Archiv

Trübe Schwimmbecken
Was färbte das Olympia-Wasser grün?

In dieser Woche hatte sich bei den Olympischen Sommerspielen in Rio das Wasser im Becken der Turmspringanlage innerhalb eines Tages grün gefärbt. Der Weltschwimmverband FINA erklärte, dass eine Chemikalie zur Wasseraufbereitung dafür verantwortlich sei. "Mit großer Wahrscheinlichkeit ist die Aussage richtig", sagte Gunther Gansloser, Fachmann für Badewassertechnik, im DLF.

Gunther Gansloser im Gespräch mit Arndt Reuning |
    Die chinesischen Synchronspringerinnen Ruolin Chen und Huixia Liu bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro 2016. Das Wasser des Beckens hatte sich grün gefärbt.
    In Rio färbten sich zwei Schwimmbecken grün. Nun wird spekuliert, ob Algen oder ausgelaufene Chemikalien die Ursache sein könnten (picture alliance / dpa - Vcg)
    Grünalgen hält Gansloser jedoch nicht für die Ursache. "Die wachsen nur langsam heran", sagte der Experte für Badewassertechnik. Die Theorie von der ausgelaufen Chemikalie hält er hingegen für plausibel. In der Badewasser-Aufbereitungstechnik seien früher zur Algenbekämpfung auch in Deutschland Kupferlösungen in das Wasser eingebracht worden, die für eine Grünfärbung sorgten.
    Dass eine solche Kupferlösung für Augenreizungen verantwortlich sein könnte, über die manche Sportler geklagt hatten, hält Gansloser jedoch für eher unwahrscheinlich. "Ich denke, das ist ein psychologischer Effekt."
    Ebenfalls sehr gering sei die Gefahr, dass eine solche Desinfektion des Wassers die Sportler gefährde. Bei einer klassischen Kupferung, wie sie früher zum Algenschutz zum Beispiel in deutschen Freibädern angewendet wurde, schmecke das Wasser etwas bitter. "Das ist unangenehm. Aber gesundheitsgefährdende Aspekte sind dabei nicht zu beachten."
    Das vollständige Interview können Sie ab Sendedatum sechs Monate in unserem Audio-Player nachhören.