In der Gunst der Bauern stehen Magerwiesen ganz unten. Die liefern auf den trockenen, nährstoffarmen Böden nur eine spärliche Mahd. Und doch beherbergen Magerwiesen mehr Tier- und Pflanzenarten als Fettwiesen und sind für den Naturschutz sehr wertvoll. Magerwiesen entstanden vor drei- bis vierhundert Jahren. Die Bauern trieben ihr Vieh morgens auf die weiter entfernt liegenden Wiesen und abends wieder zurück in den Stall. Michael Kleyer, Biologe an der Universität Oldenburg:
"Als es noch keine Mineraldüngung gab hatten die Landwirte nur eine Möglichkeit, Dünger zu bekommen: Sie mussten große Flächen im weiteren Umkreis der Dörfer sehr extensiv beweiden. Und der Dung, der dann entstand, wurde aus dem Stall auf die ortsnahen Felder gebracht. Und so trat ein Nährstoffexport aus der umgebenden Landschaft in die hofnahen Flächen hinein und auf die Felder."
Für den Naturschutz von Interesse sind die Wiesen der weiter weg gelegenen, umgebenden Landschaft. Um die müssen sich die Behörden kümmern und das heißt einmal im Jahr mähen und das Gras dann mitnehmen. Aber wohin damit? Auf Deponien. Und das ist das teure daran. Um die Kassen der Kommunen zu entlasten, müssen Alternativen her. Die gibt es schon seit über dreißig Jahren im Müritz-Nationalpark: Freilebende Fjäll-Rinder:
"Das ist eine alte schwedische Haustierrasse, sehr brave Tiere, die eigentlich sehr sehr wenig aggressiv sind und auch keine Hörner haben, und die ausgesprochen winterhart sind, und die dort eben seit 30 Jahren diese Fläche sozusagen pflegen, und die sich ausgehen von 9 Tieren dann entwickelt haben zu einer Herde von 40 Tieren."
Die Fjäll-Rinder fressen wie Rehe und Hirsche im Wald vor allem im Winter die Sprösslinge junger Bäume, die dadurch eingehen. Die Tiere bleiben sich selbst überlassen. Dass ist der geldsparende Ansatz. Doch die Rinder eignen sich nicht überall. Auf sonnigen alten Weinbergen bei Würzburg lassen die Biologen Ziegen frei. Auch sie sollen Büsche und junge Bäume klein halten. Ob das gelingt, müssen die Biologen noch erforschen. Das gleiche gilt für eine andere Naturschutz-Idee: Das Grubbern. Grubber sind große Rechen mit dicken halbmeterlangen Zinken. Hinter Zugmaschinen her gezogen reißen sie die Wurzeln von Büschen und Bäumen heraus. Die Biologin Anke Kühner von der Uni Oldenburg erklärt das Konzept:
"Also erst mal werden Pflanzen gestört, die sich vegetativ ausbreiten also sprich über Wurzelwerk. Die Schlehe zum Beispiel ist halt 'n Busch und der dringt also sehr extrem in die offengelassenen Bereiche ein, weil er eben Wurzelausläufer bilden kann. Und dann, was durch das Grubbern noch passiert, ist, dass durch das Aufreißen der Erde kommt halt Licht und Luft an die Samen und die werden also aktiviert, so dass sich viele, was wir hoffen, geschützte Arten wieder regenerieren und dass nicht Pflanzen, die sich vegetativ vermehren, dann halt die Oberhand gewinnen dort an diesen Hängen."
Das Ziel der Biologen ist, nach drei Jahren Beobachtungen ein Computerprogramm für die Behörden zu entwickeln. Die Landschaft soll auf dem Monitor sichtbar werden. Dafür ist der Biologe Robert Biedermann verantwortlich:
"Wir wollen dann ein sogenanntes Assistenzsystem erstellen, mit dem wir dann jemanden, der in der Situation steckt, sein Pflegeregime zu überdenken, umzustellen, weil es zu teuer ist oder weil es zur Zeit nicht leistbar ist weil er's Personal nicht hat, dann seine Landschaft in diesem Assistenzsystem zu erkunden sozusagen. Im Ergebnis kommt eine Abwägung raus zwischen D-Mark, das heißt zwischen Ökonomie und dem Aussterberisiko von Tier und Pflanzenarten. Das ist das Ziel."
"Als es noch keine Mineraldüngung gab hatten die Landwirte nur eine Möglichkeit, Dünger zu bekommen: Sie mussten große Flächen im weiteren Umkreis der Dörfer sehr extensiv beweiden. Und der Dung, der dann entstand, wurde aus dem Stall auf die ortsnahen Felder gebracht. Und so trat ein Nährstoffexport aus der umgebenden Landschaft in die hofnahen Flächen hinein und auf die Felder."
Für den Naturschutz von Interesse sind die Wiesen der weiter weg gelegenen, umgebenden Landschaft. Um die müssen sich die Behörden kümmern und das heißt einmal im Jahr mähen und das Gras dann mitnehmen. Aber wohin damit? Auf Deponien. Und das ist das teure daran. Um die Kassen der Kommunen zu entlasten, müssen Alternativen her. Die gibt es schon seit über dreißig Jahren im Müritz-Nationalpark: Freilebende Fjäll-Rinder:
"Das ist eine alte schwedische Haustierrasse, sehr brave Tiere, die eigentlich sehr sehr wenig aggressiv sind und auch keine Hörner haben, und die ausgesprochen winterhart sind, und die dort eben seit 30 Jahren diese Fläche sozusagen pflegen, und die sich ausgehen von 9 Tieren dann entwickelt haben zu einer Herde von 40 Tieren."
Die Fjäll-Rinder fressen wie Rehe und Hirsche im Wald vor allem im Winter die Sprösslinge junger Bäume, die dadurch eingehen. Die Tiere bleiben sich selbst überlassen. Dass ist der geldsparende Ansatz. Doch die Rinder eignen sich nicht überall. Auf sonnigen alten Weinbergen bei Würzburg lassen die Biologen Ziegen frei. Auch sie sollen Büsche und junge Bäume klein halten. Ob das gelingt, müssen die Biologen noch erforschen. Das gleiche gilt für eine andere Naturschutz-Idee: Das Grubbern. Grubber sind große Rechen mit dicken halbmeterlangen Zinken. Hinter Zugmaschinen her gezogen reißen sie die Wurzeln von Büschen und Bäumen heraus. Die Biologin Anke Kühner von der Uni Oldenburg erklärt das Konzept:
"Also erst mal werden Pflanzen gestört, die sich vegetativ ausbreiten also sprich über Wurzelwerk. Die Schlehe zum Beispiel ist halt 'n Busch und der dringt also sehr extrem in die offengelassenen Bereiche ein, weil er eben Wurzelausläufer bilden kann. Und dann, was durch das Grubbern noch passiert, ist, dass durch das Aufreißen der Erde kommt halt Licht und Luft an die Samen und die werden also aktiviert, so dass sich viele, was wir hoffen, geschützte Arten wieder regenerieren und dass nicht Pflanzen, die sich vegetativ vermehren, dann halt die Oberhand gewinnen dort an diesen Hängen."
Das Ziel der Biologen ist, nach drei Jahren Beobachtungen ein Computerprogramm für die Behörden zu entwickeln. Die Landschaft soll auf dem Monitor sichtbar werden. Dafür ist der Biologe Robert Biedermann verantwortlich:
"Wir wollen dann ein sogenanntes Assistenzsystem erstellen, mit dem wir dann jemanden, der in der Situation steckt, sein Pflegeregime zu überdenken, umzustellen, weil es zu teuer ist oder weil es zur Zeit nicht leistbar ist weil er's Personal nicht hat, dann seine Landschaft in diesem Assistenzsystem zu erkunden sozusagen. Im Ergebnis kommt eine Abwägung raus zwischen D-Mark, das heißt zwischen Ökonomie und dem Aussterberisiko von Tier und Pflanzenarten. Das ist das Ziel."