodukte, vor allem auch Frühstückscerealien, Cornflakes und so weiter. Dann essen sie auch weniger Nudeln. Und sie essen weniger Blattgemüse und trinken weniger Tee und Wasser als die Westdeutschen.
Das erklärt auch Unterschiede bei der Versorgung mit Vitaminen und Mineralstoffen in Ost und West. Allerdings sind die eher gering, betrachtet man die Mittelwerte in der Bevölkerung. Mensinks Arbeitsgruppe jedenfalls keine Hinweise auf irgendwelche kollektiven Mangelzustände, weder im Osten, noch im Westen. Anlass zur Sorge bereite allerdings der Alkoholkonsum, meinen die Ernährungsbeobachter:
Es gibt inzwischen einen Richtwert, dass man bis zu zehn Gramm für Frauen und 20 Gramm bei Männern Alkohol pro Tag aufnehmen sollte. Aber das ist gedacht als eine obere Grenze. Mit ein oder zwei Gläsern kommt man schon darüber hinaus. Und alles, was man mehr trinkt, wäre eigentlich auch eher gesundheitlich schädlich.
Das sollten vor allem die Verbraucher in Ost-Deutschland bedenken, die inzwischen auch mehr Wein und Spirituosen trinken als kurz nach der Wende:
Da sind sie zum Teil über der Grenze, also mehr als die Westdeutschen.
Der Appell der Ernährungsapostel deshalb: Passt auf beim Alkohol! Ernährt euch ausgewogen, aber esst nicht zu viel! Denn auch das zeigen die Studiendaten: Die Energieaufnahme über die Nahrung ist im Schnitt ziemlich hoch. Bemerkbar macht sich das vor allem in den neuen Bundesländern. So ist Fettleibigkeit unter ostdeutschen Frauen viel stärker verbreitet als unter westdeutschen.
Der Grund vermutlich: Ossis treiben nach Mensinks Befunden deutlich weniger Sport als Wessis. Es überrascht wohl niemanden, welche Abhilfe der Holländer empfiehlt:
Zum Beispiel Leute zu stimulieren, mehr aufs Fahrrad zu steigen.
Es ist so, dass zurzeit im Osten mehr Brot und auch mehr Obst gegessen wird als in Westdeutschland. Sie essen außerdem auch mehr Fisch. Drei Produktgruppen, die wir als sehr vorteilhaft auch sehen für die Gesundheit.
Andererseits fällt auf:
Sie essen auch mehr Wurstwaren.
Und:
Wir sehen auch, nur bei den Männern, dass sie mehr Bier und Limonade trinken als die westdeutschen Männer.
Das wiederum gilt nicht gerade als gesundheitsförderlich. Doch alles in allem:
Wenn wir das Gesamtbild betrachten, sehen wir nicht unbedingt, dass im Osten ungesünder gegessen wird als im Westen.
Gerd Mensink ist zwar Niederländer. Doch er weiß wie kein Zweiter, was in Deutschland auf den Tisch kommt. Im Osten wie im Westen. Seit Jahren erkundet Mensink die Ernährungsgewohnheiten der Deutschen. Jetzt veröffentlicht der Forscher aus dem Robert-Koch-Institut seine jüngste Zwischenbilanz in einem europäischen Fachjournal.
Die Daten sind zwar schon etwas älter, aus dem Jahr 1998. Doch der Ernährungswissenschaftler bittet um Nachsicht: Ein solches Projekt mit über 4000 Teilnehmern sei kein Pappenstiel:
Das dauert, weil es ein sehr komplexes Vorhaben ist. Wir sind dann wirklich mit drei Teams in ganz Deutschland unterwegs. Und wir ziehen dann durch das ganze Land, das ist eben ein Riesenaufwand.
Wie auch die Auswertung der Daten hinterher. Doch jetzt ist sie erledigt und Mensink sagt:
Man kennt jetzt die markantesten Unterschiede.
Denn das zeigen die Daten: Auch acht Jahre nach der Wiedervereinigung hatte sich die Ernährung in den alten und neuen Bundesländern noch immer nicht angeglichen. Man kann zwar nicht gerade behaupten, die Kost trenne West und Ost. Doch vereinheitlicht war die Küche auch noch nicht. Wahrscheinlich ist sie es nicht einmal heute.
Ostdeutsche mögen weiterhin mehr Brot, Obst und Fisch konsumieren als Westdeutsche. Doch dafür schneiden sie bei anderen Lebensmitteln, die als gesund gelten, schlechter ab:
Was sie weniger essen, das sind Cerealien, Getreideprodukte, vor allem auch Frühstückscerealien, Cornflakes und so weiter. Dann essen sie auch weniger Nudeln. Und sie essen weniger Blattgemüse und trinken weniger Tee und Wasser als die Westdeutschen.
Das erklärt auch Unterschiede bei der Versorgung mit Vitaminen und Mineralstoffen in Ost und West. Allerdings sind die eher gering, betrachtet man die Mittelwerte in der Bevölkerung. Mensinks Arbeitsgruppe jedenfalls keine Hinweise auf irgendwelche kollektiven Mangelzustände, weder im Osten, noch im Westen. Anlass zur Sorge bereite allerdings der Alkoholkonsum, meinen die Ernährungsbeobachter:
Es gibt inzwischen einen Richtwert, dass man bis zu zehn Gramm für Frauen und 20 Gramm bei Männern Alkohol pro Tag aufnehmen sollte. Aber das ist gedacht als eine obere Grenze. Mit ein oder zwei Gläsern kommt man schon darüber hinaus. Und alles, was man mehr trinkt, wäre eigentlich auch eher gesundheitlich schädlich.
Das sollten vor allem die Verbraucher in Ost-Deutschland bedenken, die inzwischen auch mehr Wein und Spirituosen trinken als kurz nach der Wende:
Da sind sie zum Teil über der Grenze, also mehr als die Westdeutschen.
Der Appell der Ernährungsapostel deshalb: Passt auf beim Alkohol! Ernährt euch ausgewogen, aber esst nicht zu viel! Denn auch das zeigen die Studiendaten: Die Energieaufnahme über die Nahrung ist im Schnitt ziemlich hoch. Bemerkbar macht sich das vor allem in den neuen Bundesländern. So ist Fettleibigkeit unter ostdeutschen Frauen viel stärker verbreitet als unter westdeutschen.
Der Grund vermutlich: Ossis treiben nach Mensinks Befunden deutlich weniger Sport als Wessis. Es überrascht wohl niemanden, welche Abhilfe der Holländer empfiehlt:
Zum Beispiel Leute zu stimulieren, mehr aufs Fahrrad zu steigen.